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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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hielt.
    »Nachdem ich die beiden ausgeschaltet habe, stürmen wir in die Halle. Das Luftschiff ist nicht zu übersehen.«
    »Sie wollen die einfach so töten?«
    »Betäuben trifft es eher. Ich habe zwei Gaspatronen und zehn echte geladen. Diese beiden dort werden großes Glück haben.« Mit einer kurzen Drehung an der Ladetrommel stellte Black die richtige Munition ein, dann verließ er die Droschke. Entschlossenen Schritts strebte er auf das Tor zu.
    Die beiden Männer zuckten zusammen, als sie Black sahen. Als wüssten sie, was er vorhatte, schnellten ihre Hände unter ihre Jacken. Doch sie waren zu langsam.
    Der Maverick zischte zweimal, dann lagen die Männer am Boden. Ohne Umschweife riss der General die Pforte auf.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Violet zu Alfred, der fasziniert war von der Schnelligkeit, mit der Black gehandelt hatte. »Kommen Sie, Alfred, starren Sie keine Löcher in die Luft.«
    Rasch huschten sie durch die Pforte, die Black, sich wachsam umschauend, offen hielt. Zunächst konnte Violet nicht viel erkennen, denn in der Halle war es stockfinster. Einen Lichtschalter konnte sie auch nicht ausmachen, doch da leuchtete ein bleicher Lichtstrahl an ihnen vorbei. Der Maverick konnte nicht nur schießen, er hatte auch eine Lichtquelle. Violet warf Alfred einen triumphierenden Blick zu, verfügte dessen Waffe doch nicht über dergleichen. Der Strahl streifte die Außenhaut eines kleinen Zeppelins, der in der Mitte der Halle stand. Black enterte sogleich die Gondel und machte sich an den Steuerinstrumenten zu schaffen.
    »Dieses Luftschiff ist so einfach wie genial. Ein wenig Brennstoff zum Erhitzen der Luft, und schon schweben wir. Kommen Sie, Alfred!« Black stieg aus und die beiden Männer verschwanden in der Halle, während Violet nun die Gondel betrat. Die Einrichtung war recht einfach gehalten, es gab zwei Sitzbänke, das Steuerrad und das Armaturenpult. Vom Komfort, den es in der Queen Victoria geben sollte, war hier nichts zu entdecken.
    Während Alfred mit einem Eimer voller Brennstoffpellets zurückkehrte, ertönte über ihnen ein metallisches Kreischen. In Erwartung einer metallenen Killerspinne wollte Violet schon fliehen, doch als sie aus der Gondeltür an die Hallendecke blickte, sah sie durch eine sich öffnende Luke den nebligen, orangefarbenen Himmel, und an einer Seitenwand stand Black und bediente seelenruhig ein kleines Pult.
    Wenig später, Alfred war gerade dabei, das Heizmodul der leichten Dampfmaschine zu füttern, die für heiße Luft sorgen würde, betrat Black das Luftschiff. Er ließ ein wenig Hilfsgas in den Ballon strömen, das er mit einem Streichholz entzündete.
    »Dann machen Sie mal Dampf, Alfred!«, rief er dem Butler zu, nachdem er auch dem Brennstoffbehälter Feuer gegeben hatte. Dank der hervorragenden Brenneigenschaften der Pellets, die, wie Violet wusste, auch in der Metallurgie und Hochofentechnik verwendet wurden, war der Kessel nur wenig später heiß genug, um Dampf zu produzieren, der durch eine Filtereinrichtung in den Luftsack strömte. Als das Luftschiff plötzlich anruckte, stolperte Violet mit einem kleinen Aufschrei, doch sie wurde sofort von zwei starken Armen aufgefangen.
    »Nicht so stürmisch, Lady Violet«, sagte General Black mit einem Lächeln. Violet wurde heiß und kalt. Verwirrt blickte sie zu ihm auf, versuchte eine schlagfertige Bemerkung zu machen, doch kein einziges Wort wollte ihr über die Lippen. Sie sahen einander in die Augen, und plötzlich meldeten sich diese dussligen romantischen Gefühle zurück, die sie doch netterweise gerade für ein paar Augenblicke in Ruhe gelassen hatten. Aber bevor sie sich ganz darin verlieren und womöglich auf dumme Gedanken kommen konnte, stellte Black sie zum Glück wieder auf ihre Füße.
    »Es wäre besser, wenn Sie sich irgendwo festhielten. Gerade beim Aufstieg schwanken kleinere Luftschiffe immer ziemlich.«
    »Das wusste ich nicht«, gab Violet ein wenig beschämt zurück. »Ich bin noch nie in einem Luftschiff unterwegs gewesen.«
    »Na, dann wurde es ja mal Zeit.« Wieder lächelte Black sie auf eine Weise an, die ihr Gänsehaut über den Körper jagte. »Aber jetzt sollten wir überlegen, wie wir im Palast vorgehen. Sie müssen sich vor Augen halten, dass es dort nur so von Wachen wimmelt. Unsere einzige Chance wären die Dienstboteneingänge. Allerdings müssten wir uns zuvor Kleidung organisieren.«
    »Ich wollte schon immer wissen, wie Sie in einem Dienstmädchenkleid aussehen,

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