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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Besonderem.«
    »Läuft das Geschäft gut?«
    »Na ja, wie man’s nimmt.«
    »Ich komm dich mal besuchen.«
    »Okay.« Deleu nickte ohne große Begeisterung.
    Als sie nach einigen gemeinsamen Anstrengungen wieder draußen an der frischen Luft standen, blickte Tack auf seine Armbanduhr. Halb zwölf. Er seufzte.
    »Was ist denn?«
    »Gehst du mit ein Bier trinken? Ich habe heute Geburtstag.«
    Deleu sah seinen Kollegen skeptisch an.
    Frank Tack spitzte die Lippen. »Hast du noch nie einen flotten Dreier ausprobiert?«
    Deleu grinste breit. »Doch, schon. Allerdings in einer anderen Kombination.«
    Tack schlug Deleu auf den Rücken und schenkte ihm jenes entwaffnende Lächeln, das schon unzählige Frauenherzen hatte höher schlagen lassen.

[home]
    53
    N adia Mendonck raste durch die dunkle Nacht. Die orangefarbene Straßenbeleuchtung glich dem Mündungsfeuer einer Maschinenpistole. Sie war auf dem Weg nach Hause oder besser zu ihrer Wohnung, erfüllt von einer Mischung aus Skepsis und Unbehagen. Im Cirque Belge hatte sie kaum ein Wort gesprochen.
Männer
.
    Die beiden hatten die ganze Zeit blöde gelacht wie zwei Teenager mit Hormonüberschuss, dennoch hatte eine unbestimmte Spannung in der Luft gelegen.
Oder bilde ich mir das nur ein?
In Deleus Gegenwart hatte sie sich äußerst unbehaglich gefühlt.
Wo ist der überhaupt hergekommen? Wahrscheinlich hat mich Frank seinetwegen kaum beachtet. Hoffe ich jedenfalls
.
    Sie streckte die Finger ihrer linken Hand, schloss sie und öffnete sie wieder. Ihr Nagellack war an einigen Stellen gesplittert und abgeplatzt. Schmutzig fühlte sie sich, besudelt. Die grün fluoreszierenden Ziffern auf der Uhr im Armaturenbrett verrieten, dass es halb zwei war.
Zu spät also
.
    Diese Frage, die brennende Frage, die sie quälte, hatte sie ihm nicht stellen können. Sie hatte es nicht gewagt, hatte die Worte einfach nicht über die Lippen gebracht.
    Am Straßenrand leuchteten zwei Augen in der Dunkelheit auf. Eine Katze! Nadia Mendonck trat heftig auf die Bremse, so dass die Reifen ihres Clios schwarze Streifen auf dem Asphalt hinterließen.
    Während sie seufzend die Augen schloss, dachte sie an jenen Abend zurück, als sie mit Frank unterwegs zu seiner Wohnung gewesen war.
Beim zweiten Mal? Nein, es muss unsere dritte Verabredung gewesen sein
. Sie waren in seinem Camaro mit schwindelerregenden hundertfünfzig Sachen auf einer erschreckend schmalen, zweispurigen Straße gefahren, beide ein klein wenig beschwipst. Glücklich.
    Dann war da plötzlich der Hund, eine lange Wurst auf kurzen Beinchen, über die Straße gelaufen. Sie sah ihn aus den Augenwinkeln heraus.
Das Leuchthalsband. Er muss das Tier gesehen haben!
Sie hörte zwei kurze Schläge, als hätte ein Stein oder ein abgerissener Ast auf der Straße gelegen. Bei der Erinnerung drehte sich ihr der Magen um.
    Sie dachte an den grimmigen Blick Franks zurück, als sie ihn mit offenem Mund anstarrte, an ihren schrillen Schrei.
    »Anhalten! Jetzt halt doch endlich an!«
    Und dann diese heftige Diskussion. Jedes einzelne Wort war ihr noch ganz genau im Gedächtnis. Sie musste sich zwingen, den Blick auf die Straße zu richten. Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen und alles vergessen. Auch sich selbst.
    Frank war weiter mit hundertfünfzig Stundenkilometern dahingerast, als wäre nichts geschehen. Der Streit war kurz, aber erbittert gewesen. Zuerst versuchte er, ihr weiszumachen, es sei nur ein Ast gewesen, was sie schier rasend machte vor Wut. Dann brannten ihre Sicherungen durch.
    »Vielleicht lebt er noch, Frank!«
    »Aber, aber, Schätzchen. Wenn deine Zeit gekommen ist, dann ist sie gekommen, daran lässt sich nichts ändern.«
    Dieses Lachen. Dieses furchtbare, entlarvende Lachen. Furchtbar, weil er ihr die schreckliche Wahrheit so eiskalt und grausam ins Gesicht sagte. So emotionslos, so selbstverständlich. Und dazu seine belehrend hochgezogenen Augenbrauen. Sie hatte mit den Fäusten auf seine muskulösen Schultern eingehämmert, machtlos in seinem dahinrasenden Boliden gefangen. Sie war diesem Mann ausgeliefert, den sie kaum kannte. Es ging gar nicht mehr um das Tier, sondern um Macht. Ihre schrille Stimme überschlug sich.
    »Du hast nicht mal versucht anzuhalten!«
    »Bei hundertfünfzig Sachen?«
    »Ich weiß, dass deine lächerliche Scheißkarre schnell fährt, du Idiot!«
    Sie hatte mit beiden Fäusten auf das Armaturenbrett eingeschlagen.
»Und wenn es bei zweihundertfünfzig Sachen gewesen wäre!«
    Keine

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