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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Zeke«, sagte sie weniger streng, »du hast da draußen eine Mutter, und wenn du nicht wieder nach Hause kommst, dann wird sie sich schreckliche Sorgen machen. Tu ihr das nicht an. Lass sie nicht glauben, sie hätte ihr Kind verloren.«
    Schmerz huschte über ihr Gesicht, dann wurde es einen Moment lang hart wie Stein.
    »Ma’am?«
    In das Gestein kam wieder Leben. »Gehört sich nicht, einer Mutter so was anzutun. Du musst nach Hause. Du bist schon den ganzen Tag weggewesen, einen ganzen langen Tag, und jetzt ist die Nacht auch schon bald vorbei, wir haben praktisch Morgen. Komm jetzt mit, ja?« Sie hielt ihm ihre Hand hin, und Zeke ergriff sie, weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte. »Ich glaube, ich habe dir eine schnelle Passage zurück zum Stadtrand aufgetrieben.«
    »Vielleicht … vielleicht ist das ja am besten. Ich kann ja später wiederkommen, nicht?«
    »Aber sicher doch, wenn du dich gerne umbringen lassen möchtest. Ich versuche gerade, dir einen Gefallen zu tun.«
    »Das weiß ich, und ich danke Ihnen«, erwiderte Zeke, immer noch unsicher. »Aber ich möchte nicht gehen, noch nicht. Erst wenn ich das alte Haus gesehen habe.«
    »Dafür bist du nicht in Form, junger Mann. Kein bisschen. Sieh dich doch an mit deinem angeschlagenen Kopf und den zerrissenen Kleidern. Du kannst froh sein, dass du noch am Leben bist. Du kannst froh sein, dass ich dir gefolgt bin, um dich von diesem alten Teufel mit seinem feuerspuckenden Stock wegzuholen.«
    »Den Stock fand ich gut«, widersprach Zeke und legte sich zögernd wieder die Maske an. »Der war praktisch. Hat ihm beim Gehen geholfen und hat ihm geholfen, sich zu verteidigen. Diese Kriegsverletzung …«
    »Welche Verletzung aus welchem Krieg denn?«, unterbrach sie ihn. »Osterude hat sich damals abgesetzt, bevor ihm überhaupt irgendwas um die Ohren fliegen konnte. Seine Hüfte hat er sich vor ein paar Jahren kaputtgemacht, als er betrunken ir gendwo runtergefallen ist, und jetzt schüttet er sich mit Opium, Whiskey und Zitronenmasse zu, damit er die Schmerzen nicht so merkt. Dass du mir das bloß nicht vergisst, Junge: Er ist nicht dein Freund. Oder vielleicht war er auch nicht dein Freund. Ich habe keine Ahnung, ob er die Rutschpartie überlebt hat oder nicht. Ich konnte ihn jedenfalls nirgendwo finden.«
    »Sind wir im Keller?«, wechselte Zeke das Thema.
    »Ja. Wie ich schon sagte. Du bist bis ganz nach unten gerutscht, als das Schiff in den Turm gekracht ist, wie ich dir bereits erklärt habe.«
    »Ein Schiff ist in den Turm gekracht? Wieso das denn?«
    »Na, ganz bestimmt nicht mit Absicht, du Dummerchen. Keine Ahnung, wieso. Brink ist ein ziemlich guter Kapitän, aber ich kenne das Schiff nicht, das er jetzt fliegt. Es muss neu sein, und vielleicht hat er sich einfach noch nicht daran gewöhnt. Muss nur ein kleiner Unfall gewesen sein, nichts Schlimmes – und jetzt sind sie da oben und bessern die Schäden aus, bevor sie weiterfliegen können.«
    Zekes Augen gewöhnten sich allmählich an das Licht der Laterne, und nach genauerem Hinsehen wurde ihm klar, dass Miss Angeline da ein reichlich seltsames Gerät in der Hand hielt, bestimmt keine gewöhnliche, ölbetriebene Lampe. »Was ist das?«, fragte er.
    »Eine Laterne.«
    »Was für eine?«
    »Eine gute und helle, die bei Wind und Wetter nicht so schnell ausgeht. Jetzt komm, Junge. Wir müssen dich ein paar Stockwerke rauf zur Turmspitze schaffen, wo das Schiff festgemacht ist. Es heißt Clementine , ein Flickwerk von einem Piratenschiff, damit du es gleich weißt.« Sie senkte die Stimme. »Als ich gesagt habe, dass der Captain ein neues Schiff fliegt, da meinte ich kein fabrikneues. Ich meine, wahrscheinlich hat er’s geklaut .«
    »Und dem wollen Sie mich einfach überlassen?«, brummte Zeke. »Das klingt gar nicht gut – von Piraten über die Mauer gebracht zu werden.«
    »Die werden dir schon nichts tun. Ich habe sie anständig bestochen, und sie kennen mich viel zu gut, um irgendwas mit dir anzustellen, nachdem sie mir ihr Wort gegeben haben. Sie werden dich nicht gerade mit Samthandschuhen anfassen, aber so grün und blau, wie du jetzt schon bist, werden sie dich nicht schlagen.«
    Mit ihrer seltsamen Mischung aus Mütterlichkeit und militärischer Strenge scheuchte ihn die Prinzessin in das halb eingestürzte Treppenhaus und erklärte: »Nun mach schon. Der Weg nach oben ist frei, auch wenn es nicht so aussieht. Die meisten Trümmer sind bis in den Keller gekracht, genau wie

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