Bokeh
beiden fressen sich mit den Augen regelrecht auf.
Bei dem Termin war ich dabei, ich erinnere mich gut daran. Ein eher kleineres Shooting für einen renommierten Laden in Hamburg. Dieser Muskeltyp trug ein sehr enges Jackett, welches er beinahe sprengte. Er stellte sich äußerst unbeholfen an. Kein bisschen Kameraerfahrung. Ein echter Anfänger. Er war nur wegen seiner beeindruckenden Muskeln da, ganz bestimmt nicht, weil er viel Gehirn sein eigen nannte.
Ich sollte mit ihm Posen und ich war natürlich gut wie immer. Allerdings hat er es einfach nicht hinbekommen, egal, was ich mit ihm versucht habe.
Null Talent.
Und dann ist sein Freund eingesprungen: Alex Rotkamp, ein ehemaliges Model. Dirk hat oft von ihm geschwärmt. Zugegeben, ich war immer ein wenig eifersüchtig auf diesen Mann, der es geschafft hat, Feuerdirk derart zu beeindrucken.
Zurecht.
Oh Mann, der Typ war echt klasse und sein unterbelichteter Bodybuilder schmolz nur so dahin, so entstand dieses geniale Bild.
Dirk hatte sein Foto im Kasten und alle waren zufrieden. Es wurde sogar ziemlich berühmt.
Lächelnd mustere ich die beiden. Ein Foto von mir und Dirk würde dem hier gleichkommen. Nein, es wäre definitiv noch besser.
Mein Blick wandert weiter. Viel Wert auf Ordnung legt mein Dirk eindeutig nicht und ich bezweifle, dass er eine fähige Putzfrau hat. Wollmäuse in den Ecken und selbst auf dem Flügel hat sich eine feine Staubschicht gebildet.
Ich stelle mir unwillkürlich Dirk daran vor. Nicht weiter schwer, wenn ich an unsere Musikeinlage in dem Londoner Pub denke. Ich lasse meine Hand über die angenehm glatte Oberfläche gleiten und wische den Staub mit dem Ärmel fort. Ein wirklich schönes Teil. Passt zu ihm.
„Der ist ziemlich neu. Ich habe noch nicht oft daran gesessen.“ Dirk kommt mit zwei Kaffeebechern ins Zimmer und reicht mir einen. Mit Besitzerstolz in den Augen lässt auch er seine langen Finger über das glänzende Holz wandern. Augenblicklich bekomme ich eine Gänsehaut und verruchte Gedanken beginnen eine Treibjagd in meinem Kopf.
Was man auf dieser glatten Oberfläche … Ich brauche rasch ein wenig Ablenkung, denn nicht nur der Kaffee ist ziemlich heiß.
„Komm, spiel mir was vor.“ Ich lehne mich an den Flügel, stütze mich auf die Unterarme mit genau der richtigen Dosis lässiger Verführung. Draußen geht die Sonne glutrot unter. Die letzten Strahlen bringen Dirks Augen zum Funkeln, meine Bitte ihn zum Glühen, meine Körpersprache entzündet das Feuer in seinen Lenden.
Ich werde es noch ein wenig schüren, die Glut entfachen und anheizen, bis er so heiß wie nie zuvor sein wird. Wir werden schmelzen, wenn wir uns vereinen und unlösbar zueinander gehören.
Das Feuer brennt auch in mir, schickt mir weitere Schauer über den Rücken, sorgt für ein angenehm erregendes Prickeln. Der Kaffee ist kühl gegen meine Gedanken und Wünsche, während ich ihn beobachte, wie er sich an den Flügel setzt. Seine Finger fahren über die Tasten, berühren diese, wie sie später meine Haut liebkosen werden.
Als Dirks Stimme sich erhebt, und seine Finger den Song zum Leben erwecken, schließe ich für einen winzigen Augenblick die Augen, ehe ich einstimme: „ Only you … Can make this world seem right.“
Es ist wie in dem Pub. Nur dass es echt ist. Er meint jedes seiner Worte, ich meine sie. Mit jedem Satz kommen wir einander näher
„For you are my destiny ...“ Er lässt die Töne ausklingen, seine Stimme tief und rauchig. Die Lippen berühren meine, Küsse ersetzen weitere Strophen. Ich setze mich auf seinen Schoss, spüre seine Erregung an meinem Schritt reiben und jeder Kuss lässt die Beule weiter anschwellen. Wir sind beide spitz.
Keine Worte nötig. Kuss um Kuss gestehen wir uns unsere Liebe. Wir sind ein eingespieltes Team, nicht nur im Job.
Kräftige Hände umfassen meine Hüfte und er hebt mich hoch auf den Flügel. Ohne seine Lippen von mir zu lassen. Mund, Kinn, Kehle. Ich falle ihm stöhnend zum Opfer, als er meinen empfindlichen Adamsapfel attackiert. Das Hemd wird aufgerissen und ich lehne mich auf dem glatten Holz zurück, überlasse mich ganz seinen Lippen und Fingern, die sich zielstrebig nach unten arbeiten und sich nur kurz an Brustwarzen und Bauchnabel aufhalten.
Die Sneakers und Jeans fallen zu Boden und Dirk macht sich derart schnell über meinen Schwanz her, dass ich grinsen muss. Er hat keine Hemmungen mir einen zu blasen. Oh Mann, und so wie seine Zunge sich permanent in die Spitze
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