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Bookman - Das ewige Empire 1

Bookman - Das ewige Empire 1

Titel: Bookman - Das ewige Empire 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lavie Tidhar
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Namen.
    Â»Orphan!«
    Er blickte hoch. Die Roboter kamen langsam auf ihn zu. Er hob das Ei
und tat so, als wollte er es zu Boden schmettern. Sofort blieben die Roboter
stehen. Er drehte den Kopf. Sein Doppelgänger tat es ihm nach.
    Wie dunkle Wellen wichen die Schatten auseinander, und mitten
zwischen den Toten kam Lucy auf ihn zugeschritten.
    Als sie die beiden Orphans erblickte, zögerte sie kurz. Dann rannte
sie auf sie zu.
    Danach überschlugen sich die Ereignisse.
    Der Bookman schlängelte sich vorwärts und öffnete den Mund …
    Die Roboter stürzten sich auf Orphan …
    Lucy rannte weiter …
    Â»Geben Sie es mir, mein Junge!«
    Der Boden erbebte. In der Ferne stürzten weitere Bücherstapel ein.
    Der andere sah Orphan an. Jetzt! , sagte
die Stimme in Orphans Kopf, mit einer Eindringlichkeit, der er sich nicht zu
entziehen vermochte.
    Orphan stand auf, holte aus und schleuderte das Ei von sich.
    In hohem Bogen flog es durch die Luft. Der andere rannte los, stieß
mit einem der Roboter zusammen, setzte zum Sprung an …
    Der Bookman brüllte auf, machte eine Kehrtwendung, fegte die
Schatten und die Roboter beiseite …
    Lucy war inzwischen bei Orphan angelangt und klammerte sich an ihn.
Sie war es wirklich! Alles andere vergessend, umarmte er sie, drückte sie an
sich, atmete ihren Geruch ein, vergrub den Kopf an ihrem Hals. Einen Moment
lang schien die Umgebung um ihn herum zu versinken.
    Dann blickte er auf.
    Sein Doppelgänger hatte das Ei im Flug aufgefangen … und schon war
der Bookman über ihm, um sich mit seinem ganzen raupenförmigen Körper fest um
ihn zu schlingen.
    Es gab ein leises Geräusch, das sich ungefähr wie plopp anhörte.
    Und das Orphan in seinem Kopf spürte.
    Er nahm Lucy bei der Hand. »Komm weg von hier«, sagte er.
    Während sie davonrannten, erfolgte eine Explosion, deren Druckwelle
sie gegen einen der Bücherstapel schleuderte, der sofort ins Wanken geriet.
    Nach Atem ringend, lagen sie da, während unablässig Bücher auf sie
herabprasselten.
    Â»Was ist das?«, fragte Lucy erstaunt. Orphan spähte über
den Rand des kleinen Kraters nach unten. »Keine Ahnung«, erwiderte er.
    Inzwischen war einige Zeit vergangen. Sie hatten es geschafft, unter
den Büchern hervorzukriechen, die auf sie gefallen waren. Lucy schien
unverletzt zu sein. Orphan hatte eine schmerzhafte Beule am Kopf davongetragen,
die von einem Band der Encyclopaedia Britannica herrührte.
Ansonsten ging es ihm gut.
    Dann waren sie zum Ort der Explosion zurückgekehrt. In der Höhle
herrschte jetzt tiefe Stille. Von den Schatten der Toten war nirgendwo mehr
etwas zu hören oder zu sehen. Orphan nahm jedoch nicht an, dass sie vernichtet
worden waren. Höchstwahrscheinlich hatten sie sich irgendwo in dieser
Bücherlandschaft versteckt.
    Die Armee des Bookman hingegen war noch vorhanden. Mitten in der
Bewegung erstarrt, standen die Roboter da, leblose Wesen, alle dem Krater
zugewandt.
    Â»Ist es lebendig?«, fragte Lucy. Sie war so fasziniert, dass sie
kurz davor schien, in den Krater hinabzuklettern.
    Â»Keine Ahnung«, sagte Orphan, während er einen Blick auf das Ding im
Krater warf.
    Vom Bookman und von Orphans Doppelgänger war nichts übrig geblieben.
Oder fast nichts. Denn am Boden des Explosionskraters befand sich …
    â€¦ etwas.
    Es sah wie eine kleine Pflanze aus. Als Orphan genauer hinschaute,
stellte er jedoch fest, dass es aus einem eigenartigen Material bestand, halb
organisch, halb metallisch. Aus der Erde ragte ein dünner Zweig empor, an dem
kristallene Blüten und silbergraue Blätter sprossen, die im Licht schimmerten
und sich bewegten, als striche eine Brise über sie hin.
    Â»Es ist wunderschön«, sagte er. Lucy lächelte ihn an und nickte. Er
legte den Arm um sie.
    Die Pflanze war bereits dabei zu wachsen. Aus der Mitte kamen zarte
Triebe hervor, feine Fäden wie aus gesponnenem Silber, die sich vorsichtig
vorwärtstasteten, um Wurzeln zu schlagen.
    Das ist eine Verschmelzung, dachte er, eine Vereinigung. Fast konnte
er spüren, wie sich ihm die Fäden entgegenstreckten, als wollten sie einen
alten Freund begrüßen. Wenn die Blätter sich bewegten, ließ sich ein leises
Klingen vernehmen. Sie sahen wie Schüsseln aus. Oder eher wie lauschende Ohren,
dachte er.
    Â»Ich glaube, das ist ein Baby«, sagte Lucy. Orphan

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