Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
Newark bringen. Dort stelle ich Ihnen eine Limousine zur Verfügung, die Sie zu mir bringt. Ich freue mich darauf, Sie zu sehen.«
Eine Stunde später waren wir, nach einem kurzen Flug mit dem Hubschrauber, auf dem Weg nach Manhattan. Ich war gleichzeitig aufgeregt und krank bei der Aussicht darauf, endlich die alte Frau zu treffen. Ich hatte keine Möglichkeit, König Sebastian oder Jagger wissen zu lassen, was vor sich ging. Ich war nur ein blinder Passagier.
Ich fragte mich, wie Jagger damit klarkam. Ich an seiner Stelle wäre krank vor Sorge. Ich musste besonders vorsichtig sein, gerade weil die alte Frau mich schon zweimal dabei erwischt hatte, als ich den gleichen Stunt versucht hatte. Kein Nachsehen und keine Manipulation von Frau Russo waren möglich. Ich musste mich total passiv verhalten… oder ich war Geschichte.
Als Mrs. Russo schließlich an die Tür klopfte, von der ich annahm, dass es die der alten Frau war, wurde ich fast ohnmächtig von der Anstrengung, still zu bleiben. Ich wollte nur einmal kurz schauen, ob es auch wirklich die gleiche alte Frau war, die versucht hatte mich zu frittieren.
Die Tür öffnete sich und eine Männerstimme sagte: »Willkommen, Mrs. Russo. Miss Miller wartet im Salon auf Sie.«
Miss Miller? Ich grübelte über diesen Namen nach. Es war ein ziemlich geläufiger Familienname, aber keiner, dem ich schon einmal direkt begegnet war, wenigstens nicht, soweit ich mich erinnern konnte.
»Ich bin Robert, Miss Millers Partner«, fuhr der Mann fort. »Ich habe von Ihrem Mann und Ihrem Sohn erfahren. Mein Beileid.«
»Willkommen in meinem Heim.«
Die Stimme ließ mich schaudern. Es war die Stimme, die ich in Masons Zimmer gehört hatte, dieselbe, die zu der alten Frau gehörte, die versucht hatte, mich zu töten. Ich sehnte mich danach, die Kontrolle über Mrs. Russos Körper zu übernehmen und die alte Frau in Stücke zu reißen, aber König Sebastian hatte mich gewarnt, dass die Frau zwar alt, aber sehr mächtig war, eine tödliche Kombination für eine durchgedrehte Dämonenhexe.
Als Mrs. Russo sich setzte, fing ihr Magen an zu rumoren. Sie hatte während des Flugs nichts gegessen, wahrscheinlich war sie von dem ganzen Essen, das ich gegessen hatte, noch satt.
»Darf ich Ihnen etwas Essen bringen lassen?«, sagte Miss Miller.
»Ja, bitte. Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Ich scheine etwas gegessen zu haben, das mir nicht bekommen ist.«
»Robert, könntest du bitte Horatio auftragen, etwas zuzubereiten?«
»Aber selbstverständlich, meine Liebe. Bitte entschuldigen Sie mich.«
»Während Robert damit beschäftigt ist, könnten Sie mir genau erzählen, was Ihrem Sohn zugestoßen ist?«
Mrs. Russo ging den Vorfall durch, wobei sie es etwas anders darstellte, als das, was wir alle auf dem Überwachungsvideo gesehen hatten. In ihrer Version hatte Faustine Nari gereizt, sich dann auf ihn gestürzt und Stücke, die sie aus seinem blutenden Körper riss, gegessen, wobei er vor Schmerzen schrie. So in der Art.
»Ts, ts«, murmelte Miss Miller. »Und die Schule hat nichts unternommen? Ah, Robert, danke schön.« Mrs. Russo machte Kaugeräusche und schluckte Essensbissen herunter.
Miss Miller räusperte sich. »Und Ihr Mann?«
»Er ist von König Sebastian getötet worden.«
»Und was genau wollen Sie?«, fragte Miss Miller jetzt sanfter.
»Ich will sie tot sehen.«
»Sebastian und Faustine?«
»Ja. Der Junge namens Mason hat gesagt, Sie könnten mir helfen.«
»Nun ja, das ist etwas, bei dem ich Ihnen behilflich sein kann. Aber…« Sie machte eine Pause und machte ein widerlich schnalzendes Geräusch mit ihrer Zunge.
»Was auch immer«, sagte Mrs. Russo. »Bitte, wenn Sie mir helfen können, werde ich es auf jede mir mögliche Art zurückzahlen.«
»Wir verlangen nicht viel«, sagte Robert. »Lediglich, Ihrem Bruder vorgestellt zu werden.«
»Pauli oder einem der anderen?«
»Dem Oberhaupt der Formwandler von Rom«, erklärte Robert. »Wir brauchen eine Bestätigung, dass er mit uns zusammenarbeitet.«
»Wobei?«
»Darüber können wir zurzeit noch nicht sprechen. Sie können versichert sein, dass wir uns sowohl um Sebastian als auch um Faustine kümmern werden.«
Herrje! Das war doch sowieso ihr Plan, selbst wenn Mrs. Russo nicht kooperiert hätte. König Sebastian hatte recht gehabt. Die alte Frau hatte eindeutig etwas Großes vor, bei dem sie offensichtlich zahlreiche Stadträte auf ihrer Seite benötigte. Ich musste ihn warnen. Aber wie? Ich hing
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