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Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Titel: Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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weggesperrt werden. Sein Schloss, in dem niemand leben wollte, verfiel zusehends und wurde schließlich abgerissen, um an seiner Stelle einen großen Marktplatz anzulegen. Und dieser war heute als der Platz des alten Königs bekannt.
    »Ich weiß nicht, ob ich über Albrecht Schwarzbart lachen oder ihn bemitleiden soll«, sagte Lucy, nachdem Tic mit seiner Geschichte fertig war.
    »Vielleicht ein bisschen was von beidem«, schlug Mr Myrddin vor, der sie gerade über eine Brücke führte, die sich über einen schlammig braunen, zäh dahin fließenden Fluss spannte. Der Geruch, der vom Wasser aufstieg, trieb Mats die Tränen in die Augen, sodass er nur noch durch den Mund atmete, bis sie die andere Seite erreichten. Dort blieb der Zauberer stehen, breitete die Arme aus und verkündete: »Seht, das Herz des Schattenschlunds!«
    Die Gruppe stand auf einem Felsplateau dicht unter der Höhlendecke und schaute auf die prächtigste Stadt hinunter, die Mats je gesehen hatte. Bei ihren verschiedenen Besuchen im Schattenschlund waren sie durch manch ungewöhnliche Gegend gekommen, wie den Immergrund, das Viertel der gläsernen Wolkenkratzer, das Loch oder die Tunnel der Morrigan. Aber nichts von alledem hatte ihn so sehr beeindrucken können wie der Anblick, der sich ihm jetzt bot.
    Das Herz des Schattenschlunds war ein unterirdisches Venedig, in dem jedes Haus ein kunstvoll gearbeiteter Palast mit Türmchen und Baikonen war. Dazwischen verliefen Kanäle, über dessen Wassern sich filigrane Silberbrücken spannten, um die verschiedenen Straßenzüge miteinander zu verbinden.
    Mats konnte Einhörner, Elfen, Lichtsegler, weiße Zauberer und Hexen, Sonnenaugen und viele, viele Wesen mehr ausmachen, für die er nicht einmal einen Namen kannte. Am meisten faszinierten ihn jedoch die Gondeln. Sie sahen wie Drachen aus und glitten so elegant durch die von Wassernymphen und Meerjungfrauen bewohnten Kanäle, als würden sie über das Wasser schweben.
    »Das ist wunderwunderwunderschön«, hauchte Lucy und lehnte ihren Kopf an Mats' Schulter. Schwärme leuchtender Feen flogen über die Stadt hinweg und tauchten die Paläste in ein buntes Lichtermeer. »Sind das Freunde von dir, Tic?«, fragte Lucy.
    »Ach, wo, dafür gibt es viel zu viele Feenstämme im Schattenschlund.« Der Feenmann flatterte unruhig vor und zurück, was so wirkte, als wollte er sich seinen Verwandten anschließen. »Zwar dienen wir alle der Königin der grünen Lande, trotzdem sind wir zu zahlreich, um uns alle gegenseitig zu kennen.«
    Mats war sich nicht sicher, aber er glaubte, eine gewisse Melancholie aus der Stimme seines Freundes herausgehört zu haben. Was zu einem Feary so gar nicht passen wollte. Sein Blick kehrte zu den anderen Feen zurück und zum ersten Mal wurde Mats bewusst, dass Tic ihnen seit Wochen nicht von der Seite gewichen war, obwohl er sicher eine Familie und Freunde hatte.
    »Wisst ihr was«, sagte Tic da. »Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich euch zu den Leuchtenden Hainen führen, in denen ich geboren wurde.« Er sah Mats und Lucy erwartungsvoll an. »Das könnt ihr euch unmöglich entgehen lassen!«
    »Ich bin dabei«, sagte Lucy.
    Mats grinste. »Klar, Kumpel.«
    Eine breite Treppe führte von dem Felsplateau hinab in das Herz des Schattenschlunds. Auf dem Weg nach unten kam ihnen eine Gruppe Zentauren entgegen. Ihre Hufe klapperten auf den Stufen und die Satteltaschen auf ihren Rücken waren zum Platzen gefüllt. Anscheinend hatten sie Besorgungen erledigt und waren jetzt wieder auf dem Heimweg. Als die vier in die belebten Straßen eintauchten, fielen Mats zwei Dinge auf: Erstens gab es keinen Gestank - wohin auch immer sie kamen, roch es nach Lavendel und Flieder, was definitiv auf Magie zurückzuführen war. Zweitens gab es auffällig viele Fabelwesen mit dem Abzeichen der Bruderschaft.
    »Wir haben hier ständig Touristen aus allen Ecken der Welt«, erklärte Tic auf Mats' Nachfrage. »Das lockt Taschendiebe und so Gesocks an, das eigentlich geteert und gefedert gehört. So, wie in den guten alten Zeiten.« Er seufzte. »Da wurde einem wenigstens noch etwas geboten!«
    Lucy räusperte sich. »Wenn ihr Gesetze gegen das Stehlen habt, aber keinen König, wer beschließt sie dann?«
    »Wir haben einen Rat«, sagte Mr Myrddin mit einem Blick über die Schulter. Er ging ihnen drei Schritte voraus und erweckte den Eindruck, dass er nach etwas suchte. »In diesem sind Abgesandte aller Völker des Schattenschlunds vertreten, sodass

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