Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
Privatsphäre. Du kannst mich nicht ohne meine Erlaubnis beliebig überwachen. Wir müssen ein paar Grenzen festlegen.«
»Die ist Spencer Darley schon mit mir durchgegangen.«
»Welche? Könnte doch sein, dass sie nicht mit denen übereinstimmen, die du meiner Meinung nach einhalten musst.«
Schnell zimmerten wir ein paar Regeln zurecht, wobei wir beide sehr genau wussten, dass ich keine Möglichkeit hatte, ihre Einhaltung zu überprüfen, und ihm am Ende einfach vertrauen musste. Trotzdem fühlte ich mich besser, sie durchgegangen zu sein. Jedes Mädchen braucht Privatsphäre. Ryker brauchte wahrscheinlich auch Richtlinien. Vielleicht konnte ich für Faustine mit ihm darüber sprechen. Es war ein bisschen gruselig zu wissen, dass sowohl Jagger als auch Ryker uns beobachten konnten, wann immer sie wollten.
»Versprichst du mir, dass du dich an diese Regeln hältst?«, fragte ich.
»Ja, es sei denn, ich glaube, du bist in Gefahr, dann muss ich sie brechen.«
»Na gut, das ist fair. Woran merke ich, dass du bei mir bist?«
»Ich berühre dein Ohr.«
»Damit kann ich leben.«
»Gut. Jetzt zurück zu Quinn… wirst du ihm das mit uns sagen?«
»Ich schätze, das muss ich. Es wird Zeit mit ihm Schluss zu machen. Es wird ätzend. Ich habe noch nie mit jemandem Schluss gemacht.«
»Das hier wird das einzige Mal.«
Ich schlief in Jaggers Armen ein und wachte mit Beginn der Dämmerung schlagartig auf. Ich ließ Jagger schlafen und ging wieder in mein Zimmer, wo ich Faustine über ihrem Frühstück fand, die sich eine Wiederholung von
Gossip Girl
ansah.
»Mann, du bist aber früh auf!«, sagte ich, nahm mir ein Stück Fleisch von ihrem Teller und steckte es mir in den Mund. »Mmm-mmm.«
»Eigentlich eher spät. Ich bin gerade erst vom Ball zurück und auf dem Weg ins Bett. Wo warst du? Ich habe dich da gar nicht gesehen.«
»Wow, du musst dich ja toll amüsiert haben. Erzähl mir alles. Tut mir leid, dass ich es verpasst habe. Ich habe mich mit Quinn und Jagger verquatscht.« Ich gähnte.
»Quinn? Er ist wieder da?«
»Ja. Er hat in Manhattan gearbeitet. Frag ihn mal darüber aus, wenn du ihn siehst.«
»Und warum hat er nicht angerufen?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Frag ihn das auch. Ich muss aus diesem Kleid raus und unter die Dusche, aber danach will ich, dass du mir alles über den Ball erzählst. Okay?«
Als ich schließlich aus dem Badezimmer kam, war Faustine tief eingeschlafen und lag zu einer Kugel zusammengerollt auf ihrem Bett. Ich zog die Bettdecke über sie und mummelte sie fest ein, dann schaltete ich das Licht aus, um sie selig schlummern zu lassen.
Dann ging ich Quinn suchen.
Jetzt wo er zurück war, war es
Zeit mit ihm Schluss zu machen
. Das hörte sich so endgültig an. Ich wollte, dass wir uns nahe blieben, aber eben nur als Freunde. War das überhaupt möglich? Wie würde ich reagieren, wenn unsere Rollen vertauscht wären? Ich dachte gründlich darüber nach. Was wäre, wenn Quinn sich mit irgendeinem Feenmädchen synchronisiert und beschlossen hätte, mir den Laufpass zu geben? Bei dieser Vorstellung fühlte ich nicht das kleinste bisschen Eifersucht. Wenn überhaupt etwas, dann fühlte ich Erleichterung, weil mich das aus meiner eigenen Lage befreit hätte. Ein wenig überraschte mich das. Schließlich sollte ich nach der langen Zeit mit Quinn irgendetwas fühlen, aber die Vorstellung von ihm mit einer Anderen störte mich kein bisschen.
Egal, der Gedanke, dass er wütend auf mich und enttäuscht von mir sein könnte, störte mich total. Bei dem Gedanken, ihn als Freund – meinen engsten und loyalsten Freund – zu verlieren, wurde mir richtig schlecht. Das durfte ich nicht zulassen. Wie konnte ich bloß meinen Freund behalten und gleichzeitig meinen Lover loswerden?
Ich hatte Quinn immer alles erzählt, jede unbedeutende Kleinigkeit und Entscheidung in meinem Leben mit ihm besprochen. Ich musste reinen Tisch machen und mit den Konsequenzen leben – auch wenn das bedeutete, dass mich Quinn dann ewig hassen würde.
Anders als meine Reaktion auf die Vorstellung, Quinn mit einer Anderen zu sehen, füllte mich der Gedanke an Jagger, der eine andere Frau nur anlächelte, mit unkontrollierbarem Zorn. Brauchte ich Jagger als Freund? Nein. Ich wollte, dass er
mir gehörte
. Und das tat er, also gab es überhaupt keinen vernünftigen Grund für mich, so rasend eifersüchtig zu sein. Vielleicht würde die Eifersucht weniger stark sein, wenn wir offiziell ein Paar
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