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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Antwort
.
    »Weißt du, was diese Reifen kosten?«
Eine nüchterne Frage, beinahe eine Feststellung. Tonlos und gefühllos. Ihr hatten die Knie gezittert.
»Achthundert Euro. Einer.«
    Seine jungenhaften blauen Augen. Als er sie diesmal ansah, glichen sie kalten Schlächteraugen.
    »Und wie viel kostet so ein Hund?«
    Letzteres hatte er sicher nicht so gemeint, aber er hatte es so gesagt. Da hätte sie eigentlich zur Besinnung kommen müssen, trotz allem gelang es ihm, sie einzuwickeln. In dieser Nacht hatten sie Sex, wilden, hemmungslosen, frühlingsfrischen Sex.
     
    Nadia öffnete ihre Handtasche und holte den abgegriffenen Zettel heraus.
    Veronica Li Hueng. Steenstraat 24, Deurne
.

[home]
    54
    N achdem Nadia Mendonck gegangen war, war die angeregte Unterhaltung verstummt. Deleu saß da und starrte Löcher in die Luft, während Tack Blickkontakt mit einer üppigen Blondine hielt, die anzüglich an ihrem Daiquiri nippte.
    »Hast du Bosmans in letzter Zeit noch mal gesehen, Frank?«
    Das Funkeln in Frank Tacks herausforderndem Blick erstarb. Die Blondine trommelte mit ihren künstlichen Fingernägeln gegen ihr Cocktailglas und ließ sich aufreizend von dem verchromten Barhocker rutschen. Doch der Blickkontakt war abgerissen, der Zauber gebrochen.
    »Ist schon eine Weile her.«
    »Frank!« Deleu tippte seinem Exkollegen auf die Schulter. Dieser hielt vergeblich nach der Blondine Ausschau.
    »Hast du es ihm erzählt oder Vereecken?«
    »Ich. Persönlich.«
    »Was?«
    »Was was?«
    »Was hast du ihm erzählt?«
    Frank Tack drehte sich zu Deleu um. Er wirkte bedrohlich, mit seinen breiten Schultern. Seine Augen waren glasig, offenbar war er angetrunken. »Ich habe ihm erzählt, dass diese Danielle bei dir war und behauptet hat, ihr Lebensgefährte sei unschuldig. Er könne aber nichts sagen, weil Abram seinen Sohn entführt habe und drohe, ihn mit Aids-verseuchtem Blut zu infizieren.« Mit einem Ruck drehte er seinen muskulösen Körper wieder zur Bar um, und sein geiler Blick ruhte auf dem leeren Barhocker. Plötzlich lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.
    Auch Deleu, der gerade trinken wollte, erstarrte, das Glas an den Lippen. Frank Tack sah sich nicht um. Er wischte sich die Stirn mit dem Taschentuch ab. »Ich geh mal kurz aufs Klo, und dann nichts wie ab nach Hause.«
    Tack nickte und nippte an seinem Whisky-Cola mit Eis. Deleu ging steif in Richtung Toiletten, stieg schwankend die massive Steintreppe hinunter und hielt sich an der Wand fest.
    »Mijnheer, geht es Ihnen nicht gut?«, fragte eine junge Mulattin erschrocken.
    Deleu winkte ab und ging nach unten, wo es schön kühl war. Er setzte sich in voller Montur auf die Toilettenbrille, die Ellbogen auf die Knie gestützt, die Stirn in die rechte Hand gelegt. Mit Daumen und Zeigefinger drückte er fest gegen seine Schläfen.
Deswegen hat er das Drogenpäck-chen mit bloßen Händen aus Abrams Plastiktüte genommen
.
    Er riss die Augen weit auf und zog seine Python aus dem Schulterholster. Sie war geladen und schien auf einmal eine Tonne zu wiegen. Er steckte die Waffe wieder weg.
    Deswegen war er auch in dem Fort in Walem. Er steckt bis über beide Ohren in dem Komplott drin. Verdammt, er ist der Mittelsmann!
Deleu holte sein Handy aus der Innentasche seines Sakkos.
Ich muss Vereecken anrufen
. Er hielt inne, betätigte die Klospülung, entriegelte die Tür, spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht und betrachtete sich im Spiegel. Sein Gegenüber wirkte ausdruckslos, mit dunklen Ringen um die Augen.
    Wie eine Marionette schlich er an der Toilettenfrau vorbei. Dann drehte er sich um, legte eine Münze auf die Porzellanuntertasse, was ihm ein strahlendes Lächeln einbrachte, und schleppte sich die Treppe hinauf.
    »Ich möchte jetzt gern zahlen.«
    »Ist schon erledigt.«
    »Was bekommst du von mir?«
    »Schon gut.«
    »Danke, Frank. Und bis demnächst mal.«
    »Warte. Ich komme mit. Hier ist sowieso tote Hose.«
    Seite an Seite gingen sie den Waalse Kaai entlang. Plötzlich griff Tack seinen Begleiter an der Schulter. Dirk Deleu erstarrte, jede Faser angespannt, jeder Nerv in seinem Körper reaktionsbereit.
    »Soll ich dich über die Ermittlungen auf dem Laufenden halten?«
    »Ja. Warum nicht?«
    »Was machst du denn im Moment so?«
    »Ach, einen Job hier, einen Job da.«
    »Hast du noch mal mit Bosmans geredet? Oder mit einem von den anderen?«
    Deleu schüttelte gleichgültig den Kopf.
Na also, wusste ich es doch. Frankie-Boy will mich aushorchen. Er will

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