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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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hat?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber er hat behauptet, dass er in genau fünf Minuten noch einmal anrufen würde.«
    »Dann richte eine Rufumleitung auf mein Handy ein, dann rede ich mit ihm.«
    »Okay.«
    »Und Cluts? Besorg dir morgen eine neue SIM -Karte. Ich ruf dich gleich noch mal an. Was ich dir noch sagen wollte … Sylvain? Sylvain?«
    Nachdem Cluts aufgelegt hatte, saß Verspaille da wie versteinert. Verzweifelt starrte er die Flügeltür mit den Kupferringen an, denn das Handy in seiner verschwitzten Handfläche löste einen Zwiespalt in ihm aus. Einerseits wünschte er, das verdammte Ding möge nie mehr klingeln, andererseits wollte er genau das Umgekehrte. Dort, hinter dieser massiven Tür. Was sich dort momentan abspielte, war sein Meisterstück, sein Lebenswerk. Der Beginn einer neuen Ära.
Bosmans lügt! Er hat nichts in der Hand.

[home]
    49
    Die Telefonzelle gegenüber dem Lokal »De Posthoorn«.
     
    D eleu wischte sich die Hände an der Jeans trocken, die an seinen Beinen klebte. Das kühle Bier hatte gutgetan, aber es war schon wieder verdunstet. Es war fünf vor neun auf seiner Rolex, die halbe Stunde war um. Von Zweifeln zerfressen wählte er mit steifen Fingern noch einmal dieselbe Nummer. Ein trockenes Klicken, ein Rauschen, dann nichts mehr. Es war, als wäre die Verbindung unterbrochen worden. Gerade als Deleu die Gabel herunterdrücken wollte, ertönte das erste Freizeichen.
    »Hallo?«, meldete sich eine näselnde Männerstimme.
Er hält ein Taschentuch vor das Mikrofon
, schoss es Deleu durch den Kopf.
    »Wer ist am Apparat?«
    Claude Verspaille grinste breit. Sein Selbstvertrauen kehrte in starken, wohltuenden Wellen zurück.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Einhundertfünfzigtausend Euro in bar. Noch heute Abend.«
    Keine Antwort.
    »Ich weiß, wo ihr Ali Marouf versteckt haltet«, sagte Deleu und wischte sich ein Schweißrinnsal aus dem Gesicht. Gegenüber der Telefonzelle schwang die Tür des Lokals auf, und ein Mann mit einem derben, geröteten Gesicht überquerte die Straße. Deleus kariertes Sommersakko hing über seinem Arm und flatterte wie eine Fahne.
Nein! Nicht jetzt!
    Er biss sich vor lauter Anspannung auf die Knöchel, während sein Gesprächspartner sich räusperte.
    Claude Verspaille fragte sich, ob er einfach auflegen sollte oder nicht. Er tat es nicht.
    »Wo?«
    Deleu legte den Hörer auf Abrams Notizbuch und verließ die Zelle. Während ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht lief, nahm er sein Sakko in Empfang. Ungeschickt und unbeholfen, mit einem gequälten Gesichtsausdruck.
    »Oh, Mann, vielen Dank, das war echt nett. Ich geb dir gleich einen aus.«
    Der Mann warf einen neugierigen Blick auf das Telefon und zuckte mit den Achseln. »Ach was, gern geschehen.« Er musterte Deleu forschend, der nun noch heftiger transpirierte. »Geht’s dir gut?«
    »Ja, ja. Ich hab’s nur ein bisschen eilig«, stotterte Deleu.
    »Ich bin angeblich bei einem Kunden.« Er zwinkerte dem Mann vertraulich zu.
    Der lachte, dass man seine spitzen weißen Zähne sah, und hob den Daumen. Die Hände in den Taschen drehte er sich um und kehrte in seine Stammkneipe zurück.
    Deleu ging wieder in die Zelle und griff nach dem Hörer.
    »Wo ist Ali Marouf versteckt?«
    »Jetzt kommen Sie schon. Halten Sie mich für blöd? Soll ich Ihnen etwa die ganze Geschichte erzählen?«
    »Ich höre.«
    Obwohl Deleu nur spekulieren konnte, beschloss er, den Einsatz zu wagen. »Sie haben Yussuf Benaoubi ermorden lassen. Sie haben Maroufs kleinen Sohn entführt, Marouf von Abram reinlegen lassen, ihn mit einer stattlichen Summe für seine Dienste belohnt und ihn anschließend umgebracht. Oder besser: umbringen lassen, denn Sie machen sich natürlich nicht selbst die Hände schmutzig. So kenne ich Sie. Ich weiß, wer Sie sind, denn ich habe mein Leben lang mit Leuten wie Ihnen zu tun gehabt. Reicht das?«
    Deleu spürte die ungeheure Anspannung. Er ballte die Fäuste und biss sich in die Unterlippe.
Volltreffer!
    »Woher weiß ich, dass Sie meinen Namen kennen?«
    »Ich werde Ihren Namen nicht nennen. Nicht in einer öffentlichen Telefonzelle. S. C. reicht vielleicht. Und woher kenne ich wohl Ihre Nummer?«, fragte Deleu und schickte ein gemeines Lachen hinterher. »Einhundertfünfzigtausend. Heute Abend, und zwar cash.«
    Es blieb still. Der Mann am Telefon kämpfte mit sich, so viel war sicher.
    »Eine einmalige Zahlung, und wir sind quitt?«
    »Ja.«
    »Woher weiß ich, dass Sie Wort halten

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