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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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mich diesmal selbst angeheuert hatte, gab es zumindest keinen Papierkram.
    Die Adresse, die Latrisha mir gegeben hatte, lag an der Blanchard Street, wo, eingezwängt zwischen einer Reinigung und einem Möbelgeschäft, das Khyber Pass Restaurant zu finden war.
    Das Restaurant verfügte über keine Klimaanlage, und da es im Innern am frühen Abend bereits sehr dämmrig war, war es wahrscheinlich immer dämmrig. Vermutlich aus gutem Grund.
    Die üblichen Bilder hingen an den Wänden: der Tadsch Mahal, Shiva, Buddha, und eine orangefarbene, grüne und weiße indische Flagge – dieselben Farben wie Irland – war gleich neben eine Karte von Rajasthan an die Wand geheftet.
    Nischen und kleine runde Tische waren größtenteils leer, abgesehen von einigen kleinen Gruppen im Hintergrund. Zwei Mädchen und ein Typ in einer Nische und drei Typen an einem Tisch.
    Ein kleiner, vierschrötiger Mann, der trotz der großen Hitze ein schwarzes Jackett über dem weißen Hemd trug, begrüßte mich miteiner Karte und fragte, ob ich lieber einen Tisch oder eine Nische hätte.
    »Danke«, sagte ich. »Aber ich bleibe nicht – ich suche bloß jemanden.«
    »Ich weiß nicht«, sagte der Mann.
    »Ich habe gehört, er und seine Freunde sind immer hier – ich habe gehört, es wäre ganz toll hier.«
    Der Mann lächelte schwach.
    »Sein Name ist Narinder«, sagte ich.
    Der Mann warf einen Blick zurück nach hinten in den Raum und erwiderte: »Das ist ein weit verbreiteter Name.«
    »Narinder Singh«, ergänzte ich.
    »Ich glaube nicht«, sagte der Mann, der anscheinend nicht gewohnt war zu lügen. Erneut warf er einen Blick nach hinten.
    »Ich werde einfach diese Typen da fragen«, sagte ich, und der Mann zuckte die Achseln. Sinnlos zu streiten.
    Ich entschloss mich, es zuerst am Tisch der Jungs zu versuchen, wo die drei etwa Zwanzigjährigen etwas aßen, das aussah wie Tandoori-Huhn oder so was in der Art. Alle waren dunkelhäutig und trugen T-Shirts. Einer hatte eine Yankee-Kappe aufgesetzt und in jedem Ohr zwei Ringe.
    Der zweite hatte eine sehr dicke dunkle Brille auf der Nase, die es ihm wohl schwer machte, in dem Halbdunkel etwas zu erkennen.
    Der dritte war sehr hager und hatte einen Zottelbart; sein T-Shirt war rot: Burniators Kickball Champions.
    »Ich suche Narinder Singh«, sagte ich.
    »Ich hab’s dir gesagt«, meinte der Junge mit der Brille zum Burniator.
    »Wir beide haben’s dir gesagt«, fügte der Junge mit den Ohrringen hinzu.
    »Der bin ich«, sagte der Burniator. »Was wollen Sie?«
    »Was meinst du wohl?«, sagte der Junge mit der Brille.
    »Wer sind Sie?«, fragte Narinder Singh. »Sie sind ein Bulle, stimmt’s?«
    »Falsch«, erwiderte ich. »Mein Name ist Nick Sayler. Die Frau, die Sie vor ein paar Nächten ins Bellevue gebracht haben, ist eine Freundin von mir.«
    »Scheiße«, sagte er.
    »Wir haben’s gewusst, Blödmann«, sagte Ohrring.
    »Die haben überall Videokameras«, ergänzte Dickbrille.
    »Ich hätt’s nicht tun sollen«, sagte Narinder. »Ich kann mir nicht leisten, in Schwierigkeiten zu geraten – mein Vater hat gerade ein Taxi für mich geleast.«
    »Er wird dich umbringen«, sagte der Junge mit der Brille.
    »Ganz bestimmt«, meinte der mit den Ohrringen.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Narinder und hielt inne. »Aber ich konnte sie nicht dort liegen lassen.«
    »Wo?«, fragte ich.
    »Wer sind Sie?«, fragte er seinerseits.
    »Wie gesagt«, erwiderte ich. »Ich bin kein Polizist. Ich bin Privatdetektiv.«
    »Haben Sie einen Ausweis?«
    Ich brauchte den Jungen, also holte ich den Ausweis hervor. Lizensiert in den Staaten New York, New Jersey, Kalifornien und Florida.
    »Das reicht?«, fragte ich.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, wollte er wissen. »Wie sind Sie an das Video gekommen?«
    »Spielt keine Rolle«, entgegnete ich und ließ ihn im Glauben, dass das Video existierte. »Aber hören Sie, Narinder, Sie haben das Richtige getan. Sie haben ihr wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich will herausfinden, wer ihr etwas angetan hat.«
    »Was ist mit den Bullen?«, fragte Ohrring.
    »Denen bin ich ein paar Schritte voraus«, erwiderte ich. »Und um Ihnen die Wahrheit zu sagen, bin ich mehr interessiert an der Sache als die. Sie haben jede Menge Überfälle – für mich ist das eine persönliche Sache.«
    »Ist sie Ihre Freundin?«, fragte Brille.
    »Ja«, gab ich zur Antwort. »Wir sind verlobt.«
    »Es war gegen zehn«, sagte Narinder. »Möchten Sie sich setzen?«
    Ich zog einen

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