Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
normales Tier.«
Asmen zuckte mit den Schultern. »Das war auch nur eine Spinne.«
»Eigentlich«, sagte ich, »ist das nicht
auch nur
eine Spinne. Die Spinne ist sozusagen Faustines wunder Punkt. Wir haben bei ihr viele verschiedene Tiere getestet, wobei die Spinne die stärkste Reaktion bei ihr ausgelöst hat. Während ihrer Initiationssitzungen hat sich Faustine immer vollständig verwandelt, wenn man ihr eine gezeigt hat, und dabei hat sie sich und der Testkammer erheblichen Schaden zugefügt.«
»Wenn das so ist. Aber trotzdem, sollte sie nicht in der Lage sein, die Spinne komplett zu ignorieren? Das war eine unnötig gewalttätige Reaktion, sogar für ihre menschliche Gestalt«, beharrte Asmen.
»Ja«, warf Professor Bern ein. »Wie auch immer, das gehört nicht zu unserem Trainingsrahmen. Soweit es mich angeht, hat sie mit Bravour bestanden. Sie hat sich nicht verwandelt, als sie es nicht sollte, und in paranormalem Umfeld hat sie Beherrschung gezeigt.«
»Weil sie Nari diesmal nicht gegessen hat?«, fragte Asmen.
»Das, und weil sie so leicht wieder ihre menschliche Gestalt angenommen hat. Sie hat vollständige Kontrolle bewiesen«, sagte Professor Kunz.
Asmen blickte zu Faustine. »Tut mir leid, wenn du das Gefühl hast, dass ich sehr hart zu dir bin, aber nach allem, was passiert ist, wurde ich gebeten sicherzustellen, dass dein Verhalten nicht entschuldigt wird und die Academy dich nicht etwa bestehen lässt ohne eine gerechte Überprüfung von dem, was du getan hast. Verstehst du das?«
»Ja, und es tut mir echt leid. Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht schlecht fühle, wegen dem, was ich getan habe. Aber es gibt nichts, womit ich es ungeschehen machen kann, außer indem ich versuche, in Zukunft eine bessere Person zu sein.«
Asmen nickte. »Hier geht es nicht darum, dass du dich wegen deiner Tat schlecht fühlst. Ich bin mir nicht sicher, was du damit meinst. Hier geht es nur darum, dass du die Kontrolle verloren hast. Ich muss sicherstellen, dass du nicht unkontrolliert tötest.«
Sie nickte.
»Okay Faustine, du darfst jetzt gehen. Der Ausschuss wird deine Ergebnisse besprechen und wir lassen dich im Lauf des Tages unsere Entscheidung wissen.«
O bwohl ich an meinem Lieblingsplatz lag – Jaggers linker Armbeuge – fühlte ich eine tiefe Traurigkeit, fast schon Trauer. Heute war mein letzter Tag an der Bonfire Academy, einem Ort, der fast fünf Jahre lang mein Zuhause gewesen war. Endlich war für mich der Zeitpunkt gekommen, den Rest meines Lebens zu beginnen. Nicht, dass ich mich nicht darauf freute, Teil von König Sebastians Welt zu werden. Nach allem, was ich bisher davon gesehen hatte, würde es eine wilde Zeit werden. Ich würde die faulen Morgen im Arm meines Freundes vermissen, an denen ich auf die majestätischen, schneebedeckten Gipfel der St. Moritzer Berge starrte. Die Berge, auf denen wir so viel Spaß beim Skifahren und in letzter Zeit beim Fallschirmspringen gehabt hatten. Ich fragte mich, was Quinn vorhatte. Heute war auch sein letzter Tag.
»Du siehst traurig aus«, flüsterte Jagger.
»Das bin ich auch ein bisschen. Ich werde das hier alles vermissen.«
»Ja, ich auch.« Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
»Ich glaube, wir sollten uns besser fertig machen«, sagte ich und fragte mich, ob sie uns vermissen würden, wenn wir einfach nicht teilnehmen würden. Natürlich konnten wir das nicht und ich wollte es eigentlich auch nicht. Es war nämlich auch Faustines letzter Tag.
Sie war so aufgeregt gewesen, als sie nur eine Stunde nach ihrer Prüfungssitzung den Anruf von Frau Schmelder bekommen hatte. Ich kannte das Ergebnis schon, weil ich an der Entscheidung, die einstimmig war, beteiligt gewesen war. Natürlich konnte niemand für das Verhalten eines Schülers garantieren, nachdem er die Academy verlassen hatte. Alle im Prüfungsausschuss waren der Ansicht, dass Faustine zur Wiedereingliederung in die menschliche Gesellschaft bereit war. Sie musste noch an ihrem paranormalen Leben arbeiten, aber in der Schule zu bleiben hätte ihre Wiedereingliederung in die menschliche Gesellschaft behindert. Beim Entscheidungsprozess hatte der paranormale Tutor, den ihr Vater besorgt hatte, eine entscheidende Rolle gespielt. Die Arbeit der Academy war somit beendet und ich beobachtete, wie Faustines Gesicht vor Aufregung zu strahlen anfing, als man ihr das Ergebnis mitteilte.
»Ich hab’s geschafft! OH-MEIN-GOTT! Was soll ich zur Abschlussfeier anziehen?«
Ich
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