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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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vielleicht möchte sie mit mir raus zum Flughafen, und wir können beide ihren Ehemann begrüßen«, sagte Fallon.
    »Ein Begrüßungskomitee«, bemerkte ich.
    »Ja«, bestätigte Fallon und setzte sich in den Stuhl gegenüber von meinem Bett.
    »Bin Angeln«, sagte ich.
    »Jawohl«, sagte er.
    »Wo steht also die offizielle Ermittlung inzwischen?«
    »Ich würde sagen, sie wird von jedem am Laufen gehalten, der sich bemüht, einfach den Deckel auf dem eigenen Anteil draufzuhalten. Ich meine, du möchtest die Nachrichten anschalten? Ist überall. Wo ist dein Computer?«
    »Ich kann warten«, erwiderte ich.
    »Sie nennen ihn 44er«, intonierte Fallon. »Bösartiger Serienmörder schleicht in New York City herum und hat in drei Bezirken zugeschlagen. Wo wird er als Nächstes zuschlagen? Wer ist das geheimnisvolle Opfer? Wird die Obdachlose auftauchen? NYPD unter genauer Beobachtung …«
    »Vielleicht könntest du eine zweite Karriere bei den Nachrichten machen.«
    »Meinst du?«, fragte Fallon.
    »Wie geht der Chef damit um?«, fragte ich. »Wer wird es erklären?«
    »Ich weiß bloß, es bleibt nicht an mir hängen«, erwiderte Fallon, schlenderte in mein Badezimmer und kam mit einem leeren Glas wieder heraus. »Es wird dieses Arschloch von der Task Force sein, Kuzon, und es wird zur Abwechslung mal die Wahrheit sein. Bis zu einem gewissen Punkt. Hast du irgendwas zu trinken?«
    »Bis zu welchem Punkt?«, fragte ich und zeigte auf eine halb gefüllte Flasche Jameson auf einem der Fensterbretter.
    »Nach Bellevue steht so gut wie nichts auf der Liste«, sagte Fallon und schenkte sich großzügig ein.
    »Hat der anonyme Informant ihnen die Verbindung zwischen den Mädchen, Greenburg und dem Skaterjungen aufgezeigt? Und was ist mit dir und Goode in Connecticut?«
    »Ja, der Informant hat diese Information weitergegeben, aber Connecticut steht in keinem Bericht. Da sind wir in unserer Freizeit hin. Haben uns bloß die Bäume und Vögel angeschaut, oder was es zum Teufel da sonst zu sehen gibt.« Fallon hielt immer noch die Flasche in der Hand. »Möchtest du einen Drink?«
    »Nein«, antwortete ich und hielt eine Hand hoch. »Ich habe genug.«
    »Was wirst du also unternehmen?«, fragte Fallon. »Du wirst damit rausrücken, dass Sloane auf der Schute angeschossen wurde, und mit Stonington?«
    »Ich spreche mit Hadley. Es ist ihre Entscheidung. Sie weiß, dass die Täter immer noch da draußen sind. Wie wird es die Untersuchungweiterbringen, wenn man darüber redet? Du wirst sie nicht dazu zwingen, hinzugehen, oder?«
    »Ich zwinge niemanden zu was«, erwiderte Fallon. »Ich versuche, mich da rauszuhalten. Tatsächlich wird die Story noch mehr aufgeblasen, wenn sie mit dazukommt. Nicht bloß, weil sie weiß ist, sondern auch so etwas wie berühmt, und die anderen beiden waren Schwarze.«
    »Meine Güte, Fallon«, sagte ich. »In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich?«
    »Dunkelhäutige«, sagte er.
    »Wie Rue«, bemerkte ich.
    »Du machst alles bloß komplizierter«, sagte er. »Du bist außer Form, seitdem du Mrs Sutro begegnet bist.«
    »Das gefällt dir, was?«
    »Ja«, erwiderte Fallon. »Nein. Eigentlich nicht.«
    »Warum ziehst du dir nicht etwas an?«, fragte ich. »Nimm die Flasche mit.«
    Eine halbe Stunde später verfrachtete ich Hadley für ein Nickerchen in die Bibliothek und begab mich in die Küche, wo ich Orangensaft mit etwas Wodka trank, als Fallon hereinkam, um sich zu verabschieden.
    Ich ging an seiner Seite hinaus.
    »Hast du mit Goode gesprochen?«, fragte ich, bevor er zu Meriwether in die
Gwinnett
hinabstieg.
    »Ja«, erwiderte er. »Sie hat nichts.«
    Ich hatte auch nichts, dachte ich, während ich zusah, wie die
Gwinnett
über das ruhige Wasser auf Manhattan zufuhr.
    Nichts außer der Rückkehr qualvoller, wütender Erinnerungen.
    Was ich verloren hatte, waren eine halbe Milz und auch ein Gefühl von Stabilität.
    Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass es zwei Typen waren.
    Ich hatte den BMW nicht gesehen.
    Sayler Security hatte seine Basis an einem unsicheren Ort.
    Sloane war verletzt. Selbst eine Fleischwunde konnte in seinem Alter ernst sein.
    Zwei weitere Minuten meines Traums vom Kampf am Valentinstag in Chicago, und Hadley wäre tot gewesen, ebenso wie Greenburg und Red Hawk.
    Meine Fälle endeten gewöhnlich sauber. Fragen beantwortet, Probleme gelöst. Kunde, wenn nicht glücklich, so doch zufrieden. Sie endeten selten mit einem Knall, aber sie hatten nie mit einem Wimmern

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