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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Süße, jetzt laufen wir weg«, sagte Eliza und zog die Krankenschwester vom Stuhl und hinein in die Menge.
    Die Combobula sirrte und brummte, als sie aus Selbstschutz ihren Dienst einstellte und alle beweglichen Teile einfuhr. Woher die Maschine wusste, dass es zu einer Schlägerei gekommen war, vermochte Eliza nicht zu sagen – aber sie empfand größte Hochachtung vor der Erfindung des irren McTighe. Als die beiden Frauen den Ausgang erreichten, flogen bereits die ersten Biergläser und Stühle durch den Pub.
    »Moment!« Eliza streckte den Kopf zur Tür hinaus und sah sich um. Da war niemand. Dann rief sie über das Spektakel im Oath hinweg: »Buford!«
    Der Krankenpflegehelfer hatte gerade einen der Männer in Schwarz niedergeschlagen, als er Eliza hörte. Er winkte fröhlich zurück und deutete auf den bewusstlosen Angreifer. Er schien recht stolz auf seine Prügelleistung zu sein.
    »Ich stimme für Seth!«
    Er blinzelte, zeigte auf Seth und legte fragend den Kopf schräg.
    »Nur wegen der Farbe!« Eliza zuckte die Achseln und fügte hinzu: »Ich hab eine Schwäche für Rothaarige!«
    Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als der Kerl, den Buford niedergeschlagen hatte, offenbar versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Buford half ihm hoch und schlug ihn abermals nieder. Dann packte er ihn am Kragen, zog ihn erneut auf die Beine und setzte dieses grausame Spielchen fort.
    »Ach je«, sagte Eliza zu Mary, bevor sie die Tür endgültig öffnete, »Buford nimmt mein Urteil gar nicht gut auf.«
    Sobald sie draußen auf der verhältnismäßig ruhigen Straße waren, zog sie Mary hinter sich her und schob sie in den erstbesten dunklen Hauseingang, den sie finden konnte. Eliza legte Mary den Zeigefinger auf die Lippen und hielt sie im Dunkeln fest, während sie einen prüfenden Blick in die Gasse riskierte. Für den Moment waren sie in Sicherheit. Doch der rettende Schutz ihrer Wohnung schien noch Wegstunden entfernt.
    Eliza nahm den Finger herunter, lächelte und tätschelte der Krankenschwester die Hand.
    »Ich würde liebend gern alles hören, was Sie mir über Dr. Smith und seine ruchlosen Machenschaften erzählen können.«
    Eliza spürte, wie Mary zitterte, aber ihr Blick war fest und willensstark. Nicht schlecht für eine mittellose Frau, die nur mit knapper Not dem Tod entkommen war. »Womit soll ich anfangen?«
    Diese Frau rührte Elizas Herz. Herumgestoßen von einflussreichen Männern, um ihren Beruf gebracht, von Auftragsmördern gejagt, und dennoch bereit, ihre Geschichte zu erzählen. Der Mut war bewundernswert. Doch wer immer die Männer geschickt hatte, die jetzt im Pub am Boden lagen (bis auf den einen, an dem Buford seine Wut ausließ), würde wohl kaum selbst zum Liar’s Oath kommen. Für Schwester Mary Grissom war London – und vielleicht sogar ganz England – zu einem lebensgefährlichen Pflaster geworden.
    Allmählich nahm in Elizas Kopf ein Plan Gestalt an. »Mary«, sagte sie strahlend. »Wie vertraut sind Sie mit Tropenkrankheiten?«

Kapitel 14
    In welchem sich unsere Helden in den Schlagzeilen wiederfinden und von Dr. Sound gehörig in die Mangel genommen werden
    Der Klang ihrer Absätze lenkte seine Aufmerksamkeit von den dicken Wälzern und kleineren Büchern ab, die er sorgfältig vor sich ausgebreitet hatte. Wellington schaute auf die Uhr und konnte es kaum glauben. Der Vormittag war bald vorbei. Einfach erstaunlich.
    »Miss Braun, ich habe mich schon gefragt, ob Sie wohl durch einen Spiegel geklettert sind und sich im Wunderland verirrt haben.«
    »Ich war beschäftigt«, Elizas Stimme hallte durchs Archiv, »Sie wissen schon … musste mich mal umhören.«
    »Sie sprachen von Ver hören«, rief Wellington ihr ins Gedächtnis.
    »Wie immer Sie es nennen wollen«, gab sie zurück, als sie am Fuß der Treppe ankam. »Ich habe den ziemlich abenteuerlichen Lebensstil von Dr. Christopher Smith unter die Lupe genommen.«
    Er wartete, bis sie ihm gegenüber Platz genommen hatte. Eliza rieb sich ausgiebig die Augen. Ihrem leisen Stöhnen nach hatte sich der gestrige Abend anscheinend bis in die frühen Morgenstunden erstreckt.
    »Sie kommen zu spät«, tadelte er und tippte die Ziffernfolge für das Teekochen in die Maschine.
    Eliza ließ die Hände in den Schoß fallen, ihr Kopf sackte nach hinten. »Ja, Books, ich weiß. Ich bin eine so unartige Agentin. Sie sollten mich übers Knie legen und mir gehörig den Hintern versohlen.«
    »Ihre Fantasien gehen mich nichts an«,

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