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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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weiterer Mann herauf, der grinste und ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hatte. Er trug eine schwarze Fellmütze mit Ohrenklappen und einen braunen Ledermantel, der von nicht zueinander passenden Messingknöpfen zusammengehalten wurde.
    »Rodimer, das ist Miss Wilkes. Miss Wilkes, das ist Rodimer. Sie ignorieren ihn am besten.«
    »Mich ignorieren?« Er heuchelte verletzten Stolz, was ihm weit besser gelang, als Desinteresse an Briar zu heucheln. »Bei Gott, was gäbe ich dafür, wenn Sie’s nicht täten!«, sagte er, ergriff ihre Hand und hauchte kunstvoll einen Kuss darauf.
    »Na schön, ich werd’s nicht tun«, versicherte Briar und zog ihre Hand zurück. Sie wandte sich an Cly. »Sind das alle?«
    »Das sind alle. Noch ein Mann mehr, und wir hätten keinen Laderaum mehr. Fang, kümmere dich um die Leinen. Rodimer, die Kessel sind heiß und bereit zum Sprühen.«
    »Wasserstoffstand überprüft?«
    »Ist drüben in Bradenton nachgefüllt worden. Sollte noch für ein paar Flüge reichen.«
    »Dann ist das Leck geflickt?«
    »Leck ist geflickt.« Cly nickte. »Und Sie?«, fragte er Briar. »Schon mal geflogen?«
    Sie musste zugeben, dass das nicht der Fall war. »Ich werde es schon überstehen.«
    »Besser ist’s. Ihr Erbrochenes machen Sie selber weg. In Ordnung?«
    »In Ordnung. Soll ich mich irgendwo hinsetzen?«
    Er sah sich in der engen Kanzel um und fand nichts, das einen bequemen Eindruck machte. »Wir nehmen normalerwei se keine Passagiere mit. Tut mir leid, aber hier gibt es keine erste Klasse. Ziehen Sie sich eine Kiste rüber, und machen Sie sich bereit, falls Sie nach draußen schauen wollen, oder hinten« – er winkte mit einer Pranke zu einer kleinen Tür am Ende des Luftschiffs – »da gibt es auch Schlafplätze, allerdings bloß Hän gematten. Nichts, was einer Dame geziemt, aber Sie können dort sitzen, wenn Sie möchten. Wird Ihnen vom Schaukeln schlecht?«
    »Nein.«
    »Wäre schön, wenn Sie es sich hinten erst gemütlich machen, wenn Sie das hundertprozentig wissen.«
    »Wie ich schon sagte, mir wird nicht schlecht. Ich bleibe hier draußen. Ich möchte gerne etwas sehen.«
    »Wie Sie wollen.« Cly packte eine schwere Kiste und zog sie über den Boden bis an die Wand. »Wir brauchen eine Stunde bis zur Mauer und dann noch mal eine halbe fürs Runtergehen. Ich werde versuchen, Sie irgendwo abzusetzen, wo es … Naja, ungefährlich ist es da drin nirgends, aber …«
    Rodimer fuhr hoch und riss den Kopf herum. »Sie gehen da rein ?«, fragte er mit einer Stimme, die zu gekünstelt klang für einen Mann seiner Größe und Statur. »Allmächtiger Gott, Cly. Du willst diese Dame hinter der Mauer absetzen?«
    » Diese Dame hat ihren Fall sehr überzeugend dargelegt.« Cly sah Briar aus dem Augenwinkel an.
    »Miss Wilkes …«, sagte Rodimer langsam, als hätte ihm der Name zunächst nichts gesagt und als könnte nur mehrmalige Wiederholung etwas daran ändern. »Miss Wilkes, die ummauerte Stadt ist kein Ort für …«
    »Eine Dame, ja. So sagt man. Das höre ich nicht zum ersten Mal, aber ich würde es vorziehen, wenn Sie sich nicht weiter zu diesem Thema äußern. Ich muss und ich werde dort hineingehen, und Captain Cly ist so freundlich, mir dabei behilflich zu sein.«
    Rodimer klappte den Mund zu, schüttelte den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Pult vor ihm zu. »Wie Sie wünschen, Ma’am, aber es ist eine verfluchte Schande, wenn ich das so sagen darf.«
    »Dürfen Sie, aber es besteht kein Grund, jetzt schon meine Beerdigung vorzubereiten. Ich komme da schon wieder raus, nächsten Dienstag.«
    »Hainey hat angeboten, sie auf seiner nächsten Fahrt raufzuziehen«, fügte Cly hinzu. »Wenn sie so lange durchhält, dann ist sie bei ihm durchaus gut aufgehoben.«
    »Gefällt mir nicht«, brummte Rodimer. »Es ist einfach nicht richtig, eine Dame in der Stadt zurückzulassen.«
    »Mag sein.« Cly setzte sich in den Pilotensitz. »Aber wir fliegen jetzt ab, und solange sie es sich nicht anders überlegt, wird sie den Rückflug nicht mit uns machen. Und jetzt sorg mal für Auftrieb, klar?«
    »Ja, Sir.« Der erste Maat streckte die Hand aus und legte einen Hebel um. Irgendwo über ihnen löste sich etwas Schweres aus der einen Verankerung und verband sich mit einer anderen. Das metallische Rumpeln drang bis in die Gondel.
    Der Kapitän schob einen Regler vor und zog einen Hebel auf seine Brust zu. »Miss Wilkes, hinter Ihnen an der Wand ist ein Frachtnetz. Wenn es nötig wird,

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