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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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alten Leiter, die hinauf in die Kaffeekanne führte.
    »Gut, dass du endlich da bist!« Justus schaute ihm aus der offenen Luke entgegen. »Ich warte schon seit zwanzig Minuten auf euch.«
    »Ist Peter denn noch nicht da?«, fragte Bob, während er die Leiter hochstieg.
    »Nein.« Justus half seinem Freund ins Innere der alten Zentrale. »Peter ist mal wieder zu spät.«
    »Er wird bestimmt einen Umweg fahren, um mögliche Verfolger abzuhängen.« Bob setzte sich auf eine alte Apfelsinenkiste. »So habe ich das auch gemacht.« Er öffnete seinen Rucksack und stellte ein kleines Paket auf den Holzboden.
    »Was ist das?«
    »Keine Ahnung. Ich hatte noch keine Zeit, es zu öffnen.« Bob besah sich den Karton. »Jemand muss es gestern Abend oder heute früh in unseren Briefkasten geworfen haben. Es steht nur Für Bob drauf.«
    »Merkwürdig.«
    Bob riss das Packpapier auf.
    »Halt! Es könnte gefährlich sein!« Doch Justus’ Warnung kam zu spät. Bob griff bereits in das Paket und holte eine durchsichtige Plastikdose zum Vorschein. Tropfen roter Flüssigkeit perlten von den Wänden ab.
    »Was ist das?«, fragte Justus entgeistert.
    Bob öffnete die Dose. Dann sah er den Ersten Detektiv an. »Willst du es wirklich wissen?«
    Justus nickte stumm.
    »Trotz Kürbis-Diät?«
    »Was?«
    »Na, es ist ein Stück Himbeer-Rolle«, erklärte Bob.
    »Wer schickt dir denn so etwas?«
    »Lesley hat gestern Abend angerufen und gesagt, dass sie Kuchen gebacken hat und mir vor der Arbeit ein Stück vorbeibringen würde. Das hatte ich bei all der Aufregung ganz vergessen.«
    »Die Lesley, die im Buchladen arbeitet?«, fragte Justus verdutzt. »Die backt dir Kuchen?«
    »Ab und zu.« Bob probierte eine Ecke. »Lecker. Willst du nicht auch?« Er hielt dem Ersten Detektiv die Dose hin. Justus erspähte ein längliches Gemisch aus Sahne, Himbeeren und Biskuit. Daneben lag ein Zettel mit der Aufschrift Guten Appetit . Ein rosa Herz war danebengemalt.
    »Nein danke. Ich habe wahrlich andere Dinge im Kopf als Kuchen.« Justus machte es sich im Schneidersitz auf dem Holzboden bequem. »Auch wenn der Zweite noch fehlt, sollten wir mit der Sitzung anfangen. Ich habe einiges zu berichten!« Der Erste Detektiv erzählte Bob, was sich in der letzten Nacht zugetragen hatte.
    »Das heißt, dass Kommissar Reynolds uns helfen wird?«, sagte Bob, als Justus seinen Bericht beendet hatte.
    »Ja. Zumindest, was die Recherche angeht. Die können wir ja nicht so ohne Weiteres machen, ohne Aufsehen zu erregen.«
    »Ehrlich gesagt bin ich froh, dass du diesen Fall nicht ganz ohne Hilfe lösen willst.« Bob klang erleichtert. Dann setzte er sich kerzengerade auf. »War das eben ein Automotor?«
    Die Jungen lauschten. Tatsächlich näherte sich ein Auto. Justus spähte durch ein Astloch. »Es ist ein gelber Sportwagen.«
    »Ob die uns entdeckt haben?« Bob war mulmig zumute. »Sonst kommt doch nie jemand zum alten Bahngelände.«
    »Der Wagen fährt weiter«, sagte Justus. Bob entspannte sich wieder etwas.
    Justus spähte weiter hinaus. »Nein, warte! Ich glaube, er parkt hinter den Büschen.«
    »Also doch Moriartys Leute! Wie konnten die uns hier finden? Meinst du, die sind dir vom Schrottplatz aus gefolgt?«
    »Ganz sicher nicht!« Der Erste Detektiv kniff die Augen zusammen. »Jemand kommt auf die Kaffeekanne zu.«
    »Wir haben bestimmt eine Wanze übersehen!«, befürchtete Bob. »Die wissen jetzt, wo wir sind, und machen uns fertig!«
    Justus grinste. »Der Typ kommt direkt auf uns zu!«
    »Wie kannst du so gelassen sein?« Bob sah sich nach einer Waffe um. Es musste doch etwas geben, womit er den Eindringling abwehren konnte! Aber in der ehemaligen Zentrale gab es nur ein paar alte Comichefte und eine leere Packung Schokoknuspies. Und die Dose mit Lesleys Kuchen. Damit konnte man niemanden niederschlagen.
    Bob hörte, wie jemand die Leiter hinaufkam. Justus ging in aller Seelenruhe zur Luke hinüber. Dann sagte er: »Hallo, Peter! Wird auch Zeit, dass du kommst!«
    »Peter?« Bob stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Sag das doch gleich, Just!«
    »Du hast ja nicht gefragt, wen ich draußen gesehen habe.«
    »Schon gut. Jetzt sind wir quitt.« Nun musste Bob wider Willen auch grinsen. »Ich habe dir mit der Kuchenschachtel ja auch einen kleinen Schrecken eingejagt.«
    »Was für Kuchen?«, fragte Peter neugierig.
    »Du kommst zu spät!«, sagte Justus statt einer Antwort.
    »Ich habe meine Gründe!« Peter ließ sich auf eine der Kisten fallen. Es

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