Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
außer Ryker, dass du herkommst, nicht einmal Faustine.« Er beendete die Verbindung.
»Hast du mit ihm gesprochen?« Faustine war fertig angezogen und sah in ihrer Schuluniform mit der ordentlich gebundenen Krawatte richtig schick aus. Sie kämmte sich die Haare und legte gleichzeitig Lipgloss auf.
»Ja, er hat nicht viel gesagt, aber wir wollen später miteinander sprechen«, sagte ich und log damit nicht ganz.
Sie zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich hat er zu tun. Na dann, erzähl mir aber alles, was er dir sagt. Hat er etwas über mich gesagt?«
»Er hat nur gefragt, ob du okay bist. Ich glaube, er hat sich ein bisschen Sorgen gemacht, als er mich am Telefon hatte. Ist das deine Privatleitung zu ihm?«
»Ja.« Sie zog eine Schnute.
»Was ist?«
»Hat er denn gar nichts gesagt?«
»Nein… sollte er?«
»Es ist bloß ich habe bald Geburtstag. Ich dachte, da hätte er vielleicht etwas gesagt, weißt du, dich vielleicht nach Geschenkideen gefragt.«
»Als ob ich dir verraten würde, wenn er das hätte.« Ich lachte.
»Hat er?«
Ich machte eine Reißverschlussgeste vor meinem Mund und stand auf. »Komm schon, gehen wir.« Dabei machte ich mir eine Gedankennotiz, dass ich daran dachte, ihren Vater zu fragen, ob er irgendwelche Hilfe bei der Planung ihres Geburtstags brauchte. Sie erwartete offensichtlich eine Kleinigkeit – oder etwas Großes. Ich wünschte, ich hätte die Möglichkeit, ihr Ryker einzupacken.
Henri sah ein bisschen verärgert aus, als wir das dOM-Labor betraten. Er tippte auf seine Armbanduhr. »Ich wollte schon einen Suchtrupp losschicken. Warum bist du nicht an dein Telefon gegangen, Cordelia? Du bist fast vierzig Minuten zu spät.«
»Das ist meine Schuld«, redete Faustine dazwischen. »Ich habe verschlafen und dann habe ich Cordelia warten lassen, bis ich mich geduscht und angezogen hatte. Ich hoffe, ich habe sie nicht in Schwierigkeiten gebracht.« Sie klimperte mit ihren Wimpern.
Sofort schmolz Henris Ärger dahin und er strahlte Faustine an. »Nein, nein. Ist schon in Ordnung. Cordelia muss nur daran denken, ihr Handy für den Notfall immer angeschaltet zu haben.« Er sah mich bedeutungsvoll an.
»Sorry, Henri. Haben Sie versucht mich anzurufen?« Ich checkte mein Handy. »Upps. Ich habe vergessen, es nach Masons Test wieder einzuschalten. Kommt nicht wieder vor.«
Er nickte schroff und wandte sich wieder an Faustine. »Bist du bereit? Hast du gegessen?«
»Ja, das ist noch ein Grund, warum wir ein bisschen zu spät sind. Cordelia hat mir Mittagessen gemacht.«
»Gut. Ich möchte dir Colton vorstellen. Er ist Professor Kunz‘ Lehrling und wird den Test mit Cordelia zusammen durchführen und ich sehe zu. Ist das okay für dich?«
»Ja! Ich erkenne dich von Professor Kunz‘ Vorlesung wieder. Du bist der Formwandler, den Cordelia umarmen musste, stimmt’s?«
»Ja, das ist richtig, und bevor du fragst, ich bin ein Werwolf-Formwandler.« Er lächelte.
»Bist du ein Hybrid?«
»Nein, ich bin ein reiner Formwandler. Und in meinen Unterlagen steht, dass du ein Dämon-Mensch-Hybrid bist. Interessant.«
»Nicht wirklich, aber die Vampire lieben mich.« Sie kicherte.
»Darauf möchte ich wetten! Bist du bereit?«
»Ja! Bringen wir die Show ins Rollen.«
»Cordelia, kannst du Faustine vorbereiten?«
»Ja, ich denke schon. Ich werde um Hilfe bitten, falls nötig.«
Ich führte Faustine die Treppe hinunter zu dem Sessel, und nachdem sie sich hingesetzt hatte, schloss ich die verschiedenen Elektroden an ihrem Körper an. Dabei überprüfte ich in der Anleitung, die auf dem Tisch lag, ob ich sie alle an der richtigen Stelle angelegt hatte. Dann drückte ich auf den Knopf, der den Sessel aktivierte. Ich ging wieder zu Henri und Colton und setzte mich auf meinen Platz.
»Faustine. Zähl von zwanzig rückwärts«, wies Colton sie an.
Wir sahen zu, wie sie in einen Halbschlaf fiel, da vibrierte Henris Handy. Nachdem er einige Sekunden hineingemurmelt hatte, sagte er: »Kommt ihr beide alleine klar? Professor Bern braucht mich in einem anderen Labor.«
»Ist alles okay?«, fragte ich besorgt, weil sich Henri so anders benahm. Er sah angespannt aus.
»Ich weiß nicht. Es scheint, wir haben noch einen Schüler, der während der Tests verschwindet – Ryker Darley. Kennst du ihn?«
»Ja«, sagte ich, nicht im Geringsten überrascht. »Wir kommen klar. Oder, Colton?«
»Ja, kein Problem. Ich berichte Ihnen hinterher alles, Henri.«
Während Henri ging, fragte mich Colton:
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