Bordsteinkönig: Meine wilde Jugend auf St. Pauli (German Edition)
ziemlich klein, aber oho. Ich hatte immer schon etwas für sie übrig gehabt. Mir gefiel ihre vornehme Art. Melanie beherrschte fünf Sprachen. Doch sie konnte auch prollig und hart sein. Melanie war wild. Manchmal tanzte sie zwei Tage und Nächte durch im »Bendula« oder im »Disko City«.
Mein Herz klopfte.
»Hallo«, sagte sie fröhlich.
»Hallo«, sagte ich.
Melanie wohnte ebenfalls in einer Jugend-WG ein paar Stockwerke unter uns. Sie war gekommen, um sich etwas Zucker zu borgen. Ich bat sie herein. Wir gingen in die Küche, ich gab ihr den Zucker. Dann spazierte sie in mein Zimmer. Einfach so.
»Na, Michel. Was treibst du so?«
»Äh, äh«, stammelte ich. »Esse gleich Spaghetti.«
Wir quatschten über das Wetter, über Musik, kurz gesagt: um den heißen Brei herum. Von dem Moment an, als ich die Tür geöffnet hatte, war klar, was wir eigentlich machen wollten.
»Komm doch nach dem Essen rüber zu mir«, sagte sie frech, als sie wieder verschwand. Melanie war Claudia sehr ähnlich. Beide wussten genau, was sie wollten.
Ich stürzte in die Küche, schlang die Spaghetti hinunter und war schon fast auf dem Weg, als es plötzlich wieder über mich kam. Der Euphorie folgten Schuldgefühle. Claudia war tot. Ich hatte sie geliebt. Wie konnte ich da so schnell mit der Nächsten ins Bett gehen? Und auch noch mit ihrer besten Freundin? Ich war hin- und hergerissen. Ich hatte Claudia geliebt. Ja. Aber ich war nie mit ihr zusammen gewesen. Melanie war attraktiv, ich fühlte mich von ihr angezogen. Ich wollte endlich mit einem Mädchen schlafen. Ich suchte Ablenkung. Ich wollte, ich musste überwinden, was passiert war. Wie sollte ich sonst weiterleben können. Ich stürmte zur Tür hinaus, sprang die Treppe hinunter, wie ein junger Gott – auf dem Weg, ein richtiger Mann zu werden.
»Toll, dass du gekommen bist.«
Sie lächelte. Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Wir knutschten. Ich streichelte sie. Sie fühlte sich toll an. Langsam zog ich sie aus, bis auf den Seidenbody. Etwas ratlos lag ich da und wusste nicht, wie ich an diesem für mich neumodischen Ding vorbeikommen sollte. Schließlich fand ich die Lösung: Es gab ein paar Druckknöpfe im Schritt. Alles war feucht und warm. Ich schob den Body nach oben und begutachtete meine Eroberung. Sie war fünfzehn Jahre alt und unglaublich schön. Sie roch süß. Sie roch nach Unschuld. Ein Glück, dass ich diesmal frische Socken und eine frische Unterhose anhatte. Gleich würde ich zum Mann werden. Vorsichtig spreizte ich mit den Fingern ihre Schamlippen, brachte mich in Stellung und drang in sie ein. Diesmal machte mein Schwanz keine Anstalten. Er funktionierte so, wie es von ihm erwartet wurde. Ich spürte eine unglaubliche Wärme, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Schließlich musste ich bei den Nutten immer ein Kondom benutzen. Es war kein Vergleich zu diesem warmen, innigen Gefühl. Sie stöhnte, streichelte mich, rieb sich an mir. Ich dachte nur: Endlich habe ich es geschafft. Ein gewaltiges Glücksgefühl überkam mich. Es dauerte fast eine Stunde, bis ich kam. Ich genoss jede Minute.
Erschöpft, aber glücklich lagen wir nebeneinander und sahen aus dem Fenster auf den Bunker auf dem Heiligengeistfeld. »Dafür, dass du noch Jungfrau warst, hast du das toll gemacht«, log sie. Ich wusste, dass ich eine lausige Vorstellung abgeliefert hatte. Ich war völlig egoistisch gewesen.
Trotzdem schwebte ich auf Wolke sieben. Es hatte mich erwischt, ich musste ständig an Melanie denken, während ich mit glasigen Augen und ’nem Dauerständer durch die Gegend lief. Am nächsten Tag ging ich wieder zu ihr. Mir war nach Liebe. Ich küsste sie, wir schliefen miteinander. Es war das letzte Mal, bevor ich mit der WG nach Österreich in den Skiurlaub fuhr. Melanie durfte nicht – als Strafe für etwas, das sie ausgefressen hatte.
Wir fuhren mit einem VW-Bus. Es muss auf der Höhe von München gewesen sein, als meine Eichel fürchterlich zu jucken begann. Die Hölle tat sich auf! Ich vergrub meine Rechte im Schritt, um den Juckreiz zu lindern. Die anderen schauten mich komisch an.
»Hast du was?«, fragte Gregor.
»Nee. Alles okay«, log ich. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich hatte nur noch einen Wunsch: kratzen. Ich drehte mich von den anderen weg, öffnete meine Hose und kratzte. Eine halbe Stunde kratzte ich, aber es half nicht. Der Juckreiz wurde nur noch schlimmer. Mittlerweile brannte die Eichel, als hätte ich sie in einen Busch
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