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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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das Gespräch unter ihnen. Resigniert folgte er ihrem Beispiel.
    »Aber Ihren Kollegen auf solch eine Art und Weise zu ermorden … «
    »Dieser Mann«, blaffte Havelock, »war weit davon entfernt, ein Kollege zu sein. Er war zwar ein Mitglied des Geheimbundes, aber er litt unter Wahnvorstellungen, und seine geistigen Verirrungen hätten diesem Schurken, der versucht hat, unsere Reihen zu infiltrieren, beinahe unsere Pläne preisgegeben.«
    Sie hörten das Klick-klick einer Tür, die geöffnet wurde, und das Rascheln von Röcken.
    »Ah, da ist ja unsere Nachzüglerin.« Im nächsten Moment sprach Havelock weiter, als wäre er in der Sprache der Oper zu Hause. »Buona sera, Signora. Come sta?«
    »Ci sentiamo bene«, gurrte eine tiefe Frauenstimme durch das Knistern des Auralspektivs. »E voi?«
    »Ah, mi va bene, ma lei sa come stanno le cose.« Er kicherte, dann wechselte er wieder die Sprache. »Aber wo sind meine Manieren? Signora Sophia del Morte, darf ich Ihnen Simon Ross vorstellen, Ihren Gefährten für den heutigen Abend.«
    » Signor Ross.« Diese Stimme – sinnlich und exotisch – beschwor in Wellington die romantischsten Bilder herauf; und er sehnte sich danach, sie möge der Oper überdrüssig werden und stattdessen einfach Gedichte vorlesen. Ihm vorlesen. »Bitte entschuldigen Sie meine Säumigkeit.« Eine Pause. »Ich wurde bei einem Termin aufgehalten.«
    »Oh, das ist vollkommen in Ord… autsch! «
    Ihr Aufkeuchen rauschte durch das Auralspektiv. »Oh, mi dispiace terribilmente, verzeihen Sie mir. Ich denke, um dieses Familienerbstück sollte sich tunlichst bald ein Juwelier kümmern. Es ist bereits seit vielen, vielen Jahren im Besitz meiner Familie.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Simon. »Nicht der Rede wert. Mitunter bekommen geliebte Erbstücke scharfe Kanten, wenn sie nur selten getragen werden.«
    »Ja«, erwiderte sie mit einem hellen Lachen, das noch in ihren folgenden Worten mitklang. »Dieser Ring hat meiner Großmutter gehört.«
    Wellington drückte den Trichter fest ans Ohr und machte sich erneut am Bedienfeld des Auralspektivs zu schaffen. Er brauchte dringend einen besseren Empfang, vor allem von der Italienerin. Irgendetwas an dieser Frau verursachte ihm Unbehagen.
    »Nun denn«, meldete sich Havelock zu Wort, »ich nehme an, die Angelegenheit ist somit vom Tisch?«
    »Ein paar ungelöste Problemchen gilt es noch zu lösen, aber ich habe alles unter Kontrolle.«
    »Also, bei Ihrem horrenden Honorar sollte man doch meinen, Sie hätten die Angelegenheit in Gänze erledigt und nicht bloß unter Kontrolle«, zischte Bartholomew.
    Einmal mehr spürte Wellington, wie sein Mund trocken wurde. Er hatte gerade den Namen der Italienerin aufgeschrieben und starrte ihn wie hypnotisiert an, als ihre Stimme erneut an sein Ohr drang.
    »Das ist sie auch, Sign …«
    »Lord«, blaffte er.
    »Natürlich«, erwiderte die Signora – eine Antwort, die sich seltsamerweise wie eine Warnung anfühlte. »Lord Devane, als Sie mich seinerzeit engagierten, um diese Angelegenheit zu regeln, wie Sie es nannten, haben Sie es offenbar versäumt, mich über den Gentleman und die Dame in Kenntnis zu setzen, die meine Verfolgung aufgenommen haben.«
    Plötzlich spürte Wellington einen ruppigen Knuff an seiner Schulter. Als er den Kopf hob, sah er Eliza hektisch auf das Notizbuch deuten. Dann schrie es in ihm: Schreib Bartholomews Nachnamen auf! Warum lenkte ihn diese Italienerin nur dermaßen ab?
    »Eine überaus unglückliche Wendung der Ereignisse, das sehe ich ebenso«, fügte Dr. Havelock hinzu, begleitet von einem merkwürdigen Klopfen. »Wissen wir mehr über die beiden?«
    »Welly«, flüsterte Eliza und brach damit die drückende Stille ihrer Loge, »was ist das?«
    »Irgendeine Störung«, murmelte er. Ohne den Trichter vom Ohr zu nehmen, griff Wellington in das Auralspektiv nach einer Reihe kleiner Hebel. Und jedes Mal, wenn er einen dieser Schalter umlegte, zischte etwas Dampf aus einem Ventil, doch das Klopfen hielt an. »Ich versuche, es zu isolieren … «
    »Ich dachte, Sie würden eine dezentere Arbeitsweise an den Tag legen!«, blaffte Bartholomew. »Zuerst Smiths Praxis und jetzt dies?«
    Er schnaubte verächtlich. »Olivia, kümmere dich darum.«
    Röcke raschelten, dann ließ das Klopfen nach, verstummte jedoch nicht. Stattdessen kam ein gurgelndes Geräusch hinzu. Und jemand schien ganz gemäß der Etikette sein Husten zu unterdrücken.
    Ohne das leise Wimmern zu beachten, welches der Tonlage

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