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Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition)

Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition)

Titel: Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Víctor Conde
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seine Wirbel krachten, und sah seine Gefährten an: »Auf drei?«
    Mauro nickte.
    »Auf drei.«
    »Drei!«, schrie Erik. Die jungen Leute konzentrierten sich auf ihre jeweiligen Kräfte und setzten gemeinsam sämtliche spirituelle Energie frei, die sie übrig hatten. Und diese gesammelte Energie lenkten sie auf den Desmodu. Aus Tanyas Händen quoll ein sehr weißer Lichtstrahl, der das Scheusal mitten in die Brust traf, während sich Mauros empathische Projektion auf den Strahl setzte, sodass er messerscharf wie die Spitze einer Lanze wurde. Eine Lanze reinen Lichts.
    Der Desmodu bekam ihn zu spüren. Als ihn das Licht durchbohrte, krümmte er sich im Feuerkegel, aber Séfora wusste, dass die erwachende Kraft der drei Auserwählten noch nicht so weit entwickelt war, dass sie eine echte Bedrohung für ihn darstellen würden. Sie empfand einen tiefen Stolz, als sie Erik springen sah. Er vertraute auf seine Flügel, hoffte, dass sie ihm den Schwung geben würden, zu dem sein verletztes Bein nicht mehr die Kraft hatte. Er umklammerte das Schwert mit beiden Händen und stürzte sich mit wütendem Gebrüll auf den Teufel.
    Er wollte ihm die Klinge ins Herz stoßen.
    Es gelang ihm nicht.
    Ta’ahm packte die Schwertspitze mit einer seiner vielen Hände und hielt sie wenige Zentimeter von seiner Brust entfernt fest, während Erik ihm direkt in die Augen sah. Séfora spürte die Panik, die den jungen Mann überkam, wie einen Peitschenhieb am eigenen Leib, aber sie konnte nichts für ihn tun. Wenigstens nicht, solange die Peitsche des Dämons wie eine Nadel in ihrem Rücken steckte.
    Dann sah sie Ninive.
    Ihre Freundin zeigte sich direkt an der Grenze zur Anderen Seite. Als die Greisin begriff, was los war, dass es nämlich in der Nähe keinen Spiegel gab, der ihre Vitalkraft aufnehmen konnte, versuchte sie, sich wieder zurückzuziehen. Aber der Teufel ließ es nicht zu. Er streckte einen seiner Arme aus, durchstieß mit der Faust die Membran, die die Realitäten trennte, und packte Ninive am Hals.
    »Nähre mich, Geist!«, amüsierte sich der Desmodu, und die knöchernen Hörner, die ihm aus dem Schädel wuchsen, leuchteten weißglühend. »Schenk mir deine Macht.«
    Ninive konnte sich nicht erklären, wie sie in eine so verzweifelte Lage gekommen waren, aber ihr Verstand begann die Daten, die sie gesammelt hatte, die fehlenden Puzzleteile zusammenzufügen … und sie blickte auf ihre Freundin hinunter.
    Ihr Blick war keineswegs traurig.
    Séfora sah in Ninives Augen ein inständiges Flehen. Sie möge doch verstehen, was sie nicht verstehen konnte, verstehen, worum sie nicht bitten konnte, verstehen, was sie niemals verlangen würde.
    Sie, Séfora, wollte ihr zurufen, dass sie nicht bereit sei, dieses Geschenk anzunehmen, dass sie sich einmal geschworen habe, nicht auf Kosten einer ihrer Freunde zu überleben … aber sie konnte nicht. Ninive würde sie nicht hören, und in weniger als einem Wimpernschlag würde sich die Klaue des Desmodu schließen, gerade so weit, dass ihre spirituelle Essenz zerbrechen würde. Er würde sie zermalmen, sie töten und ihren Schatz ernten, um sich daran zu laben und zu stärken.
    Ninive wusste es sogar vor Séfora und traf die schnellste Entscheidung ihres Lebens.
    Sie tötete sich selbst.
    Erik, Tanya und Mauro sahen nur eine Lichtexplosion, ein Licht, das dem der Heilerin ganz ähnlich war. Diesmal kreischte der Desmodu vor Schmerzen, und er wich der Energie, die durch die Öffnung strömte, mit Müh und Not aus. So hatte er sich Ninives auf ihn gerichtete Entladung nicht vorgestellt. Um keinen Schaden zu nehmen, beschloss er, auf sie zu verzichten. Aber es war vergeblich, denn die Entladung war nie für ihn bestimmt gewesen.
    Auch nicht für Séfora.
    Die Energiekugel wallte direkt zu Erik, zerstieb in einem Mandala aus Licht, einer Arabeske der Macht, die so alt war wie die Welt, und badete auch Mauro und Tanya in ihrem Schein. Ein Strahl schlug in ihrer Nähe ein und entfesselte einen Orkan.
    Keine Worte der Welt können beschreiben, wie es war, diesem Ereignis beizuwohnen.
    Die drei verstanden wohl, was gerade geschah, sie begriffen, dass sich Ninive ihretwegen geopfert hatte. Die Entscheidung war für sie rätselhaft und logisch nicht zu erklären. Warum übergab sie diese letzte Reserve der Macht nicht Séfora? Warum ging sie nicht auf Nummer sicher?
    Erik sollte die Antwort nie erfahren. Doch gerade, als die Hand des Desmodu seinen Stahl zu zerbrechen drohte, merkte er, wie sich im

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