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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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herbei, den Moment des Schmerzes, als er um Sam zu stützen, in die Scherbe gefallen war.
    Er war eine ganze Zeit in seine Gedanken versunken auf der Bank gesessen, als er aus der Ferne Stimmen hörte. Wenig später tauchten unter einer Baumgruppe am Ortsrand Menschen auf. Die Männer zogen einen Karren, auf dem sich Torf türmte. Die Frauen hatten Körbe am Arm hängen und ihre Kinder tollten hinter ihnen her. Wie eine große Familie lachten und scherzten die Menschen miteinander. Ein kleiner etwa fünfjähriger Junge schnappte sich aus dem Korb einer der Frauen einen Apfel und sprang dann schnell hinter seine Freunde. Drohend hob die Frau den Zeigefinger, doch ihr Blick glitt liebevoll über die kleine Gruppe der Kinder. Nach und nach kamen alle auf dem Platz an. Payton hatte sich beim Näherkommen der Dorfbewohner erhoben und trat ihnen nun freundlich entgegen.
    „Latha math!“, grüßte er die Leute. Neugierige Blicke folgten ihm, als er auf den Mann zuging, der ihm am nächsten stand.
    „Mein Name ist Payton McLean. Ich bin auf der Suche nach einigen Antworten. Ich hoffe, jemand hier kann mir meine Fragen über Vanora beantworten. Wisst Ihr, an wen ich mich am besten wenden sollte?“
    Der Mann erwiderte Paytons Gruß, dann schüttelte er bedauernd den Kopf.
    „Tha mi duilich.“, entschuldigte er sich.
    „Wir können dir nicht helfen. Aber es gibt jemanden, der es kann. Doch bevor wir dich zu ihr lassen, solltest du uns etwas mehr über dich erzählen.“
    Payton war skeptisch. Er war es nicht gewohnt, seine Geschichte publik zu machen.
    „Ich bin übrigens Douglas. Überleg es dir. Heute kannst du sowieso nicht mehr zu ihr. Es ist schon zu spät, du würdest sie in der Dunkelheit niemals finden.“
    „Aber es ist wichtig! Ich muss sie sprechen.“
    „Das Einzige, was du tun musst, ist uns zu helfen den Torf abzuladen! Wir haben heute noch viel Arbeit vor uns. Dafür biete ich dir für diese Nacht ein Dach über dem Kopf an. Was sagst du?“
    Douglas kehrte Payton den Rücken und trat zu den anderen Männern, die bereits dabei waren, die schweren Torfbrocken vom Wagen zu heben. Ein Großteil der Frauen war inzwischen in ihren Häusern verschwunden und die Kinder hatten sich vor einer der Katen versammelt, wo sie nun andächtig der Erzählung einer alten Frau lauschten.
    Payton brauchte nicht lange zu überlegen: Es gab für ihn nur eine Möglichkeit – er musste mit dieser Frau sprechen. Und wenn man von ihm dafür verlangen würde, dass er den Torf dieser ganzen Insel stechen sollte, so würde er auch dies tun. Er zog seine Jacke aus, legte sie zu seiner Tasche und krempelte seine Ärmel nach hinten. Dann schnappte er sich einen der dicken, schweren Ballen und lud ihn ab. Zwei der Männer hatten inzwischen begonnen, die Ballen in immer gleich große Stücke zu zerhacken. Als der Wagen leer war, und der Haufen mit den Torfstücken immer höher wurde, begannen sie damit, diese vor die einzelnen Katen zu schlichten. Vor jeder Kate wurde ein Teil des Torfes aufgetürmt. Payton arbeitete klaglos mit und nach einer Weile wurden die neugierigen Blicke der arbeitenden Männer immer seltener. Zwischendurch trat eine weißhaarige Frau, deren zarte Schönheit beinahe unheimlich wirkte, auf die Männer zu. Sie konnte kaum älter als zwanzig sein, doch ihr Haar war von so hellem blond, dass es weiß wirkte. Sie brachte Erfrischungen und einige noch warme Brote. Auch Payton wurde eine Stärkung angeboten.
    „Tapadh leat.“, dankte er der jungen Frau.
    „Woher kommst du?“, fragte sie.
    Sie senkte schüchtern den Kopf, sodass ihr Haar wie ein Schutzschild vor ihr Gesicht fiel. Payton, der bemerkte, wie die anderen Männer ihn beobachteten, wusste nicht, ob es so klug war, sich mit dem Mädchen zu unterhalten. Er wollte soeben eine knappe Antwort murmeln, als ihn die Frau am Arm fasste:
    „Vieles von dem, was du nicht sagst, kann ich ohnehin sehen, aber wenn du Antworten suchst, musst du mir vertrauen. Ignoriere die Anderen. Du bist einzig und allein mir Rechenschaft schuldig! Nur ich kann dir helfen! Ich warte auf dich. Komm morgen bei Sonnenaufgang zu meiner Hütte. Dann reden wir.“
    Damit drehte sie sich um und verschwand ohne einen weiteren Blick in ihrer Kate.
    Payton aß sein Brot und trank den kühlen Met. Dann arbeitete er mit den Männern, bis die Dunkelheit ihnen Einhalt gebot.
    „Payton! Danke für deine Hilfe. Komm nun, wir haben uns eine ordentliche Mahlzeit und ein warmes Bett

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