Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
verschwunden war, kratzte ich die Pilze vom Fleisch und machte mich darüber her. Als ich fertig war, lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und gähnte. Trotz der Mahlzeit, die ich gerade verschlungen hatte, war ich erschöpft. Ich musste ihr ein bisschen Zeit geben, von meinem Körper aufgenommen zu werden. In der Zwischenzeit war ich glücklich damit, nur dazusitzen.
Jagger kam zurück ins Zimmer. »Was bedrückt dich? Die Tatsache, dass Quinn dir nicht gesagt hat, wo er hinreist, oder dass du ihn nicht erreichen kannst?«
»Um ehrlich zu sein, im Moment macht mir die Smelt die meisten Sorgen.«
»Die Smelt? Warum?«
»Wie ich dir gesagt habe, ich kann den Geruch, den ich in ihrem Büro wahrgenommen habe, nicht einordnen. Er war zu schwach. Außerdem hat sie sich total merkwürdig benommen. Ich kann es nicht genau festmachen, aber es war alles zu bizarr. Ich habe sie noch nie so gesehen. Ich meine, obwohl ich sie schon streng und barsch erlebt habe, war sie nie abwesend. Das war sie nämlich:
abwesend
. Hast du sie jemals so erlebt?«
»Nein, das kann ich nicht behaupten. Könnte es sein, dass du sie in einem ungünstigen Augenblick erwischt hast?«
»Ich glaube nicht. Sie hat nur einen Haufen Papiere auf ihrem Schreibtisch durchgesehen, als ich reinkam. Sie war wie weggetreten, als ich Quinn erwähnt habe. Als ob sie den Namen nicht kannte, als ob sie ihn überhaupt nicht kannte.« Ich schüttelte den Kopf, dann kam mir ein Gedanke. »Es war, als ob sie… besessen war.«
D rei Tage später rief mich Mrs. Stone an. »Cordelia, willst du immer noch mit Frau Schmelder sprechen?«
»Ja, ich habe auf Ihren Anruf gewartet«, sagte ich ein bisschen schnippisch. »Warum hat das so lange gedauert? Haben Sie schon von Quinn gehört?«
»Oh, Entschuldigung, ich hätte dich schon früher anrufen sollen. Sie musste plötzlich abreisen und ist erst heute Morgen zurückgekehrt. Und nein, ich habe keine Neuigkeiten von Quinn. Ich nehme an, du auch nicht?«
»Nein. Wie ist Frau Schmelder gelaunt?«, fragte ich, denn ich konnte mich noch gut an ihren Todesblick erinnern, der mir Gänsehaut gemacht hatte.
»Wieder ganz normal. Ich habe keine Ahnung, was das sollte. Die wenigen Tage, die sie weg war, haben ihr normales Ich zurückgebracht, Gott sei Dank. Wie dem auch sei, ich habe ihr gegenüber erwähnt, dass du mit ihr sprechen möchtest, und sie hat gesagt, du kannst jederzeit kommen. Sie muss noch einiges an Arbeit aufholen, also ist sie den ganzen Tag über in ihrem Büro.«
»Super, ich komme später vorbei. Ich muss zuerst Faustine zu einem Integrationskurs bringen.« Spontan beschloss ich, Faustine mit zum Büro der Smelt zu nehmen. Sie hatte einen Geruchssinn wie ein Bluthund und würde den Geruch wahrnehmen, sollte er noch da sein.
»In Ordnung. Bis später.«
Ich steckte mein Handy in die Tasche und ging zu Professor Kunz‘ Hörsaal. Professor Kunz war Vorsitzender des Integrationsprogramms, und der Dämonen-Formwandler-Integrationskurs war der einzige Kurs, den er persönlich betreute. Er hatte einige der Aushilfskräfte gebeten, bei den diesjährigen Neuzugängen zu helfen. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen. Da Quinn nicht da war, um Faustine zu begleiten, hatte er mich gebeten, mit ihr zu gehen. Die ganze Schule war gespannt zu sehen, wie Faustine und Mason sich benehmen würden, wenn sie in einer interaktiven Kurssituation waren. Nur wenige schafften im Dämonen-Formwandler-Integrationskurs einen Abschluss. Die meisten versuchten nur durchzuhalten.
Ich holte Faustine im Speisesaal ab, in dem sie angeregt mit Martha und den Vampirzwillingen plauderte.
»Ich gehe mit euch, Leute«, sagte Martha. »Wisst ihr, ob Ryker kommt?«
Ich zuckte mit den Schultern, aber ich wusste, dass er Faustine nicht alleine diesem Kurs überlassen würde, auch wenn sie total unbeeindruckt davon wirkte, ein und denselben Kurs wie Mason zu besuchen.
»Warum müssen wir diesen Kurs machen?«, fragte Faustine. »Ist ja nicht so, also ob wir jemals mit diesen Formwandlertypen klarkommen würden.«
»Genau mein Standpunkt!«, sagte Martha langgezogen.
»Vielleicht nicht. Wir müssen nicht mit ihnen klarkommen, aber es ist praktisch, sie ertragen zu können«, sagte ich und glaubte mir nicht einmal selbst.
»Pfffft! Ich sehe einfach keinen Sinn darin«, wiederholte Faustine.
»Um ehrlich zu sein, ich auch nicht außer für den Fall, dass einer von euch mal auf politischer Ebene mit ihnen zu tun hat. Denkt daran, dass in
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