Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
eine Fan-Page. Da ich keine Zeit zu verschwenden hatte, fing ich sofort mit dem Scrollen an.
»Wonach suchst du?«, fragte sie und sah mir über die Schulter.
»Mann, hast du viele Freunde!«
»Das sind keine richtigen Freunde, nur Leute, die ich vielleicht mal getroffen hab, und einige von denen kenn ich gar nicht. Ich lehne nicht gerne Freundschaftsanfragen ab. Wenn du mir sagst, wonach du suchst, kann ich dir vielleicht helfen.«
»Alte Frauen.«
Sie kicherte. »Warum?«
»Erklär ich dir gleich. Sind alte Frauen bei diesen Freunden hier?«
»Alt, wie in Dreißig?«
Jetzt war ich mit Kichern an der Reihe. »Nein, viel älter, wie in Achtzig oder Neunzig.«
»Nein, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es viele Leute in dem Alter gibt, die auf Facebook sind.«
Wie wahr. »Tja, kennst du jemanden, der so alt ist?«
»Meine Uroma ist so alt, glaub ich. Und an der Upper East Side gibt es total viele alte Frauen, aber die kenn ich nicht wirklich. Ein paar von den Spenderfreundinnen meiner Mom könnten so alt sein.« Sie zuckte mit den Schultern. »Jetzt verrat mir, warum du das wissen willst.«
Ich erzählte ihr von meiner Unterhaltung mit Pascal und auch von der Stimme, die ich in Masons Zimmer gehört hatte.
»Und du bist sicher, dass es die gleiche Person ist?«, fragte sie.
»Tja, einhundertprozentig kann ich nicht sicher sein, aber wie stehen die Chancen, dass man an der Academy zwei Frauen in dem Alter über den Weg läuft?«
»Und du meinst, mein Dad hat die Stimme erkannt?«
»Nicht die Stimme, die hat er nicht gehört. Aber ich glaube, er könnte den Geruch oder sonst etwas erkannt haben. Ich sage das nur, weil er ein ganz seltsames Gesicht gemacht und nur gesagt hat, dass er sich darum kümmern wird.«
»Was er offensichtlich nicht hat, wenn sie wieder hier ist und in die Direktorin der Academy fährt«, überlegte sie.
»Ja.«
»Lass uns Dad anrufen und ihn fragen.« Sie zog ihr Telefon heraus.
»Warte. Ich bin nicht sicher, dass er begeistert sein wird, dass ich dir davon verraten habe. Ich sollte dich aus dem ganzen Mist raushalten. Lass mich ihn anrufen. Ich erzähle dir alles, was er sagt.«
»Okay, dann ruf du ihn an.«
»Jetzt gleich? Wir müssen wirklich zum Labor. Wir kommen furchtbar zu spät.«
»Okay, aber ich bin noch nicht mal angezogen, also ruf ihn an, während ich mich fertig mache. Hier, nimm die Nummer, da geht er immer dran.« Sie gab mir ihr Handy und ging sich dann anziehen.
Ich wählte, bevor mir der Mut ausging.
»Faustine?«
»Nein. Cordelia. Faustine hat mir gesagt, ich soll diese Nummer wählen. Ich hoffe, das ist okay.«
Er schwieg einen Moment und sagte dann. »Ja, ist in Ordnung. Ist Faustine okay?«
»Ja, ihr geht es prima. Darum rufe ich nicht an.«
»Red weiter.«
Er wirkte schroff, vermutlich war er sehr beschäftigt, also kam ich gleich zur Sache. »Als Sie zuletzt hier waren, schienen Sie etwas in Masons Zimmer wahrgenommen zu haben, das Ihre Laune verändert hat. Ich habe mich gefragt, ob Ihnen etwas aufgefallen ist.«
»Wie was?« Sein Ton war vorsichtig. Ich hoffte, ich ging nicht zu weit.
»Eine alte Frau.«
»Was geht dich das an?«
»Tja, mein Bruder glaubt, dass eine alte Frau Direktorin Schmelder besessen hat, und jetzt ist Quinn verschwunden.« Ich hoffte, was ich sagte, ergab Sinn.
»Dein Bruder? Was hat der damit zu tun?«, wollte König Sebastian wissen.
Ich fasste für ihn kurz Pascals Geschichte vom Körperwechseln zusammen. Wieder herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. »König Sebastian?«
»Kannst du dafür sorgen, dass jemand für eine Weile auf Faustine aufpasst?«
»Ja, kein Problem. Was soll ich für Sie tun?«
»Komm in mein Büro in London.«
Ich war sprachlos. Nie im Leben würden die Smelt oder Professor Bern mich ausgerechnet während der Tests beurlauben. Aber ich wollte wirklich herausfinden, was Quinn zugestoßen war, und wenn es mir dabei helfen würde, nach London zu reisen, dann musste ich das tun. »Ich muss einen Weg finden, mich dafür aus der Academy zu schleichen.«
»Bitte Ryker, dich zu bringen. Sag ihm, ich kläre das mit seinem Onkel und es sei in Ordnung.«
»Okay, das mach ich. Braucht Ryker… eine Wegbeschreibung?«
»Nein, er weiß, was er zu tun hat. Bitte ihn, dich heute zum Abendessen herzubringen. So musst du dir keine Gedanken machen, wann du wegkommst. Er gleicht die Zeit mit seinem Wandern aus.«
Cool! »Super. Bis später.«
»Und, Cordelia, erzähl niemandem
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