Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bony und die weiße Wilde

Bony und die weiße Wilde

Titel: Bony und die weiße Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
Vom Netzwerk:
Mitteilung, daß er am Freitagabend nach Hause zurückkehrt.
    4. 15.50 Uhr: Telegramm geholt. Absender: Postmeister Mount Magnet. Inhalt: >Telegramm noch nicht eingetroffen. Laßt für mich einen Fisch übrig. Charlie.<
    5. 15.50 Uhr: Telegramm abgeholt. Absender: Mrs. Rose Curnow, Geraldton. Inhalt: >Einladung mit Freuden angenommen. Nennen Sie gelegentlich genaues Datum. Grüßen Sie Papa und Mama. Rose.<
    Bony erwiderte Sasoons fragenden Blick. Dann reichte er den Bericht an Matt weiter.
    »Offensichtlich wollte Luke mit diesen Telegrammen herausfinden, ob ich wirklich der bin, für den ich mich ausgebe«, sagte er schließlich, als Matt keinerlei Kommentar gab. »Es hat sich also gelohnt, daß ich mir vorher einige Mühe machte. Lukes Vorgehen beweist eindeutig, daß Marvin in der Nähe ist oder sich zumindest hier aufgehalten hat. Hätten die Adressanten der Telegramme nichts von einem Nat Bonnar gewußt, wäre es klar gewesen, daß ich Polizeibeamter bin. Aber so schlecht sollten die Rhudders doch nicht von mir denken!«
    »Glauben Sie etwa, daß Marvin nicht mehr hier ist?« fragte Sasoon.
    »Ich habe darüber nachgedacht, ob er vielleicht schon vor meinem Erscheinen von hier verschwunden sein könnte. Die Tatsache, daß Luke Freitag nach Perth zurückkehrt, kann natürlich bedeuten, daß Marvin fort und Lukes Anwesenheit nicht mehr nötig ist. Trotzdem müssen wir weiterhin unterstellen, daß der Gesuchte sich noch hier in der Gegend befindet.«
    »Und was ist mit diesem Burschen im Teestrauch?« warf Matt ein.
    »Der Bursche im Teestrauch! Davon weiß ich ja überhaupt nichts«, brummte Sasoon.
    »Matt und ich haben auch unsere kleinen Abenteuer, Sam. Diese Küste steckt überhaupt voller Abenteuer. Erzählen Sie mal, Matt.«
    Matt berichtete in knappen Worten ihr Erlebnis.
    »Und Sie wissen nicht, wer es war?« grübelte der Sergeant.
    »Nein. Ich sah nur noch seinen Rücken, wie er im Strauch verschwand«, erwiderte Matt. »Und vergiß nicht, daß dreizehn Jahre vergangen sind, seit damals.«
    »Und wenn es Luke gewesen ist? Er hat dieselbe Statur wie Marvin. Was denken Sie, Karl? Ihnen ist Marvin doch begegnet, Sie haben doch eine Vorstellung davon, wie er aussieht.«
    »Er könnte es gewesen sein«, erwiderte Karl. »Was seine Größe anbelangt, so hat er sich bestimmt nicht verändert. Er ist etwas größer als Luke, aber ebenso breit. Ich will Ihnen was sagen: So wie Sie es geschildert haben, muß der Bursche im Teestrauch äußerst flink gewesen sein. Luke führt aber schon seit Jahren das verwöhnte Leben eines Städters; ich möchte darum eher auf Marvin tippen, der bestimmt nicht verweichlicht ist. Er hatte doch sogar diesen Posten auf dem Viehtransporter bekommen, und da muß man aber wirklich ganz schön auf Draht sein. Ich möchte deshalb wetten -«
    Weiter kam er nicht. Das Schrillen des Telefons unterbrach seine Worte. Sasoon sprang sofort auf, um den Hörer abzunehmen, aber dann fiel ihm noch rechtzeitig ein, daß er hier nicht zu Hause war. Er setzte sich wieder und blickte Bony an.
    »Gehen Sie ans Telefon, Matt«, sagte der Inspektor. »Bitte um Ruhe allerseits.«
    Matt nahm den Hörer ab. Als er zu sprechen begann, wußten alle, wer der Anrufer war.
    »Du, Jeff? Wie geht’s? Ist der Husten besser...? Gut! Ja, ich denke schon... Ja, warum nicht? Ich will mal fragen.« Matt nahm den Hörer herunter und wandte sich an Bony. »Mr. Rhudder ruft an. Er möchte, daß Sie, Emma und ich morgen nachmittag zum Tee hinüberkommen. Paßt es Ihnen?«
    »O ja. Bitte sagen Sie Mr. Rhudder, daß ich die Einladung gern annehme.«
    Nachdem dies erledigt war, unterhielten sich Matt und Jeff noch über die Viehpreise. Geistesgegenwärtig nahm Bony den vor ihm liegenden Bericht und schrieb rasch auf die Rückseite ein paar Zeilen. >Wenn Jeff eine Viehmusterung erwähnt, dann sagen Sie ihm, daß wir beide heute nachmittag draußen in den Pferchen waren.<
    Er hielt Matt das Geschriebene unter die Nase und wartete, bis der Farmer verstanden hatte. Es stellte sich gleich heraus, daß Bonys Vorsichtsmaßnahme gerechtfertigt war, denn Matt sagte plötzlich: »Ganz recht, Jeff. Ich war heute nachmittag mit Nat draußen - wir haben nachgesehen, welche Tiere für den Markt brauchbar sind. Vielleicht schicke ich ein Dutzend mit. Die Preise sind im Augenblick hoch, besonders für Kälber. Also dann bis morgen.«
    Matt setzte sich wieder und blickte erst Bony, dann den Sergeanten an, aber beide schwiegen. Die Frauen

Weitere Kostenlose Bücher