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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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aufhörst.«
    »Sie kennen sie gar nicht. Sie haben sie nie gekannt, und mich kennen Sie auch nicht.«
    Endlich saß die Maske wieder richtig; dabei hatte der Doktor kaum etwas gegessen. »Ich kenne sie nicht? Mein lieber Junge, ich kenne sie besser als du. Ich kenne Geheimnisse, in die sie dich nie eingeweiht hat …«
    »Mir doch egal.« Es klang verzweifelter, als Zeke lieb war. »Ich muss jetzt los und sie suchen.«
    »Ich sagte doch, ich habe Männer draußen, die nach ihr Ausschau halten. Diese Stadt gehört mir!«, fügte er zornig hinzu. »Sie gehört mir, und wenn Briar hier drin ist …«
    »Dann gehört sie Ihnen auch?«, unterbrach Zeke.
    Zu seiner Verblüffung widersprach Minnericht nicht und sagte kalt: »Ja. Genau wie du.«
    »Ich bleibe auf keinen Fall hier.«
    »Du hast gar keine andere Wahl. Alles andere wäre unklug. Du kannst hierbleiben und es bequem haben, während andere deine eigensinnige Mutter suchen, oder du kannst ohne Maske nach oben gehen und ersticken oder dich verwandeln oder auf sonst irgendeine grausame Art den Tod finden. Das ist alles, andere Möglichkeiten stehen dir im Moment nicht offen, also kannst du ebenso gut zurück auf dein Zimmer gehen und es dir gemütlich machen.«
    »Auf gar keinen Fall. Ich komme hier schon irgendwie raus.«
    »Sei nicht dumm«, fauchte Minnericht. »Ich biete dir alles, was sie dir dein Leben lang vorenthalten hat. Ich biete dir ein Erbe. Sei mein Sohn, und du wirst feststellen, welch machtvolle Position das ist, ganz egal wie viele alte Vorurteile, Gerüchte und Missverständnisse es in dieser Stadt auch über mich geben mag.«
    Zeke überlegte fieberhaft, aber da gab es nicht viel zu überlegen. Er brauchte eine Maske, so viel war klar. Ohne Maske war er erledigt und verloren – da hatte Minnericht recht. »Ich werde definitiv nicht …«, begann er, wusste aber nicht, wie er den Gedanken zu Ende bringen sollte. Er nahm einen weiteren Anlauf, mit weniger Leidenschaft und mehr von der Ausdrucks losigkeit, die ihm aus Minnerichts Maske entgegenschlug. »Ich werde nicht auf meinem Zimmer bleiben.«
    Minnericht witterte die Gelegenheit und sagte betont ruhig: »Du kannst nicht an die Oberfläche.«
    »Ja. Das weiß ich. Aber ich will wissen, wo meine Mutter ist.«
    »Ich ebenfalls, das lass dir versichert sein. Wenn ich dir etwas verspreche, wirst du dich dann wie ein zivilisierter junger Mann benehmen?«
    »Schon möglich.«
    »Gut, dann will ich es riskieren. Ich verspreche dir, wenn wir deine Mutter finden, dann werden wir sie wohlbehalten hierherbringen. Du kannst mit ihr reden – und dann seid ihr beide frei zu gehen, wenn ihr möchtet. Ist das ein faires Angebot?«
    Genau das war das Problem. Das Angebot war zu fair. »Wo ist der Haken?«
    »Es gibt keinen, mein Sohn. Beziehungsweise wenn es einen gibt, dann vonseiten deiner Mutter. Wenn du ihr so sehr am Herzen liegst, wie sie behauptet, dann wird sie dir raten, zu bleiben. Du bist ein heller Kopf, und ich denke, dass wir zwei viel voneinander lernen könnten. Ich kann dir einen viel besseren Lebensstil bieten, als sie imstande ist, und im Grunde …«
    »Ach so, verstehe. Sie wollen ihr Geld geben, damit sie weggeht.«
    »Sei nicht so unverschämt.«
    »Darum geht es doch, oder nicht?« Zeke war nicht einmal mehr wütend – sondern überrascht und enttäuscht und verwirrt. Aber Minnericht hatte etwas versprochen, und das war, ob er dieses Versprechen nun halten würde oder nicht, immerhin ein Anfang. »Und es ist mir auch egal. Das können Sie untereinander ausmachen. Hauptsache, ich weiß, dass es ihr gut geht.«
    »Dann können wir also doch zusammenarbeiten, siehst du? Ich lasse sie suchen und hierherbringen. Über die Einzelheiten können wir uns später noch verständigen. Aber vorläufig denke ich, dass dieser erste Versuch eines Familienessens … Lass ihn uns beenden«, sagte er und blickte an Zeke vorbei zur Tür.
    Der Schwarze mit dem milchigen Auge stand dort und reckte das Kinn, als wollte er Minnerichts Aufmerksamkeit erringen.
    »Ich will eine Maske«, sagte Zeke, bevor die Gelegenheit vorüber war und der Doktor ihn nicht mehr beachtete.
    »Das geht nicht.«
    »Sie bitten mich, Ihnen zu vertrauen, aber wie soll das gehen, wenn Sie mir nicht auch ein kleines bisschen vertrauen?«
    »Du bist in der Tat ein heller Kopf, und es freut mich, das zu sehen. Aber es gibt nur eines, wofür du eine Maske bräuchtest, und zwar um das Gelände zu verlassen, und ich bin noch nicht bereit,

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