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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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einer piekfeinen Mädchenschule war. Camilla strahlte Ruhe und Besonnenheit aus. Kate fühlte sich, als tauchte sie in ein warmes Bad ein. Camilla würde mit allem fertig werden. Camilla war allem gewachsen. Wenn Camilla Rogers sich kümmerte, konnte nichts Schreckliches mehr passieren.
    »Hast du schon alles im Wagen, was du einkaufen wolltest?« Camilla musterte das Päckchen mit acht Staubtüchern, die Dose Küchenspray und die Flasche Malt-Whisky, die im Einkaufswagen lagen. »Nein, hast du nicht«, beantwortete sie ihre Frage selbst. »Wolltest du Lebensmittel besorgen?«
    »Ich bin gerade aus dem Urlaub zurückgekommen. Mein Kühlschrank ist leer«, sagte Kate.
    Camilla machte sich nicht die Mühe, Kate darauf hinzuweisen, dass er das auch bleiben würde, wenn sie so weitermachte. »Ich sorge dafür, dass du in den nächsten Tagen zu essen hast«, verkündete sie und nahm der Freundin den Einkaufswagen ab.
    Kate erstand eine Tasse Kaffee und setzte sich an einen Tisch, während Camilla mit beiden Wagen durch den Supermarkt zog. Eigentlich gab es nichts Normaleres als die Cafeteria eines Supermarktes, dachte Kate. Das Klappern von Besteck, das Stimmengewirr und das ständige Piepsen der Lesegeräte an den Kassen füllten ihren Kopf und verhinderten, dass sie nachdachte. Von Zeit zu Zeit sah sie Camillas kompakte Gestalt zwischen den Regalen auftauchen. Sie schob die beiden Einkaufswagen, die glücklicherweise nicht groß waren. Kate wusste, dass ihre Freundin keine begeisterte Köchin war; sie würde daher wohl hauptsächlich Zutaten für die schnelle Küche einkaufen – fertige Quiches, Pizzas und vielleicht ein paar Dosen Thunfisch. Sobald Kate den Gedanken an Essen wieder ertragen konnte, würde sie sicher damit klarkommen.
    In weniger als zehn Minuten stand Camilla wieder vor Kates Tisch. Kate besorgte ihr einen Kaffee, gab ihr das Geld zurück, das Camilla vorgelegt hatte, setzte sich wieder und starrte ins Leere. Mit ihren runden, braunen Augen musterte Camilla die Freundin. Sie schürzte die Lippen. Seit der Zeit, in der sie gemeinsam gejoggt waren, hatte sie zugenommen und sich angewöhnt, sich ein wenig matronenhaft zu kleiden, was sie zusammen mit ein paar grauen Haarsträhnen erheblich älter wirken ließ, als die wenigen Jahre Altersunterschied zwischen ihnen hätten vermuten lassen.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist«, begann Kate, ehe Camilla fragen konnte. »Ich habe den ganzen Tag in meinem Arbeitszimmer gearbeitet und wusste von nichts, bis ich gegen Abend aus dem Fenster schaute und zwei Gestalten auf dem Boden liegen und die Polizei herumlaufen sah. Ich habe Lauras Jogginganzug erkannt und wusste, dass sie es sein mussten.«
    »Sie waren neu, nicht wahr? Ich glaube, ich habe die Frau ein paar Mal auf der Post oder bei Mrs Clack gesehen. Eine gute Seele, sie verstand sich mit jedem. Und diese Klatschbase Clack redete sie mit Namen an – was bedeutet, dass sie dazugehörte.«
    »Wenn ich mein Exemplar des Bookseller abhole, fragt sie mich jedes Mal nach meinem Namen und tut, als hätte sie mich noch nie gesehen«, beschwerte sich Kate.
    »Auf mich wirkte Laura Foster, als wäre sie viel zu unschuldig, um allein in dieser bösen Welt zu überleben«, sagte Camilla nachdenklich. »Es war, als wäre sie von einem älteren und einfacheren Stern gekommen.«
    »Ja, das klingt genau nach Laura. Auf mich wirkte sie, als fühlte sie sich nur im Land ihrer Buchillustrationen wirklich zu Hause. Edward war weniger mitteilsam, aber vom gleichen Typ. Nette Leute. Ganz normal. Jedenfalls bestimmt nicht die Art, von der man denkt, dass sie auf so bestialische Weise umgebracht werden.«
    »Und du bist sicher, dass es wirklich kein Unfall war?«
    »Unmöglich«, erwiderte Kate, führte den Gedanken aber nicht weiter aus.
    »Weißt du schon etwas über die Ermittlungen?«
    »Die Polizei hat sich ziemlich bedeckt gehalten, aber vermutlich nur, weil sie genauso wenig weiß wie wir. Sie haben jemanden in der Nachbarschaft herumgeschickt. Ich kam mir ziemlich blöd vor, weil ich ihm überhaupt keine Hinweise geben konnte. Ich bin ja erst vor zwei Tagen zurückgekommen, und es war das erste Mal, dass ich die Fosters zu Gesicht bekam.«
    »Sind sie erschossen worden?«, wollte Camilla wissen, die manchmal ebenso unsensibel sein konnte, wie sie sonst freundlich war.
    »Ja. Zumindest das sagte der Polizist. Es war unheimlich viel Blut da.«
    »Komisch, nicht wahr? Es klingt nicht so, als hätten sie einen Einbrecher

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