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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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auf frischer Tat ertappt. Nicht, wenn es stimmt, dass die Leichen draußen im Garten liegen.«
    »Gleich am Gartentor.«
    »War das Tor offen oder geschlossen?«
    Widerwillig rief sich Kate die Szenerie ins Gedächtnis zurück. »Offen. Als wären sie zum Zeitpunkt ihres Todes gerade hinausgegangen.«
    »Einer nach dem anderen vermutlich. Für beide nebeneinander ist das Tor zu schmal.«
    »Müssen wir das so ausführlich besprechen?«
    »Wenn wir es nicht tun, gehst du gleich nach Hause und fängst an zu grübeln.«
    »Schon möglich«, gab Kate widerwillig zu.
    »Trink deinen Kaffee, sonst wird er kalt.«
    Kate tat wie geheißen. Widerstrebend begann sie, Camillas Gedankengang zu folgen. »Sie können also nicht gleichzeitig gestorben sein. Der Mörder muss zunächst den einen und dann den anderen erschossen haben. Wahrscheinlich ging Laura vor. Sie war so.«
    »Alles muss sehr schnell gegangen sein. Vermutlich hat Edward kaum mitbekommen, was vor sich ging, ehe auch er an der Reihe war.«
    »Hoffentlich hast du Recht.«
    »Also, für mich hört sich das nach einem Auftragsmord an«, sagte Camilla.
    »Das ist doch lächerlich!«
    »Hast du eine bessere Erklärung? Der Schütze taucht vor ihrem Haus auf, macht sie irgendwie auf sich aufmerksam, erschießt sie und verschwindet. Sucht die Polizei nach einem Auto?«
    »Keine Ahnung. Der Täter könnte schließlich ebenso gut auf einem Motorrad oder Fahrrad geflüchtet sein.«
    »Ein Gewehr auf einem Motorrad zu transportieren stelle ich mir ganz schön schwierig vor, obwohl man damit natürlich im Verkehrsgewühl schneller entkommen kann. Der Feierabendverkehr in der Fridesley Road muss ganz schön heftig geworden sein.«
    »Ich glaube fast, du hast deinen Beruf verfehlt. Du hättest eindeutig das Zeug zur Detektivin.«
    »Ich gehe das Problem nur mit etwas Logik an.«
    »Also ich bin der Ansicht, dass wir das Thema für heute ruhen lassen sollten.« Kate hatte ihren Kaffee ausgetrunken und sah zu, wie Camilla ihre Tasse leerte. »Trotzdem gefällt mir die Idee mit dem Motorrad«, fügte sie widerwillig hinzu. »Man muss den Helm nur mit heruntergeklapptem Visier tragen, und kein Mensch kann einen später beschreiben. Noch nicht einmal das Geschlecht wäre erkennbar, es sei denn, es handelt sich um einen ausgesprochen großen oder extrem kleinen Biker.«
    »Wer wollte denn da gerade nicht mehr über das Problem reden?«
    »Sollen wir aufbrechen?«
    »Damit kommen wir zum nächsten Problem«, sagte Camilla und blieb sitzen.
    »Was denn?«
    »Du kannst nicht in deinem Haus bleiben.«
    »Aber sicher kann ich. Ich habe nicht die Absicht, woanders zu schlafen. Schließlich war ich gerade erst zwei Wochen unterwegs, und davor habe ich meinem Haus sogar monatelang den Rücken gekehrt.«
    »Armer alter George«, sagte Camilla und musste sofort über Kates wütendes Gesicht grinsen. »Ich mache doch nur Spaß! Ganz bestimmt war alles nur sein Fehler, und du hast dich so sanft und liebevoll benommen wie immer.«
    Kate verzog bei dieser Beurteilung ihrer Beziehung zu George das Gesicht. »Jedenfalls habe ich nicht die geringste Lust, schon wieder aus der Agatha Street wegzugehen. Dort bin ich zu Hause, und dort möchte ich sein.«
    »Hast du an die Reporter gedacht?«
    »Welche Reporter?«
    »Na die, die ständig bei dir vor der Tür herumlungern werden, um dich nach deiner Meinung über die Fosters im Besonderen und deine Theorien zu ihrem gewaltsamen Tod im Allgemeinen auszuquetschen.«
    »Oh! Jetzt, wo du es sagst, fällt mir ein, dass die ersten Fernsehübertragungswagen gerade ankamen, als ich fuhr. An die Presse habe ich überhaupt nicht gedacht.«
    »Man wird dich sicher auch anrufen.«
    »Der Anrufbeantworter ist eingeschaltet. Ich kann die Anrufe aussieben.«
    Camilla öffnete ihre Handtasche. Sie war viereckig und praktisch, und man sah ihr den langjährigen Gebrauch an. Camilla musste mehrere Seitentaschen durchstöbern, ehe sie fand, wonach sie suchte. »Hier Kate. Nimm den.« Sie reichte der Freundin einen Haustürschlüssel. »Das ist der Zweitschlüssel zu meinem Haus. Morgen breche ich ganz früh in den Lake District auf – letzte Chance auf ein bisschen Zeit für mich, ehe das neue Schuljahr losgeht. Ich bin nur zehn Tage fort, aber du darfst gern bei mir unterkriechen, wenn dir danach ist.«
    »Na ja, vielleicht wird es ja wirklich einmal notwendig. Meine Agentin sitzt mir im Nacken, dass ich ein Buch fertig bekomme – und das könnte bei den vielen

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