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Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Titel: Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Entscheidungen per Mehrheitsbeschluss gefällt werden.« Er blieb stehen und lächelte. »Die Halblingsgasse. Hier sind wir richtig!« Er marschierte auf eine Anlegestelle zu, an der eine der Drachengondeln vor Anker lag, und kletterte an Bord. Sobald Mats und Lucy ihm gegenüber Platz genommen hatten - Tic saß wie immer auf Mats' Schulter - wandte der Drachenkopf sich zu ihnen um.
    »Das Boot lebt ja!«, rief Lucy überrascht.
    »Vorsicht, wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen«, mahnte der Zauberer, und dann fügte er an das Drachenboot gewandt hinzu: »Auf dem schnellsten Weg zum Platz des alten Königs!«
    Der Drachenkopf stieß ein Schnauben aus, das von silbergrauem Rauch aus seinen Nüstern begleitet wurde, und löste sich vom Pier.
    Mats klammerte sich an die Sitzbank, als die Gondel mit der Geschwindigkeit eines Motorboots durch den Kanal jagte und die Spaziergänger an den Ufern mit aufspritzendem Wasser durchnässte, was ihnen wütende Zurufe und einen Lederstiefel einbrachte, der Tic um ein Haar von Mats' Schulter katapultiert hätte. Im letzten Moment wich der Feenmann mit einem Aufschrei aus.
    Am Platz des alten Königs gab es keine freie Anlegestelle mehr. Stattdessen war der Kanal mit Gondeln verstopft. Der Zauberer fluchte. Es war das erste Mal, dass Mats erlebte, wie er die Fassung verlor.
    »Das kann ja noch Stunden dauern«, schimpfte Mr Myrddin. »So viel Zeit haben wir nicht!« Er schnippte mit den Fingern, woraufhin sich eine Flutwelle vor ihrer Gondel aufbaute und die anderen Boote unter den erschrockenen Rufen ihrer Passagiere davonschwemmte. »Viel besser«, sagte der Zauberer anschließend und befahl dem Drachenboot, am nächsten Pier anzulegen.
    Es war Markttag und beim Anblick der Massen, die auf dem Platz des alten Königs unterwegs waren, musste Mats erst einmal schlucken. Hier wimmelte es wie in einem Ameisenhaufen. Nein, schlimmer noch. Zwischen Zelten und Marktständen trieben sich Hunderte von Schattengängern herum. Angelockt vom Geschrei der Händler oder den Gerüchen, die Mats nicht einzuordnen wusste, die vermutlich jedoch von irgendwelchen exotischen Speisen stammten.
    »Auf ins Getümmel.« Mr Myrddin schob Mats und Lucy in einen der überfüllten Gänge, die zwischen den Marktständen verliefen. Es war so eng, dass Mats sich am liebsten auf der Stelle umgedreht hätte und geflohen wäre. Vor allem, als ein drei Meter großer Troll ihnen entgegenkam. Aber sie schafften es, an ihm vorbeizukommen, ohne von seinen herumschwenkenden Ellbogen in einen der Stände gekickt zu werden. Am anstrengendsten von allen Marktbesuchern empfand Mats die Zwerge und Goblins, die nur das Wort»Sonderangebot«zu hören brauchten, um alles umzurennen, was zwischen ihnen und einem Schnäppchen stand. Wie beispielsweise eine magische Steckrübenfritteuse. Der Einzige, der sich an diesem Ort prächtig amüsierte, war Tic. Er flog von Stand zu Stand und futterte sich durch die Probierangebote.
     
    »Gott sei Dank«, stöhnte Lucy, als die Menge dünner wurde und die letzten Stände hinter ihnen zurückfielen.
    Auch Mats atmete befreit auf. Zum ersten Mal im Leben konnte er sich vorstellen, wie sich jemand fühlen musste, der unter Klaustrophobie litt. Der absolute Horror. Er ließ sich auf den Beckenrand eines Brunnens sinken, tauchte die Hände in das kühle Nass und spritzte es sich ins Gesicht. »Was jetzt, Mr Myrddin?«, fragte er, während er sich umblickte. Sie waren von Marktständen umringt. Anscheinend befanden sie sich im Zentrum des Platzes.
    »Wir klettern hinauf«, antwortete der Zauberer.
    Mats sah ihn verständnislos an. Wovon redete der Zauberer jetzt schon wieder?
    »Ich schätze, er meint den Brunnen«, sagte Lucy.
    Mats blickte hinter sich. Der Brunnen bestand aus mehreren Becken in der Form von Muscheln, die sich wie eine Wendeltreppe in die Höhe schraubten. In der obersten Muschel, die gut sechs Meter über dem Boden aufragte, stand eine Zwergenskulptur mit einem irren Grinsen und einer Krone auf dem Kopf, die ihm über die Ohren gerutscht war. Er hielt einen Kelch in der Hand, aus dem sich eine Wasserfontäne ergoss.
    »Na, prima, der verrückte Zwergenkönig«, sagte Mats. »Dann befinde ich mich ja in bester Gesellschaft. Immerhin kann man nur wahnsinnig sein, wenn man das tut, was ich gleich tun werde.«
    Tic lachte. »Manchmal kannst du richtig witzig sein, Kumpel.«
    »Witzig, hm?«, wiederholte Mats, denn er hatte jedes Wort ernst gemeint.
    Mr Myrddin war vorgetreten

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