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Borderlands

Borderlands

Titel: Borderlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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ich
diese Möglichkeit erst in Betracht gezogen, als ich vor ihm gestanden hatte. Er hatte
sich nicht um Knox’ Tochter gekümmert, aber das war noch kein Verbrechen.
    Im Stillen
entschuldigte ich mich bei Angela Cashell und Terry Boyle; vielleicht würde der
Wind ihnen meine Worte zutragen. Doch weder dieser Gedanke noch die Worte
selbst linderten das Gefühl des Versagens. Ich schien der Lösung so nahe zu sein,
doch was würde ich erreichen, wenn ich Yvonne Coyle festnahm, gesetzt den Fall,
wir fänden sie? Damit würde die Mörderin von Angela und Terry bestraft. Doch
was war mit Mary Knox? Würde auch ihr Gerechtigkeit widerfahren?
    Beinahe hätte
ich das Telefon, das im Auto klingelte, nicht gehört. Als ich den Wagen
erreichte, war es verstummt. Ich erkannte die Nummer des entgangenen Anrufs im
Display als die der Polizeiwache und rief Burgess zurück, wobei ich eine Rüge
wegen meines Besuchs bei Powell erwartete. Doch ich irrte mich.
    »Inspector!
Sie sind heute Morgen sehr gefragt. Ist Ihnen klar, dass man Sie wegen
McKelveys Tod zu einem Gespräch auf der Wache erwartet? Ich hatte Ihnen eine
Nachricht hinterlassen, die ich jetzt nicht mehr auf Ihrem Schreibtisch sehe.
Also gehe ich mal davon aus, dass Sie Bescheid wissen. Außerdem hat Officer
Armstrong zwei Mal für Sie angerufen. Rufen Sie ihn bitte zurück, ja? Ich bin
doch nicht Ihr Privatsekretär!«
    »In Ordnung«,
sagte ich. »Hören Sie, Burgess, ist Williams schon da?«
    »Ja. Sie ist
in eurem Büro.«
    »Was ist mit
Costello?«
    »Der geht zur
Beerdigung von diesem Boyle. Hätten Sie gerne die gesamte Anwesenheitsliste,
Inspector?« Burgess lachte und legte auf, ehe ich weitere Fragen stellen
konnte.
    Ich setzte
mich wieder ins Auto und schaltete die Heizung ein, dann rief ich in der
An-Garda-Zentrale an und bat darum, mit der Rechercheabteilung verbunden zu
werden. Armstrong nahm beinahe sofort ab.
    »Inspector
Devlin hier. Ich hatte nicht erwartet, so bald von Ihnen zu hören«, sagte ich
und zündete mir noch eine Zigarette an.
    »Ich auch
nicht, Inspector. Aber es war ganz leicht. Wir haben eine vollständige Akte
über IID , ich musste
also gar nicht viel tun, und jemand anders hat die Akte offenbar erst vor
kurzem angefordert. Soll ich Ihnen meine Notizen zufaxen?«, fragte er,
offensichtlich selig, dass diese Recherche sich als so leicht erwiesen hatte.
    »Das wäre
großartig. Im Augenblick bin ich allerdings nicht in der Wache. Könnten Sie es
für mich zusammenfassen?«
    »Tja, gegen IID wurde
hauptsächlich wegen Betrugs ermittelt, wie Sie gesagt haben –«
    »Richtig«,
unterbrach ich ihn. »In den 80er Jahren. Joseph Cauley.«
    »Na ja, ja und
nein«, lautete die Antwort. »Damals gab es auch Ermittlungen wegen Betrugs,
aber das waren schon die zweiten. Es gab vorher noch eine Untersuchung, die man
1978 eingeleitet hatte …« Ich hörte nicht mehr, was Armstrong sonst noch sagte.
Ich hatte das Gefühl, mir stünden die Haare zu Berge, und ich bekam eine so
heftige Gänsehaut, dass ich mir über den Arm rieb, damit sie wieder verschwand.
    »Entschuldigung,
wie war das?«
    »Aneignung von
staatlichen Subventionen. Offenbar richtig clever. Man hat Briefkastenfirmen
gegründet, die sollten einige große Unternehmen beraten, die darüber
nachdachten, sich im Donegal anzusiedeln. Die IID -Leute haben die Unternehmen zu diesen
Beratungsfirmen geschickt; die Unternehmen haben im Voraus gezahlt. Dann machte
das Beratungsunternehmen dicht, und das Geld war weg. Über eine Million Pfund
sind so spurlos verschwunden.«
    »Irgendwelche Namen?«,
fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits ahnte.
    »Die beiden,
die Sie mir genannt hatten: Donaghey und Cauley. Und ein Dritter namens Thomas
Powell. Ist das der Thomas Powell?«
    Ich konnte
kaum sprechen. »Was … warum ist das nicht weiterverfolgt worden?«
    »Mangel an
Beweisen, offenbar. Es gab eine potenzielle Zeugin. Eine Prostituierte, die
angeboten hatte auszusagen – im Gegenzug sollte eine Anklage wegen
Straßenprostitution fallengelassen werden. Aber sie verschwand, sie und ihre
Familie. Man hatte also nichts in der Hand, deshalb wurde die Sache auf Eis
gelegt, bis sie Mitte der 80er Jahre wieder aufs Tapet kam.«
    Ich bedankte
mich nicht einmal, sondern unterbrach die Verbindung und rief sofort Burgess
an.
    »Wo ist
Costello?«, fragte ich.
    »Er ist nicht
hier. Das habe ich Ihnen doch gesagt.«
    Er wurde noch
ärgerlicher, als ich verlangte, dass ein Wagen Jason Holmes wegen

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