Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
angeboten hatte, aber Essen schien ihre Nerven zu beruhigen, deshalb nahm sie sich eine rosa Waffel, die sie normalerweise nicht mochte. »Ich glaube nicht, dass Sie nach ihm sehen sollten.«
Die Waffel war unglaublich süß und milderte ein wenig die Stärke des Tees.
»Keine nette junge Frau sollte in Dermots Nähe gehen, wenn er so ist.«
»Wenn er wie ist?«
»Na ja – wir wissen es nicht! Aber was wir wissen, ist …«, Marion senkte ihre Stimme, obwohl sie allein waren, »… dass er einen Kasten Whiskey bei sich im Haus hat. Einen Tag nach der Ankunft der Paparazzi wurde sie geliefert. Ich glaube, dass er sich besäuft, und jede anständige Frau sollte einen Abstand von mindestens einer Meile zu ihm halten.«
Laura lächelte, beruhigend, wie sie hoffte. »Ich bin sicher, mir passiert nichts. Er würde mich niemals verletzen.«
»Normalerweise ist Dermot unglaublich charmant und kann keiner Fliege was zuleide tun, ganz zu schweigen von einer hübschen jungen Frau wie Ihnen, und …« Marion machte eine dramatische Pause, »… ich weiß, dass er einem Bier nicht abgeneigt ist, doch normalerweise trinkt er nicht so viel. Das könnte ihn wild machen. Er steht in dem Ruf, ein Frauenheld zu sein. Sie sehen nicht aus, als könnten Sie sich ihn vom Leib halten.«
Laura kicherte trotz der schwierigen Situation. »Ich bin sicher, er wird nicht über mich herfallen. Er schreit vielleicht ein bisschen rum, aber das ist alles.«
»Es wäre trotzdem nicht gut, wenn Sie da ganz allein hingehen. Nehmen Sie einen der Jungs mit, wenn Sie wirklich zu ihm müssen.« Sie hielt inne. »Ich muss sagen, dass die Leute sich Sorgen machen. Sie werden froh sein zu erfahren, ob es ihm gut geht.«
»Warum hat denn noch niemand nach ihm gesehen? Wenn er sich schon seit einer Woche eingeigelt hat?«
»Die Leute haben Angst. Er ist bekannt für seine Wutanfälle.«
Ein schrecklicher Gedanke kam ihr. »Er hat da doch keine Waffen, oder?«
»Oh, lieber Gott, nein. Außerdem, selbst wenn, dann wird er so betrunken sein, dass er nicht geradeaus schießen kann.«
»Ich finde das nicht sehr beruhigend!«
»Ich will Sie auch gar nicht beruhigen. Ich versuche, Ihnen auszureden, zu ihm zu gehen! Aber ich sage auch, dass wir uns alle freuen würden zu erfahren, wie es ihm geht.«
»Dann würden Sie also eine Fremde opfern, um an die Informationen zu kommen, die Sie brauchen?«
Marion lachte.
»Sollte ich ein Taxi mit laufendem Motor vor der Tür warten lassen?« Laura lachte jetzt auch.
»Nein, doch ich werde Murphy sagen, dass er seinen Maulesel bereithalten soll.«
Nach noch mehr Tee und Gelächter und einer ausgiebigen Dusche ging Laura die Straße zu Dermots Haus hinauf. Ihr war jetzt überhaupt nicht mehr zum Lachen zumute. Sie erinnerte sich an ihr Abitur, den Universitätsabschluss, ihre Führerscheinprüfung und ähnliche Begebenheiten. Bei keiner dieser Gelegenheiten war sie so schrecklich nervös gewesen wie jetzt.
14. Kapitel
L aura kannte den Weg. Sie hätte es vorgezogen, wenn sie länger unterwegs gewesen wäre, damit sie den Moment der Wahrheit noch etwas hätte hinauszögern können. Gefühlte zwei Sekunden nachdem sie die Pension verlassen hatte, stand sie vor Dermots Tür.
Obwohl man sie gewarnt hatte, dass es nichts nützen würde, klopfte sie und drückte für eine ganze Weile auf die Klingel. Unweigerlich kamen die Erinnerungen an ihren letzten Aufenthalt in Dermots Haus zurück: Sie erinnerte sich an das Lachen, die Berührungen und daran, wie sie betrunken durch die Tür gestolpert waren und nicht mal eine Sekunde lang voneinander hatten lassen können. Diese Erinnerungen waren im Augenblick alles andere als hilfreich.
Würde sie jemals wieder eine solche Leidenschaft empfinden? Würde sie einen anderen Mann je so begehren? Oder würde ihre Entjungferung für sie etwas sein, das sie endlich hinter sich bringen wollte? Laura wusste, dass es unrealistisch war, aber sie konnte nicht glauben, sich noch einmal so zu einem Mann hingezogen zu fühlen wie in jener Nacht. Da war etwas an Dermot, das ihre Nervenenden zum Vibrieren brachte. Wie lange würde es dauern, bis sie einen anderen fand, der solche Empfindungen in ihr weckte? Vielleicht würde sie mit fünfzig noch Jungfrau sein!
Diese Gedanken beschäftigten sie, bis sie das Gefühl hatte, lange genug auf konventionelle Weise versucht zu haben, ins Haus zu gelangen. Es wurde Zeit für einen Versuch an der Rückseite des Hauses.
Die Hintertür war
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