Bonbontag
jetzt erst mal nach der Oma gucken. Die freut sich. Und wird zackzack gesund.
Dann Zessi Mirabella, die Prinzessin.
Einfach die Türn einschlagen, krach. Und alle Arschlöcher bloß so: hä? Mad Max ganz vorne so: yeah, kommt raus, wenn ihr euch traut. Hier gibt’s auf die Fresse.
Und dann Super. Super gegen das Kobraweib. Rate mal, wer da gewinnt.
Und dann der Doc selbst.
Viuuh ...
Zessi kommen die Tränen. Mirabella. Aber das ist Freude. Sie freut sich. Wir sitzen bloß so da. Zusammen. Zu zweit.
Und die Hamburgerhand. In der Hand vom Doc.
Viuuhh ... Freude pur.
15
Angekommen. Zum Abladen.
So. Wir machen das jetzt wie im Verhör.
Frage: Was tue ich hier?
Na ja ... ich gehe guten Tag sagen.
Aha, und wem?
Na ja, diesem ... Saari ... Erkki ... dem alten Erkki.
Habt ihr was ... am Laufen?
Was am Laufen. Mit dem feisten Kerl? Und wie.
Mirja ...
Hör auf ... eins nach dem anderen.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich das jetzt zuerst machen muss. Das Abladen. Mit jemandem reden ... mit einem erwachsenen Menschen. Nachdem der ganze Tag im Arsch ist.
Nach Hause, klar, ich bin auf dem Weg nach Hause. Die ganze Zeit. Das hier gehört auch zum Heimweg.
Ich habe beschlossen, mit Erkki Saari eine kleine Konferenz abzuhalten. Ich habe beschlossen, auf alle Fragen ehrlich zu antworten.
Frag mich zum Beispiel ... nach Mirja. Oder nicht. Oder frag. Nein.
Bringen wir die Angelegenheit in eine Ordnung. Kleingehackt und aufgestapelt. Tipptopp. Schön.
Die zu Verhörende wird jetzt dieses Auto verlassen, wie spät haben wir es ... ein bisschen später als vorhin.
Paula marschierte durch den Laden zum Hinterzimmer, registrierte, wie die Dicke aus Savo sich von der Kasse löste und ihr hinterherhastete. Paula behauptete, sie hätte einen Termin vereinbart, die Frau erklärte, das glaube sie nicht, und Herr Filialleiter Saari sei gerade in einer wichtigen Beratung.
Paula schenkte ihr nicht weiter Gehör. Sie schlüpfte an der Frau vorbei, die versuchte sie festzuhalten, aber Paula riss sich los. Durch die Schwingtür betrat sie den Personalraum, die Verkäuferin ihr weiterhin auf den Fersen. Diese versuchte, ihr den Weg zu Saaris Büro zu versperren, aber Paula drängte sich erneut vorbei und marschierte durch die Tür.
Erkki Saari war nicht allein.
Bei ihm der Türke, oder was er nun mal war. Amir. Und ein kleiner Junge. War das Amirs Sohn?
Meine Enttäuschung überspiele ich mit einem Lachen, dachte Paula. Und lachte. Empfand jedoch keine Enttäuschung, sondern Freude, die Begeisterung beginnender Betrunkenheit.
Sie sagte, sie wolle mit ihm ein paar Worte über die Zukunft der Handelskette wechseln.
»Oder komme ich ungelegen?«
»Wir haben hier noch eine Kleinigkeit zu besprechen, aber gleich ...«, fing Erkki an.
»Kein Problem ...«, unterbrach ihn Amir. »Kein Geheimnis. Das hier mein Sohn ... Kasim, sag guten Tag.«
Der Junge streckte die Hand aus, schielte dabei schüchtern nach rechts und links.
»Ich hab erzählt, Kasim spielt Eishockey. Zwölf Jahre, aber spielt wie Mann. Haben Basar ... mit Mannschaft. Jeder Junge muss was bringen ... Erkki unser Sponsor. Für Tombola.«
Amir deutete auf einen Karton mit Pralinenschachteln.
»Die sind von der Palette gefallen«, erklärte Erkki.
Paula blieb nicht verborgen, dass Erkki irgendwie seltsam aus der Wäsche schaute. Paula begriff, dass sie vielleicht doch keine besonders gute Figur abgab.
»Ein bisschen wie ich ... Ich bin auch abgestürzt, und zwar von weit oben«, sagte sie. Lachte dazu. Erzählte Erkki, sie habe vor, der Verbundgruppe ein Ultimatum zu stellen. Der ganze Ablauf, von der Aufteilung der Arbeit bis zum Verkaufssystem im Einzelhandel, müsse bis zu einem bestimmten Termin vollkommen neu organisiert werden. »Die können es sich nicht leisten, auf mich zu verzichten.«
»Paula«, fing Erkki an. »Darf ich fragen ...«
Was wird da jetzt kommen? Frag nur, frag nicht.
Das Handy klingelte.
Paula schaute aufs Display, konnte den Blick nicht auf Anhieb fokussieren, begriff nicht sofort, was sie da las.
Pentti. Das konnte nicht wahr sein.
»Oh Mann ... mein Ex«, murmelte sie.
Zuerst dachte sie daran, sich nicht zu melden. Änderte aber innerhalb von einer Sekunde ihre Meinung. Nein, es war besser, sich zu stellen, Angriff war die beste Verteidigung.
»Sorry«, sagte sie, schon auf dem Weg nach draußen, änderte ihre Meinung noch einmal. Nein, besser hierbleiben. Unter Freunden. Mit Zeugen.
»Ja? Was willst du damit
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