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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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wäre. Das Gesicht des Doktors war halbseitig gelähmt, das konnte Zeke an der Bewegung der Lippen sehen und daran, dass das verbliebene Nasenloch sich beim Einatmen nicht weitete.
    Und jetzt, da der Doktor die Maske abgenommen hatte, bemerkte Zeke, wie sehr er sich bemühen musste, deutlich zu sprechen.
    »Mein Sohn«, sagte er, und Zeke zuckte innerlich zusammen, widersprach aber nicht. »Ich fürchte, ich habe Neuigkeiten von … potenziell betrüblicher Natur.«
    Zeke kaute, was das Zeug hielt, und schlang alles in sich hinein, als würde ihm sonst jemand etwas wegnehmen. »Und die wären?«
    »Man hat mir gesagt, dass deine Mutter nach dir sucht, hier in der Stadt. Eine Horde Fresser hat den Ort überrannt, wo sie sich Informationen beschaffen wollte, und seitdem fehlt jede Spur von ihr. Fresser stellen hier hinter der Mauer ein beständiges Problem dar. Ich glaube, ich erwähnte bereits, dass wir uns im Moment selbst mit ihnen auseinandersetzen müssen, und es war wohl nicht ihre Schuld, dass sie welchen in die Quere gekommen ist.«
    Der Junge hörte auf zu essen. »Moment mal. Was? Geht es ihr gut? Sie ist hierhergekommen, um nach mir zu suchen ?«
    »Ich fürchte, ja. Wenn schon keine besonderen mütterlichen Fähigkeiten, so muss man ihr wohl immerhin eine gewisse Hartnäckigkeit zugestehen. Hast du eigentlich noch nie eine Serviette gesehen?«
    »Ich … Wo ist meine Mutter? «
    Der Doktor schien seine Taktik zu überdenken und formulierte die nächste Antwort schon etwas freundlicher. »Niemand hat mir berichtet, dass sie tot wäre, und es gibt auch keine Hinweise darauf, dass sie gebissen wurde und sich verwandelt hätte. Sie ist einfach … verschwunden. Vielleicht taucht sie ja bald wieder auf.«
    Viel lag nicht mehr auf Zekes Teller, aber er konnte sich nicht vorstellen, noch aufzuessen. »Werden Sie nach ihr suchen?«, fragte er, wobei er sich nicht entscheiden konnte, welche Antwort er darauf hören wollte; darum hakte er nicht nach, als Minnericht sich mit seiner Entgegnung Zeit ließ.
    »Ich habe Männer, die nach ihr die Augen offen halten, ja.«
    Zeke gefiel die gezwungene Vorsicht nicht, die aus Minnerichts Worten sprach, und der Tonfall noch weniger. »Was soll das heißen?« Seine Stimme wurde heller und lauter. »Hey, ich weiß, dass sie keine perfekte Mutter ist, aber ich bin auch kein perfekter Sohn, und wir sind bis jetzt ganz gut miteinander zurechtgekommen. Wenn sie hier unten ist und in Schwierigkeiten steckt, dann muss ich ihr helfen! Ich muss … ich muss hier raus und sie finden!«
    »Auf gar keinen Fall.« Minnerichts Stimme strotzte vor Auto rität, aber seine Körpersprache verriet, dass er unsicher war, wie er sich weiter verhalten sollte. »Das kommt überhaupt nicht infrage.«
    »Sagt wer? Sie? «
    »Außerhalb des Bahnhofs ist es nicht sicher. So viel musst du doch inzwischen begriffen haben, Ezekiel.«
    »Aber sie ist meine Mutter, und das ist alles meine Schuld, und …«
    Minnericht stand so ruckartig auf, dass sein Stuhl knirschend nach hinten ruckte und die Serviette von seinem Schoß fiel. »Mag sein, dass es deine Schuld ist, aber ich bin dein Vater, und du wirst so lange hierbleiben, bis ich sage, dass du gefahrlos gehen kannst!«
    »Von wegen!«
    »Du denkst, ich lasse dich gehen? Mein Sohn, da irrst du dich gewaltig.«
    »Sie sind nicht mein Vater. Sie lügen. Und ich habe keine Ahnung, warum die Leute denken sollen, Sie wären Leviticus Blue – wo ihn doch alle hassen.« Zeke sprang vom Stuhl auf und hätte sich fast auf seinem Teller abgestützt, so eilig hatte er es, vom Tisch wegzukommen. »Sie reden über meine Mutter, als würden Sie sie kennen, dabei kennen Sie sie kein bisschen. Ich wette, Sie wissen noch nicht mal ihren Namen.«
    Minnericht griff nach seiner Maske und zwängte sich hinein. Er legte sie an wie eine Rüstung, als könnte sie ihn vor diesen verbalen Angriffen schützen. »Sei nicht albern. Sie hieß Briar Wilkes, als ich sie geheiratet habe, und ab da hieß sie Briar Blue.«
    »Das weiß jeder. Sagen Sie mir ihren vollständigen Namen«, verlangte Zeke hartnäckig. »Den kennen Sie nicht, jede Wette!«
    »Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Deine Mutter und ich, das ist lange her. Fast länger, als du lebst!«
    »Ach ja? Tolle Ausrede, Herr Doktor !«, erwiderte Zeke höhnisch und versuchte, seine Tränen in beißenden Spott umzuwandeln. »Welche Augenfarbe hat sie?«
    »Hör auf. Hör auf damit, oder ich sorge dafür, dass du

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