Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
Vom Netzwerk:
weiß Gott, wie lange sie noch durchhalten«, schimpfte Cly.
    »Was interessiert Sie das überhaupt?«, frage Briar.
    »So sehr nun auch wieder nicht. Nur dass ich gern miterleben würde, wie Washington eingegliedert wird, dann könnte ich hier oben gern ein bisschen amerikanisches Geld sehen – das vielleicht irgendwie diese Stadt wieder in Ordnung bringt. Das mit dem Klondike-Gold ist vorbei, falls es da überhaupt welches gegeben hat; darum gibt es hier vor Ort nicht genug Geld, um ansonsten das Interesse der Union zu wecken.« Er deutete kurz nach rechts durchs Fenster, zur Mauer. »Jemand sollte deswegen etwas unternehmen, und der Herr im Himmel weiß, dass da unten niemand auch nur den Ansatz einer Idee hat, wie man diese Schweinerei in Ordnung bringen könnte.«
    Der erste Maat zog die Schultern hoch. »Aber wir können doch ganz gut davon leben. Und eine Menge andere Leute auch.«
    »Man kann sich auch auf bessere Weise seinen Lebens unterhalt verdienen. Auf anständigere Weise.« In Clys Stimme schwang eine merkwürdige Drohung mit, und weder Briar noch Rodimer verfolgten das Thema weiter.
    Aber Briar glaubte zu verstehen. Sie lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. »Was sagten Sie noch gleich über die Himmelspiraten?«
    »Ich habe nichts weiter über Himmelspiraten gesagt, als dass es sie gibt. Aber normalerweise nicht hier in der Gegend. Nicht viele Schiffer sind mutig genug, so tief in das Gas einzutauchen. Manche von uns sehen das so: Wir tun dem Stadtrand einen Gefallen damit, dass wir ein bisschen was davon abzweigen. Wissen Sie, es kommt immer noch Gas aus diesem Loch. Es füllt diesen Mauerring auf wie einen alten Kessel. Wenn wir da von oben ein bisschen was abschöpfen, ist das nur hilfreich.«
    »Mal abgesehen davon, was daraus hergestellt wird«, sagte Briar.
    »Damit habe ich nichts zu tun, das ist nicht mein Problem«, erwiderte Cly, aber er nahm es ihr anscheinend nicht übel.
    Briar ging nicht darauf ein, weil sie es satthatte, sich zu streiten. Stattdessen fragte sie: »Sind wir bald da?«
    Die Naamah Darling wurde langsamer und kam über der Mauer zum Stehen.
    »Wir sind da. Fang?«
    Fang erhob sich aus seinem Sitz und verschwand die Holzstufen hinunter. Ein paar Sekunden später war zu hören, wie große Dinge gerollt oder verschoben wurden, gefolgt von einem Absacken und einem Ruck, als das Schiff sein Gleichgewicht wiederfand. Nachdem es aufgehört hatte zu hüpfen, kehrte Fang wieder in die Kanzel zurück. Er trug eine Gasmaske und Lederhandschuhe, die so dick waren, dass er kaum die Finger bewegen konnte.
    Er nickte Cly und Rodimer zu, die zurücknickten. Der Kapitän fragte Briar: »Sie haben doch selbst eine Maske, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann setzen Sie sie auf.«
    »Jetzt schon?« Briar griff in ihre Tasche und zog die Maske heraus. Die Schnallen und Riemen waren durcheinander. Sie entknotete sie und hielt sich das Ding vors Gesicht.
    »Ja, jetzt schon. Fang hat die Bodenluken geöffnet und uns an der Mauer festgemacht. Das Gas ist zu schwer, um allzu schnell ins Schiff aufzusteigen, aber sobald wir uns bewegen, weht es in die Kanzel.«
    »Wieso haben Sie an der Mauer festgemacht?«
    »Um uns stabil zu halten. Ich habe Ihnen doch von den Luftströmungen erzählt. Selbst wenn es vollkommen windstill ist, besteht immer die Möglichkeit, dass ein Windstoß das Schiff packt und runter in die Stadt drückt. Deshalb machen wir mit einer ein paar Hundert Fuß langen Leine an der Mauer fest und stoßen uns dann ab wie ein Boot vom Pier. So kommen wir übers Stadtzentrum.« Der Kapitän schnallte sich von seinem Sitz los und schob das Steuerrad von seinen Knien weg. Er stand auf und streckte sich, dann fiel ihm gerade noch rechtzeitig ein, dass er sich klein machen musste, um nicht mit der Stirn gegen die Scheibe zu stoßen.
    »Dann«, sagte er, »lassen wir die leeren Säcke runter und schalten die Triebwerke auf vollen Schub. Wir schießen zurück zur Mauer, ziehen die Säcke hinter uns her – und eh man sich’s versieht, sind sie voll. Außerdem benötigen wir die zusätzliche Leistung zum Aufsteigen, denn wie ich schon sagte: Das Gas ist schwerer, als man denkt. Wir brauchen den Schub, um wieder richtig auf Höhe zu kommen.«
    Briar hatte die Maske jetzt zwar auf, schob sie aber in die Stirn, damit sie sprechen konnte. »Dann lassen Sie sich also im Grunde über das Gas treiben, lassen die Säcke runter und schleudern sich selbst wieder aus der Stadt.«
    »Im Grunde. Nur

Weitere Kostenlose Bücher