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Botschaft des Schreckens

Botschaft des Schreckens

Titel: Botschaft des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanche Mosler
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Antonio und Miguel. »Eines Tages werde ich nicht mehr sein, und es liegt an euch, Frauen hierher zu bringen. Aber heiratet  Spanierinnen,  oder ich warne euch: Sonst werde ich ewig leben. Glaubt nur nicht, ich wüßte nichts von den Mädchen, die ihr in der Stadt trefft. Und untersteht euch jemals, sie  hierher zu bringen!« Antonio lachte in sich hinein; Miguel grinste. »Aber, aber«, sagte Antonio besänftigend, »wegen Liz und Susan brauchst du dir keine Gedanken zu machen; niemand verliebt sich.« Dann fügte er beinahe brüsk hinzu: »Glaubst du denn, du bist die einzige, die sich hier auf dieser Hacienda um alles kümmert? Da wärst du im Irrtum, Abuela!«
    Dona Isabella schien ihm seine Worte nicht zu verübeln. Erleichterung, ja Glück leuchtete in ihren dunklen Augen, während sie ihre jüngeren Enkel ansah. Sich mir zuwendend, sagte sie heiter: »Señorita, wenn das Essen auf sich warten läßt, ist Teresa dafür verantwortlich. Es wird Zeit, daß sie das endlich lernt.«
    Sie hatte kaum geendet, als der alte Pedro, gefolgt von Teresa, das Eßzimmer betrat. »Ah«, lächelte Carlos, »was wird es geben? Laßt mich raten.  ›Chiles rellenos‹  vielleicht? Teresa kocht doch so gut wie Rosa. Für den Fall, daß Sie es vergessen haben, Señorita: Es ist mit Hühnerfleisch und Käse gefüllter, panierter grüner Paprika. Köstlich! Oder« – Carlos tat, als überlegte er scharf – »es könnten  ›alhöndigas‹  sein: Geröstete Fleischbällchen in dicker Soße.«
    Teresa kicherte nervös, und Pedro warf ihr einen strengen Blick zu. Schnell waren unsere Schalen mit dampfender Suppe gefüllt, und Pedro schenkte Sherry ein. Dann kam mit viel Kräutern in Weinsauce gedünstetes Huhn. Nach dem Dessert wunderte ich mich nicht mehr, daß die Monteras die Gefahr zu vergessen schienen. Denn bei der vom vielen Wein geförderten, fröhlichen Unterhaltung hatte ich beinahe auch nicht mehr darangedacht. Aber ich mußte ja in die Stadt zurück. »Ich kann nicht mehr länger bleiben«, erklärte ich. »Was die Polizei betrifft – ich hätte eigentlich erwartet, daß sie jetzt hier sein würde, um… um alle Einzelheiten zu erfahren.«
    Don Carlos erstarrte, weil ich das unschöne Thema bei Tisch aufgebracht hatte. Sollte er doch. Wenn wir wegen unserer Sorglosigkeit umgebracht würden, würde das unserer Verdauung auch nicht viel helfen!
    »Die Polizei kommt heute nicht mehr, Señorita. Die telefonische Information genügte ihr. Übrigens wurde die Leiche von einem Streifenwagen gefunden. Absicht der Polizei ist es, die Bande festzunehmen und zu verhören, nicht uns. Wenn es auch bis jetzt keine Beweise gegen die Banditen gibt, so können sie sich doch verraten. Die Polizei wird sie von jetzt an ständig beobachten.«
    Seine Erklärung klang einleuchtend – tatsächlich war ich ja nicht Zeugin des Mordes gewesen. Dennoch war ich reichlich befremdet. »Und wie steht es mit dem Schutz der Hacienda?« rief ich.
    »Schutz?« Carlos lächelte. »So etwas hat die Hacienda Montera niemals nötig gehabt; wir können uns selbst verteidigen. Jedenfalls wird die Straße zwischen hier und der Stadt überwacht werden. Hören Sie also endlich auf. sich unseretwegen Sorgen zu machen.«
    »Unseretwegen?« schaltete sich Antonio ein. »Dieses Haus ist doch sicher; wir können es mit jeder Bande aufnehmen. Wenn hier jemand in Gefahr ist, dann doch die Señorita. Das heißt, sobald sie das Haus verläßt. Ein Motel bietet da viel weniger Schutz.«
    Verwundert starrte ich in Antonios grimmiges Gesicht. »Aber die ›Gilas‹ wissen doch gar nicht, daß es mich gibt«, protestierte ich. »Sie waren nicht da, als ich Father Vala fand. In Gefahr könnte ich doch nur geraten, wenn sie sich hier Zutritt verschafften, bevor ich weg bin.«
    Miguel lächelte. »Das klingt ja fast so, als wäre die Hacienda ein Gefängnis. Im übrigen stimme ich meinem Bruder zu. Hier kommt niemand herein, dank Ihrer zeitigen Warnung. Sobald Sie jedoch einmal draußen sind…« Er führte den Satz nicht zu Ende.
    Unruhe überfiel mich. »Ich… ich verstehe nicht.«
    Antonio antwortete, und aus seiner Stimme klang etwas wie Ärger über das, was er für meine Dummheit zu halten schien. »Dann wird es aber Zeit. Angenommen, die Polizei nimmt diese Bande fest, und irgendwie fällt Ihr Name. Dann sind Sie es doch, deretwegen die Banditen dann in der Patsche sitzen. Und da man ihnen nichts nachweisen kann, werden sie wieder freigelassen. Und was, glauben

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