Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
wird, besonders für die, die noch an Teilen ihres Initiationsprozesses arbeiten.«
Ich sah Faustine zusammenzucken. Ja, sie hatte noch eine Menge Arbeit vor sich, um ihre Kräfte unter Kontrolle zu bekommen. Frau Schmelder fuhr fort: »Weil die Integration so viel Arbeit mit so wenig Freizeit bedeutet, bieten wir hier an der Academy ein anschließendes Bereicherungsjahr für jene an, die daran interessiert sind, länger zu bleiben und an ihren besonderen Fähigkeiten zu arbeiten. Obwohl es nicht verpflichtend ist, raten wir sehr dazu, weil diese speziellen Fähigkeiten euch zu Zielen bringen können, an die ihr sonst nicht einmal gedacht habt. Es ist nur etwas, über das sich nachzudenken lohnt.«
Sie sah über ihre Schulter und winkte mir und den restlichen Wesen, die hinter ihr saßen, zu. »Das Kollegium brauche ich euch nicht vorzustellen, die meisten von ihnen kennt ihr bereits. Ich mache nur auf einige Neuzugänge aufmerksam. Erstens, Cordelia.« Sie zeigte auf mich und ich lächelte ins Publikum. »Cordelia ist Professor Berns Lehrling. Sie wird mit denjenigen von euch arbeiten, die noch ihre paranormalen Kräfte ausloten. Als Nächstes haben wir Delam. Er arbeitet in der Krankenstation mit Dr. Marks. Hoffen wir, dass ihr ihn nicht so oft sehen müsst.« Sie lächelte, als sich Gelächter im Hörsaal ausbreitete.
»Schließlich«, sagte sie, wobei sie die Stimme hob, um die Menge zum Schweigen zu bringen, »haben wir noch zwei bekannte Gesichter, Octavia und McKenzie. Octavia war im letzten Jahr, wie ihr wisst, eine unserer Rechtsvertreterinnen für die Schüler. Sie ist jetzt eine Rechtsberaterin der Academy und McKenzie wird ihr assistieren. Hoffen wir mal, dass keiner von euch ihre Dienste in Anspruch nehmen muss.
Wir haben noch weitere Mitarbeiter für unsere verschiedenen Sportarten und AGs. Ihr werdet sie später kennenlernen, wenn ihr euch dort anmeldet. Jedem von euch ist ein Betreuer aus dem Kollegium zugeteilt worden. Geht zu ihnen, wenn ihr an der Reihe seid. Wir treffen uns zu unserem nächsten Meeting in zwei Monaten. Das ist erst einmal alles.« Sie nickte und verließ in ihrer gewohnt abrupten Art die Bühne. Ich erhob mich und folgte ihr mit dem Rest des Kollegiums.
Jagger war nicht auf der Bühne gewesen, deshalb fragte ich mich, wo er war. Er war mir zur Hilfe gekommen, also musste er gesehen oder zumindest gefühlt haben, wie ich mich verwandelt hatte. Ich fragte mich, in welcher Rolle er dieses Jahr an der Academy war. Wahrscheinlich etwas, das mit der Ski-Abteilung zu tun hatte. Ich verspürte den dringenden Wunsch, ihn zu sehen; in seiner Nähe zu sein. Wie dem auch sein mochte, mit Jagger zusammenzukommen würde warten müssen. Ich hatte ein Meeting mit Professor Bern. Und ich war gespannt darauf, mehr über meinen neuen Job zu erfahren.
»Begleite mich, Cordelia. Lass uns zu den Laboren gehen und dort unser Gespräch führen«, sagte Professor Bern, sobald wir die Bühne verlassen hatten. »Hattest du eine schöne Ferienwoche? Wo bist du gewesen? Du siehst übrigens sehr schick aus.«
»Danke schön.« Ich sah an meinem dunkelgrauen Hosenanzug hinunter. »Den habe ich in Paris gekauft, beim Shoppen mit meiner Mutter. Dort habe ich die Woche mit meiner Familie und meinen Freunden verbracht. Das war schön, aber ich bin froh, wieder hier zu sein.«
»Hast du dein Problem gelöst?«, fragte sie mit einem Blitzen in den Augen.
»Problem?«
»Das mit dem festen Freund. Hast du dich entschieden? Nicht, dass es da eine große
Wahl
gäbe.«
Ich hielt an und gaffte sie geschockt an. Wie um alles in der Welt konnte sie von Jagger und Quinn wissen? Niemand außer Jagger und mir wusste davon. Hatte Jagger es ihr erzählt?
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, niemand hat es mir erzählt. Deinem Gesicht nach scheinst du das zu glauben. Ich habe dich beobachtet. Das musste ich, als ich darüber entscheiden musste, ob ich dir diese Lehrstelle gebe. Und um ehrlich zu sein, als ich geahnt habe, dass du vielleicht mit Jagger synchronisiert bist, habe ich es mir fast wieder anders überlegt. Das und die Tatsache, dass du immer noch den armen anderen Jungen hinhältst.« Sie seufzte.
»Ich halte ihn nicht wirklich hin«, sagte ich abwehrend, verärgert darüber, dass sie in meinem Privatleben schnüffelte. »Eigentlich geht Sie das gar nichts an.« Ich ging weiter den Flur entlang.
Ich sah, dass sie die Lippen zusammenpresste, eindeutig betroffen von meiner Unverschämtheit. Ich entschied,
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