Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
Vom Netzwerk:
entgegnete er trocken, »aber sollten Sie diese Ermittlung ohne Dr. Sounds Wissen oder Genehmigung weiter durchführen wollen, wäre es unbedingt ratsam, die Bürozeiten einzuhalten. Sie sind nicht ohne Grund im Archiv. Wenn Sie sich auch weiterhin für zeitlich ungebunden halten, so als wären Sie noch immer im Außendienst aktiv, werden Sie früher oder später unangenehm auffallen.«
    »Meinen Sie nicht ›wir‹?« Eliza neigte den Kopf zur Seite. »Wir führen diese Untersuchung doch gemeinsam durch, oder nicht?«
    Seine Stimme klang ein wenig brüchig, als er antwortete: »Vermutlich.«
    »Vermutlich? « Eliza richtete sich auf; sie schien gereizt zu sein. »Wollen Sie damit etwa sagen, wenn es hart auf hart kommt, lassen Sie mich im Regen stehen, und ich muss zusehen, wie ich meinen Hals wieder aus der Schlinge ziehe?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber angedeutet!«, keifte Miss Braun. Ihre Worte hallten bereits durch den ganzen Raum, und noch immer wurde sie mit jeder Silbe lauter. »Ich habe einen höllischen Abend hinter mir, und ich wüsste gern, ob ich in dieser Sache auf mich allein gestellt bin oder nicht. Ich muss wissen, ob ich mich auf Sie verlassen kann. Und wenn nicht, dann klären wir das besser gleich hier und jetzt! «
    Wellington zog eine Augenbraue hoch und wartete, bis ihr Echo verklang. Als es so weit war, sprach er in einem Ton so ruhig wie ein Gartenteich im Morgengrauen. »Sind Sie fertig, Miss Braun, oder steht Ihnen der Sinn nach einer weiteren Darbietung? Ich glaube, der Dalai Lama in Lhasa hat Ihre letzten Gedanken noch nicht vernommen, also erweisen Sie Seiner Heiligkeit doch auch das Vergnügen.«
    Eliza lehnte sich wieder auf ihrem Stuhl zurück und hielt seinem Blick stand.
    »Vielleicht möchten Sie stattdessen lieber hören, was ich in Ihrer Abwesenheit herausgefunden habe?«, fragte er, und gleichzeitig verkündete ein Klingeln der Maschine, dass der Tee für Eliza fertig war.
    »Bitte, sprechen Sie weiter, Welly.«
    Nachdem er ihr behutsam einen dampfenden Earl Grey hingestellt hatte, befeuchtete Wellington seinen rechten Zeigefinger und begann, ein paar Seiten umzublättern. Schließlich hielt er inne und präsentierte Eliza das aufgeschlagene Buch. »Das ist das gleiche Symbol wie auf der Spielkarte, der Todeskutsche und, soweit ich es richtig in Erinnerung habe, in dem Wappen an der verrußten Wand in der Gießerei.«
    »Und auf dem Siegelring.«
    Wellington neigte den Kopf zur Seite. »Welchem Siegelring?«
    Prompt landete das Schmuckstück direkt vor seiner Nase in dem aufgeschlagenen Buch.
    »Diesen Siegelring«, hob Eliza an und warf sich drei Stücke Zucker in den Tee, »habe ich gestern Abend einem Kerl abgenommen, der beauftragt worden war, Schwester Mary Grissom zu töten.«
    Wellington legte die Stirn in Falten. »Wen?«
    »Sie zuerst.« Eliza nahm einen Schluck Tee, dann deutete sie mit der Tasse in seine Richtung. »Erzählen Sie mir von diesem Wappen.«
    »Nun, es ist das Emblem der Gesellschaft des Phönix «, erklärte er und legte das offene Buch in die Mitte.
    Interessiert beugte sie sich vor. »Der Gesellschaft des Phönix? Ich dachte, die sei nichts weiter als ein Mythos. Einer dieser Clubs, die nur gegründet wurden, um den ach so anständigen Briten Gelegenheit zu geben, ihre Ehefrauen zu betrügen.«
    »Genau genommen ist diese Organisation alles andere als ein Mythos. Sie hat eine faszinierende Geschichte vorzuweisen«, entgegnete er und deutete auf seinen mit Büchern und Unterlagen überladenen Schreibtisch, »die wahrscheinlich sogar noch älter ist als die der Freimaurer.«
    Eliza blickte auf. »Ach wirklich?«
    »Die ersten Berichte über dieses Wappen stammen aus dem Südpazifik, genauer gesagt von den Philippinen. Dort befand sich eine Grabstätte, die mit einem goldenen Emblem verziert war: dem Wappen der Gesellschaft des Phönix. Um genau zu sein«, setzte er an, hob aber zunächst Buch um Buch hoch, bis er schließlich das gesuchte fand und es ebenfalls in die Schreibtischmitte legte. Die präzisere Darstellung des Symbols verschwand unter dem Holzschnitt eines spanischen Seefahrers aus fernen Zeiten, der neben einem kunstvoll verzierten Grabstein stand. Wellington klopfte auf das deutlich sichtbare Emblem und fuhr fort: »Ferdinand Magellan galt als Mitglied des Geheimbundes.«
    Eliza blinzelte. »Moment mal. Magellan? Wie wird ein Spanier … «
    »Mitglied eines Geheimbundes für englische Ehrenmänner? Nun, die Gesellschaft des

Weitere Kostenlose Bücher