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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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ist. Natürlich hat die EZB – die Europäische Zentralbank – vorgesorgt und die neuen Scheine nach den aktuellsten Standards fälschungssicher gemacht. Trotzdem gibt es zwei Faktoren, die zu Jesters Gunsten arbeiten: die zu geringe Anzahl der neuen Banknoten und die Tatsache, dass sie den Leuten noch nicht vertraut sind. Auch wenn das Papier nicht griffig und die Prägung nicht erhaben genug ist, werden die Verbraucher es nicht bemerken, weil sie noch nicht ausreichend Zeit hatten, die neue Währung kennen zu lernen. Natürlich konnten sie sich die neuen Münzen und Scheine im Fernsehen und auf Fotos ansehen, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sie sie das erste Mal in der Hand halten. Der erste Einkaufsbummel im neuen Jahr wird ihnen vorkommen, als wären sie im Ausland.«
    »Man muss das Geld erst genau betrachten, ehe man damit bezahlt.« Kate nickte. Sie erinnerte sich an ihre Frankreichreise.
    »Genau. Aber ein paar Millionen dieser neuen Scheine werden gute Fälschungen sein. Mit anderen Worten, wir müssen nicht nur Jester und seine Leute, sondern auch die Banknoten vor dem Stichtag in die Hände bekommen«, erklärte Kenrick.
    »Haben Sie gerade von Prägung gesprochen?«, fragte Kate nachdenklich.
    »Ja, wieso?«
    »Der Heidelberger Tiegel.« Der nette Außerirdische mit Armen, Beinen und anderen Auswüchsen.
    »Wo haben Sie denn einen Heidelberger Tiegel gesehen?«
    »In der Druckerei von Owen Grigg. Er sagte, die Maschine würde dazu benutzt, die Einbände von Taschenbüchern zu prägen. Ist das wichtig?«
    »Es gibt viel modernere Maschinen für solche Arbeiten. Und ja, es könnte dennoch wichtig sein.«
    »Jede Wette, dass die modernen Maschinen lange nicht so hübsch sind wie dieser Heidelberger Tiegel. Haben Sie je einen gesehen?«
    »Ja«, antwortete Kenrick knapp.
    »Dann glauben Sie also, dass Owen Grigg auch zur Bande gehört? Irgendwie war er seltsam. Genauso wie Sooz Hailey.«
    »Die kennen Sie auch?«
    »Sie ist mir ein paar Mal über den Weg gelaufen. Aber sie ist doch nur Vertreterin für Papier.«
    »Richtig. Und zwar arbeitet sie für ein Unternehmen, das Spezialpapiere für den Druck von Banknoten herstellt.«
    Kate musste schlucken. »Aber würde diese Firma überhaupt an Grigg verkaufen? Sind solche Unternehmen nicht sehr alteingesessen und vollkommen vertrauenswürdig?.«
    »Ich glaube, Miss Hailey kann sehr überzeugend auftreten. Außerdem könnte sich Grigg eine vernünftige Erklärung für den Ankauf dieser Art Papier ausgedacht haben. Oder Hailey hat irgendwie einen Teil einer rechtmäßigen Bestellung abgezweigt. All das werden wir noch herausfinden müssen. Aber keine Sorge, es wird uns sicher gelingen. Wir arbeiten bereits an jeder einzelnen Facette der Operation Jester.«
    Kate stellte sich Hunderte von über Computerbildschirme gebeugte Polizisten vor, die den Spuren von Jeremy, Owen Grigg, Sooz Hailey, Alec Malden und den anderen folgten, die Kate in ihrem Diagramm aufgelistet hatte. Wie amateurhaft sie doch vorgegangen war!
    »Und Sie halten Owen Grigg definitiv für ein Mitglied der Gang?«, hakte sie nach.
    »Oh ja. Wir wissen einiges über ihn«, antwortete Kenrick vorsichtig. »Er ist uns schon früher begegnet. Sein Deckname lautet Red Pale, was auch immer das bedeuten mag.«
    »Das stand auf dem Aushängeschild, das William Caxton über der ersten englischen Druckerei aufhängen ließ«, half Kate aus. Manchmal erwies es sich doch als nützlich, Schriftstellerin mit einem Elefantengedächtnis zu sein.
    »Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass alles, was wir hier besprechen, streng vertraulich bleiben muss.«
    »Ich hatte auch nicht vor, in Mrs Clacks Kiosk darüber zu schwatzen.«
    »Gut«, lobte Kenrick.
    »Bei einer solchen Sache müssen schon ein paar Leute mitmachen«, sagte Kate nachdenklich. »Und es bedeutet, dass eine ziemliche Stange Geld im Spiel ist.«
    »Wie schon gesagt, es geht um einige Millionen.«
    »Und Ihre Aufgabe ist es, die Bande zur Strecke zu bringen?«
    »Genau genommen arbeiten drei Abteilungen zusammen: die NCIS, außerdem Thames Valley und die Stadtpolizei von London.«
    »Wieso braucht die Polizei Ihre Unterstützung?«
    »Bei uns laufen alle Informationen zusammen, und es wird sichergestellt, dass sie bei den richtigen Adressaten landen.«
    »Und wie kamen Sie auf Jester?«
    »Auf die übliche Weise. Wir bekamen einen Tipp.«
    »Von Jeremy Wells?«
    »Das weiß ich nicht. Wir arbeiten schon seit mehreren Monaten an dieser Sache. Ich

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