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Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Titel: Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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reagierte aber nicht. Er lächelte lediglich. Ein rätselhaftes, undurchdringliches Lächeln.
     
    Bert Hermans erlebte die Szene in Gedanken erneut: Wie er mit dem Wagen in die Tiefgarage des Carhotels gefahren war. Dieser anonyme Bumsschuppen für Ehebrecher. Er sah sich selbst aus dem Auto steigen.
    Ein Schiebefenster, das aufgeschoben wurde.
    Ein Mikrofon.
    Eine sonore Männerstimme.
    Ob er das Geld bitte passend in die Schale legen wolle.
    Und ob er mit den Gepflogenheiten des Hauses vertraut sei?
    Sein zögerndes »Ja«.
    Und ob er Champagner wünsche?
    Und der Kaviar sei im Angebot – zwanzig Prozent günstiger.
     
    Hermans erschauderte. Vorsichtig warf er einen Blick auf Barbara. Sie nickte immer wieder ein. Er versuchte, sich zusammenzureißen, aber trotz der Erregung des Augenblicks gelang es ihm nicht, seine Gedanken auf den Moment zu konzentrieren.
     
    Er steigt vorsichtig aus dem Wagen und geht durch die Tür, die sich mit einem Summen öffnet. Keine Kameras. Trotzdem hält er sich den Mantelkragen vors Gesicht.
    Eine metallische Stimme.
    »Das macht dann fünfzig Euro. Bar vermutlich …?«
    Eine Luke wird aufgeschoben. Grünes Filztuch, mit einer flachen Silberschale darauf. Er zögert und sucht in seinem Portemonnaie. Schließlich fischt er einen Zehn-Euro-Schein hervor. Er legt den zusammengefalteten Schein in die Schale und klopft gegen die Luke. Die Luke geht zu. Eine Tür schwingt summend auf. Er geht durch den Flur, in dem es nach Desinfektionsmitteln riecht. Wie der Korridor in einem Leichenschauhaus.
    Eine Tür schwingt auf.
    Er beschleunigt seine Schritte. Schaut sich um.
    Ein Hotelangestellter, ein Gigolo im schwarzen Anzug. »He, Sie! Warten Sie mal ’nen Moment.«
     
    Ich laufe weiter. Das hier ist widerlich. Sodom und Gomorrha. Das Ende der Welt. Wo stecken sie? In welchem Zimmer? Der Kerl hält mich an der Schulter fest, ich drehe mich um und ramme ihm mein Knie in die Eier. Er klappt zusammen. Ich packe ihn bei den Haaren. Die Pomade glitscht förmlich zwischen meinen Fingern hindurch. Ich nehme das Rasiermesser von seiner Kehle und drücke es ihm unter die Nase.
    »Die zwei, die hier eben reingekommen sind … wo sind die? Wo?!«
    Er beißt sich auf die Zunge, verdreht die Augen. Er schmeckt sein eigenes Blut, als ich ihm die Oberlippe aufschlitze. Er ächzt. Verdreht wie wild die Augen. Ich rieche Kot.
    »Wo, du Stück Scheiße?«
    »Siebzehn.«
    Er krächzt.
    »Wo?«
    »Zimmer siebzehn«, wiederholt er röchelnd – ich hab ihm die Kehle durchgeschnitten. Ich lasse seine fettigen Haare los. Sein Kopf schlägt hart auf dem Boden auf. Er kriecht weg. Das Blut schießt zwischen seinen Fingern hervor. Ich trete ihm die Beine fort. Er kippt gegen die Wand. Er röchelt noch genau fünf Mal, dann sackt sein Bauernschädel auf die Knie. Er ist tot. Oder vielleicht auch nicht. Es ist mir egal, ich hab keine Zeit zu verlieren, ich löse den rasselnden Schlüsselbund von seinem Gürtel. Ich bin jetzt eiskalt. Vollkommen ruhig. Ich hole das Messer aus meinem Stiefelschaft, drehe den Schlüssel im Schloss und lass die Tür einen Spalt offen.
    Hecheln und Stöhnen. Ein Tisch und zwei Sofas. Und ein Kühlschrank. Die Tür steht offen. Das Fickzimmer. Dampf dringt heraus. Sie sitzen in der Wanne. Ich schaue um die Ecke. Schwarzer Satin. Ein breites Bett. Schwarz lackiertes Nachttischchen. Asymmetrische Tischplatte. Darauf eine geöffnete Flasche Champagner in einem Eiskühler. Die Spiegel sind beschlagen. Alle Spiegel. Selbst das raumbreite Spiegelmosaik an der Decke. Ich wende den Kopf ab. Dieser Geruch. Irgendetwas Frisches … mit Meeresalgen. Dampf kommt aus dem Raum. Schwappendes Wasser. Hecheln und Stöhnen. Es wird lauter. Sie stöhnt am lautesten. Diese geile Fotze stöhnt so laut, als würde sie von vier Männern gleichzeitig gefickt. Ihre brünstigen Körper.
    Das Blut steigt mir in den Kopf. Heiß. Hier drin ist es drückend heiß. Keine Luft, mir wird schwindlig. Sex. Schreie. Gestank. Tiere. Es sind Tiere. Vergib ihnen, Herr, denn dein ist das Himmelreich. In der Badewanne. Champagnergläser auf einem Tablett. Sie hat sein Geschlechtsteil im Mund. Monströs. Hart. Mit dicken roten Adern. Vollgepumpt mit Blut. Ihre Zunge schlängelt sich über den Schaft. Die purpurrote Eichel bebt. Glänzender Speichel und Saft. Sein Mund ist verzerrt. Seine Haare hängen ihm über die geschlossenen Augen. Er stöhnt. Ihr Hintern ragt aus dem Schaum heraus. Seine Hand! Drei Finger in ihrer

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