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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Recht …«
    »Mijnheer Bosmans, ist Ihnen eigentlich klar, mit wem Sie hier an einem Tisch sitzen? Sie können mit uns nicht umspringen wie mit Ihrer Cowboytruppe in Mechelen! Im Übrigen habe ich gehört, dass Sie Ihr Team aufgelöst und bisher kein neues gebildet haben?«
    »Personalmangel!«, zischte Bosmans, schenkte sich ein weiteres Glas Wasser ein und trank es in einem Zug leer.
Mit mir nicht! Ich lasse nicht auf mir herumtrampeln. Sollen sie mich doch in Frührente schicken!
Jos Bosmans, der alte Kämpe, der ungeschliffene Mann aus dem Volk, ballte die Fäuste. Er war bereit, seine Haut teuer zu verkaufen. »Mijnheer Untersuchungsrichter«, begann Debusschere listig. »Diese Akte hätte sich in Brüssel befinden müssen. Sie haben Fehler begangen, schwerwiegende Fehler. Als Generalstaatsanwalt bin ich gemeinsam mit dem Kassationshof die höchste Instanz der Justizverwaltung und damit befugt …«
    »Ja, ja, und der Kassationshof hat in Absprache mit dem Justizminister das Recht, mich zu suspendieren. Aber nicht Sie, Mijnheer Staatsanwalt. Sie haben nicht das Recht, einem gestandenen Untersuchungsrichter diesen Fall zu entziehen. So viel weiß ich sehr wohl, besten Dank.« Bosmans sah seine Zuhörer offen an und senkte die Stimme. »Nur wird diesmal alles mit rechten Dingen zugehen und unter Einhaltung sämtlicher Vorschriften zu geschehen haben, und das kann eine Weile dauern, vermute ich. Vor allem, weil meines Wissens vorher eine parlamentarische Untersuchungskommission gebildet werden muss und weil der Minister heute gar nicht persönlich anwesend ist!«
    Bosmans stand auf. Er hatte vorgehabt, einen energischen Eindruck zu erwecken, doch es wollte ihm nicht gelingen.
    »Meine Herren, ich nehme an, dass ich noch von Ihnen hören werde. Guten Abend.«
    »Bosmans!«, brüllte Vandamme.
    Der Untersuchungsrichter drehte sich um, die Hände auf den Hüften, mit unergründlichem Blick und verkniffenen Lippen.
    »Jetzt seien Sie doch vernünftig! Sehen Sie denn nicht, in welcher Lage sich unser Land befindet? In Lüttich brennt die Kathedrale, in Antwerpen gibt es Krawalle im Hafen. Ganz Europa blickt sorgenvoll auf uns! Wir müssen handeln, und zwar jetzt!«
    Jos Bosmans stand stocksteif da. »Will die Polizei etwa mal wieder der Justiz sagen, was zu tun ist, Mijnheer Vandamme?«
    Der Chefberater schwieg, denn konstitutionelle Zwistigkeiten konnten sie in dieser Runde gebrauchen wie Zahnschmerzen.
    Bosmans leckte sich über die trockenen Lippen. Er hatte beschlossen, ein riskantes Spiel zu spielen. »Murat Marouf ist unschuldig!«, zischte er.
    Die Versammlung schien plötzlich zum Leben zu erwa-chen: nervöses Tuscheln, flüchtige Blicke, scharrende Füße.
    »Unschuldig und innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu einer Aussage bereit. Geben Sie mir die Zeit, und die Sache ist vom Tisch.« Er wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern ging zur Tür, wo er sich ein letztes Mal umdrehte. »Und richten Sie Ewoud Dewolf aus, dass Murat Marouf seinen Sohn nicht ermordet hat. Ich werde die Beweise vorlegen, und zwar vor der versammelten Presse.«
    Er warf einen Blick zu Verspaille hinüber, der mit seinem summenden Handy nach draußen eilte. »Vor der versammelten multikulturellen Weltpresse, wenn es sein muss! Übrigens gibt es in Lüttich gar keine Kathedrale, nur eine Moschee.«
    Claude Verspaille sah sich nicht um. Zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Er würde sich schon eine Gegenmaßnahme ausdenken. Später.
    »Hallo?«
    »Ich muss dich dringend sprechen!«
    »Kannst du nicht ein andermal anrufen? Ich bin in einer Sitzung.«
    »Idiot! Es ist wichtig!«
    Verspaille hastete hinaus auf den Flur. Nur zwei Menschen kannten diese Handynummer. Einer von ihnen war tot, und der andere würde niemals so mit ihm reden, niemals. Er war nicht in der Position, Forderungen an ihn zu stellen, egal welcher Art.
    »Hallo? Mit wem spreche ich?«
    »Verspaille? Bist du das?«
    »Ja, ich bin’s. Was dachtest du denn?«
    »Hier ist Sylvain.«
    »Verdammt, du weißt genau, dass du mich nur im Notfall anrufen darfst.«
    »Schnauze! Es ist wichtig!«, unterbrach Sylvain Cluts ihn zum zweiten Mal. »Hast du irgendjemandem meine Nummer gegeben?«
    »Nein.«
    »Da hat mich eben einer angerufen. Er behauptet, alles zu wissen. Hintergehst du mich, oder was? Wenn ich untergehe, dann reiße ich dich mit! Hast du mich gehört, du Vollidiot?«
    »Was soll das, Sylvain? Beruhige dich erst mal. Weißt du, wer dich angerufen

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