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Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn

Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn

Titel: Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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werden, versteht ihr?«
    Deleu und Nadia Mendonck nickten gottergeben. Niedergeschlagen.
    »Es könnte auch noch schlimmer kommen. Er könnte völlig den Verstand verlieren und aufs Geratewohl …«
    »Anfangen zu morden«, ergänzte Deleu tonlos. »Kannst du uns etwas über seinen Modus Operandi sagen?«
    »Modus Operandi«, wiederholte die Gerichtspsychologin ironisch und blickte Deleu mit halbgeschlossenen Augen an. Der zuckte die Achseln. Evelyne Pardieu nahm erneut die Brille ab und massierte sich die Augen.
    »Er ist kein Serienmörder, Deleu. Es gibt keinen Modus operandi. Keinen erkennbaren jedenfalls. Dieser Mann mordet weder nach einem bestimmten Schema noch vollkommen willkürlich. Man könnte fast behaupten, das Motiv sei Selbstschutz. Er mordet nur, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht. Bisher jedenfalls.«
    »Bisher«, krächzte Nadia heiser.
    »Jede Minute zählt, Kollegen.«
    »Jede Minute«, echote Deleu.
    »Hat er wirklich nie seine Mutter besucht, Evelyne?«, fragte Nadia Mendonck, einen Funken Hoffnung in den Augen.
    »Nein, nie. Er wurde von seiner Großmutter großgezogen, und die hat ihre Tochter totgeschwiegen.«
    »Stimmt«, sagte Nadia.
    Deleu blickte sie fragend an.
    »Im Anschluss an meinen Besuch bei Doktor Verstraete habe ich mich in der Nachbarschaft der Großmutter bei einigen Leuten erkundigt«, erklärte Nadia. »In der Gegend wohnen einfache Leute, die alles über ihre Nachbarn wissen, und einige aus der Generation der Großmutter konnten sich an sie erinnern. Aber sogar die Nachbarin von gegenüber, die mit Verbists Großmutter eng befreundet war, wusste nichts über das Schicksal von Herman Verbists Mutter. Die Großmutter hatte ihr weisgemacht, dass die Tochter nach dem Tod ihres Mannes ihre Trauer nicht habe verwinden können und in zweiter Ehe einen Amerikaner geheiratet habe.«
    Deleu sah sie voller Bewunderung und Erstaunen an.
    »Und mit dieser Geschichte ist Herman Verbist aufgewachsen. Sie hat ihn übrigens sehr streng erzogen. Streng, aber gerecht, wie die alte Nachbarin behauptet hat.«
    »Wahrscheinlich hat sie sich für die Schwäche ihrer Tochter geschämt und wollte dem Jungen das gleiche Schicksal ersparen, indem sie ihn abhärtete«, vermutete Evelyne Pardieu.
    »Einen Jungen, mit dessen geistiger Gesundheit es ohne Therapie und Medikamente stetig bergab ging«, ergänzte Deleu.

[home]
    Mittwoch, 26 . November – 20  Uhr 21
    M acht nichts«, keuchte Verbist und fuhr mit einer Hand unter ihren BH , »sie versteht das doch noch gar nicht.«
    »Doch, das versteht sie schon!«
    Chris riss sich los und zog heftig ihren Minirock zurecht.
    »Entschuldige, du hast recht«, stammelte Verbist, »lass uns ins Schlafzi…«
    »Nein, ich muss gehen. Er weiß, dass ich hier bin.«
    »Woher denn?«, fragte Verbist verzweifelt. Erst jetzt erkannte er den Ernst der Lage und bekam es mit der Angst zu tun.
    Angenommen, dieser Wüstling tritt einfach die Tür ein und schlägt meine Möbel kurz und klein? Was, wenn er Wichtchens Hochstuhl zu Kleinholz verarbeitet und meine
ICQ
-Dateien löscht? Oder sogar Wichtchen … Nein, alles, nur das nicht, nur über meine Leiche.
    »Ich habe ihm vorgelogen, ich ginge erst zu meinem Großvater und dann zu meinem Freund.«
    »Deinem Freund?«
    »Ja, meinem neuen Freund, zu dir.«
    Chrissie hatte sich hingesetzt, auf ihrem Schoß schlief Wichtchen. Chris küsste sie auf die Lippen, und das Baby seufzte.
    Ich habe Dutzende Lesben-Heftchen, voller Lesben in lesbischen Liebesstellungen. Habe ich im Wald gefunden. Mädchen mit karmesinroten Schamlippen. Die Farben ganz realistisch. Ich mag ausgeprägte Schamlippen, schön voll, keine Klapptüren. Ich habe lange mit den Mädchen geschmust, bevor ich zur Tat geschritten bin. Ich glaube nicht, dass sie es wirklich genossen haben. Aber sie haben auch nicht gelitten. Still und leise sind sie vergangen. Wir sind gemeinsam vergangen, aber sie hatten das Glück, früh zu sterben. Verwesen können sie nicht, meine lesbischen Mädchen, denn sie sind in Plastik verpackt. Am elften November lege ich Blumen auf ihr Grab. Sie ruhen in unserem Garten, aber nicht in Frieden, denn dort wird jetzt gegraben. Einmal habe ich mich sieben Mal selbst befriedigt, mein absoluter Rekord. Aber ich weiß es nicht mehr. Ich weiß es nicht mehr, und ich will auch nichts wissen. Ich wünschte, ich hätte nie gelebt. Ich wünschte, alles wäre vorbei, alles. Zum Glück bin ich nicht aus Plastik.
    »Was lachst du so

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