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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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sind sie nicht. Genau das ist ja der Punkt. Grigg hat zufällig erwähnt, dass der Flyer nie zur Verteilung gekommen ist. Es handelt sich um ein Muster, das dem Kunden nicht zugesagt hat. Das Kolleg hat sich dann für ein anderes Layout entschieden, und die grünen Prospekte mit dem scheußlichen Logo haben die Druckerei nie verlassen. Also muss entweder Jeremy in der Druckerei gewesen sein, oder Grigg hat Jeremy irgendwann besucht.«
    »Dann sollten wir uns jetzt umgehend auf den Weg zu Ihrem Haus machen«, drängte Kenrick. »Unterwegs erkläre ich Ihnen, wie Sie uns helfen können.«
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann Sie endlich darauf zu sprechen kommen.«
    Kate brachte die Kaffeetassen in die Küche, holte ihre Jacke, und sie gingen das kurze Stück zur Agatha Street.
    »Wissen Sie, ich glaube, dass Carter demnächst noch einmal versuchen wird, Sie umzubringen«, sagte Kenrick unterwegs ganz ruhig.
    Kate bemühte sich, die Furcht zu verbergen, die ihr bei seinen Worten langsam den Rücken hinaufkroch. »Wer ist Carter?«
    »Der Mann, von dem ich eben gesprochen habe. Terence Carter, genannt Tel, wohnt in Reading und lässt sich dafür bezahlen, dass er Menschen umbringt. So ein Mord kostet ein paar Tausender. Und wenn ein Mann wie Jester den Eindruck hat, dass ihm jemand im Weg steht, ruft er eben bei Tel Carter an.«
    »Und ich stehe ihm im Weg?«
    »Soweit ich es beurteilen kann, waren Sie noch viel neugieriger als die Fosters, und Sie haben ja gesehen, wie man mit denen umgesprungen ist.«
    »Sie haben mir übrigens die Frage nach der Identität dieses Jester noch nicht beantwortet.«
    »Wir wissen nur wenig über ihn. Zum Beispiel glauben wir, dass er ein außergewöhnlich beleibter Mann ist. Fett, wenn Sie so wollen. Und groß obendrein. Bisher kennen wir seinen richtigen Namen noch nicht und haben auch nichts gegen ihn in der Hand, was vor Gericht standhalten würde. Er war so vorsichtig, sich grundsätzlich von den anderen Mitgliedern der Clique fernzuhalten. Falls sie sich je persönlich begegnet sein sollten, wissen wir nichts davon. Er hat das Projekt finanziert und mit ziemlicher Sicherheit sehr viel Geld hineingesteckt. Jester muss sehr reich und von einigem Ansehen sein. Selbst wenn wir herausbekämen, um wen es sich handelt, könnte die Polizei ihn vermutlich nicht mal eben mit auf die Wache nehmen.«
    »Ich hoffe doch sehr, dass die Polizei das mit niemandem mal eben so machen kann«, erwiderte Kate scharfzüngig. Kenrick lächelte leise über ihr Temperament.
    Nach kurzem Schweigen fuhr Kate fort: »Ich glaube, er wohnt in Worcestershire, denn soviel ich weiß, war Jeremy auf dem Weg zu ihm, als er starb.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nur so eine Ahnung.« Sobald sie Kenrick ein wenig besser kannte, würde sie ihm vielleicht erzählen, wie sie Jeremys Habseligkeiten aus dem Krankenhaus in Deyton abgeholt und den blutverschmierten Zettel gefunden hatte. Aber jetzt war es dazu noch zu früh.
    Inzwischen hatten sie die Agatha Street erreicht. Auf dem Weg zu Nummer 10 fiel Kate auf, dass ihr Haus aus der Reihe tanzte. Nummer 8 stand leer, genau wie Nummer 12. Nur ihr Haus war noch bewohnt – aber für wie lang? Drei tote Nachbarn. Was stand ihr noch bevor? Sie musste sich zusammenreißen, um sich vor ihrem Gartentor nicht mit schützend über den Kopf erhobenen Armen zusammenzukauern.
    »Ich hatte gehofft, Sie ließen sich vielleicht noch einmal von Tel angreifen«, stellte Kenrick nüchtern fest.
    Dann stünden alle drei Häuser leer.
    »Warum um alles in der Welt sollte ich das tun?« Sie hatte den Schlüssel bereits in der Hand und wollte die Haustür aufschließen, doch jetzt hielt sie inne und starrte Kenrick verständnislos an.
    »Kommen Sie, lassen Sie uns erst einmal einen Blick auf diese Prospekte werfen. Meinen Plan können wir auch später noch besprechen.«
    Kate schloss auf, und sie betraten das Haus. Die Stille einer seit einiger Zeit leerstehenden Wohnung schlug ihnen entgegen. Kate zögerte einen Augenblick. Sie hatte Angst vor dem, was sie erwartete. Abergläubischer Quatsch, schalt sie sich. Trotzdem bückte sie sich erst einmal und hob die Post auf, um Zeit zu gewinnen. Doch Interessantes war nicht dabei; meist handelte es sich um Werbung. Also weiter.
    »Nach unten bitte«, sagte sie und ging in ihr Arbeitszimmer voraus.
    Im Ablagekorb lagen die beiden grünen Flyer, jeder mit einer handgeschriebenen Notiz.
    »Natürlich müssen wir bei dem Fernkolleg nachfragen«, sagte

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