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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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drehte sich zu Angeline um und sagte stolz: »Ich soll ihm kein Wort glauben, haben Sie zu mir gesagt, und ich hab ihm auch keins geglaubt. Ich hab gewusst, dass er die ganze Zeit nur lügt.«
    »Gut«, sagte seine Mutter. »Und was ist mit Ihnen, Prinzessin? Was macht Sie so sicher, dass der gute Doktor nicht mein verstorbener Ehemann ist? Ich habe meine Gründe, das zu wissen. Welche haben Sie?«
    Angeline drückte an ihrer Verletzung herum und verzog das Gesicht, dann presste sie wieder die Hand darauf. Sie steckte ihre Flinte in den Köcher zurück und sagte: »Weil er ein Hurensohn ist. War er schon immer. Und ich bin …« Sie trat von der belagerten Tür weg und begann den beleuchteten Gang entlangzulaufen. »Nun, ich bin diese Hure.«
    Zeke fiel die Kinnlade herunter. »Er ist Ihr Sohn ?«
    »So wörtlich habe ich es nun auch nicht gemeint. Er war mal mein Schwiegersohn, ist lange her. Er hat meine Sarah in den Wahnsinn getrieben, und dann hat er sie umgebracht.« Sie schluckte nicht, und ihre Augen füllten sich auch nicht mit Tränen. Angeline hatte es schon so lange in ihrer Brust mit sich herumgetragen – es auszusprechen machte die Tatsache kein bisschen schlimmer. »Meine Kleine hat sich in der Küche erhängt, am Deckenbalken. Er hat sie vielleicht nicht erschossen, hat ihr nicht die Pulsadern durchgeschnitten oder sie vergiftet … aber umgebracht hat er sie so sicher, als hätte er’s getan.«
    »Und wie«, fragte Briar, »heißt er dann wirklich? Doch bestimmt nicht Minnericht. Er klingt nicht wie ein Deutscher, wenn er spricht.«
    »Joe heißt er. Joe Foster. Kein Mann ist je auf einen langweiligeren Namen getauft worden, und ich schätze, das hat ihm gar nicht gefallen. Wenn er damit durchgekommen wäre nach dem Fraßausbruch und dem Bau der Mauer, ich glaube, er hätte Blues Leben übernommen, voll und ganz. Sofort, wenn er es nur gekonnt hätte. Aber er wurde auf der Flucht verletzt. Wenn ihr sein Gesicht mal sehen solltet, dann werdet ihr wissen, was ich meine. Er ist in ein Feuer geraten, damals als die Leute noch gedacht haben, man könnte das Gas vielleicht abfackeln. Also hat er es ganz langsam angefangen, hat sich das Leben eines anderen Stück für Stück unter den Nagel gerissen – zusammen mit diesen Erfindungen, Spielzeugen und Geräten. Er musste ja erst einmal lernen, sie zu benutzen.«
    Briar konnte sich diesen sinistren Dr. Minnericht gar nicht als einen Joe Foster vorstellen. Der Name passte nicht zu diesem seltsamen Mann mit dem großen Ego und der herrischen Art, die sie sofort an ihren längst verstorbenen Ehemann erinnert hatten. Aber ihr fehlte die Zeit, länger darüber nachzudenken.
    »Pst«, sagte Angeline und legte ihre blutigen Finger an die Lippen. »Lauscht mal. Man kann sie immer noch hören, oder?«
    Sie meinte die Fresser, die nach wie vor auf die verbarrikadierte Tür hinter ihnen eindroschen. »Ich kann sie noch hören, ja«, sagte Briar.
    »Gut, sehr gut. Solange wir sie hören können, wissen wir, wo sie sind. Und hört ihr da oben irgendwas?« Sie zeigte mit ihren Fingern zur Decke.
    »Was ist denn da oben?«, fragte Briar.
    »Die Lobby, wo es mit der Schießerei und dem Ärger losgegangen ist.«
    »Ja, stimmt«, sagte Zeke. »Jeremiah ist raufgegangen, weil dort Fresser waren.«
    Genau in diesem Moment erschütterte ein unglaublich lauter Knall den gesamten Bereich unter dem Bahnhof, und noch Sekunden danach hörten die drei, wie irgendwo Trümmerteile herabregneten.
    Angeline runzelte die Stirn und sagte: »Das klang mir aber gar nicht nach der Daisy.« Sie fragte Briar: »Wissen Sie, wovon ich rede?«
    »Ja. Und Sie haben recht, das klang anders.«
    »Ich habe das schon mal gehört«, meinte Zeke. »Jeremiah nannte es ›Sonic Gusting Gun‹, glaube ich.«
    »Das kann nichts Gutes bedeuten«, murmelte die Prinzessin. »Himmel, ich hoffe, er hat das heil überstanden. Andererseits ist er ein Berg von einem Mann und ziemlich gut ausgerüstet. Da muss er es ja wohl überstanden haben. Wir werden kurz warten und leise sein und uns dann mal umsehen.«
    »Ich kann ihn hier nicht zurücklassen«, sagte Briar. »Er hat mir wirklich sehr geholfen. Wenn er verletzt ist …«
    »Immer schön langsam, Miss Wilkes. Ich höre keine Kämpfe mehr da oben, Sie?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Zeke den beiden zu. »Vielleicht sind sie woanders hin, oder vielleicht sind auch alle tot.«
    »Wie kannst du so etwas sagen«, schimpfte Briar. »Ich schätze diese

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