Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
nachgemachte Säule. Es wie echten Marmor aussehen zu lassen ist nicht einfach.«
Laura lachte, dankbar dafür, dass zu den Gästen auch zwei so herzensgute Menschen gehörten. »Es ist ein wunderschönes Haus, und Fenella und Rupert sind so gute Gastgeber«, erklärte Laura. »Fenella wird gleich kommen und Ihnen Ihre Zimmer zeigen.« Sie lächelte beide Frauen an. »Ich war immer ein Fan Ihrer Bücher.«
Anne Marsh zog Laura in eine nach Chanel duftende, seidige Umarmung. »Haben Sie vielen Dank.« Sie trug viele Tücher und Ketten und war wie die weichere Version von Eleanora. »Wie viele Schriftsteller werden denn an dem Essen teilnehmen?«
Laura dachte nach. »Nun, sie beide, Katherine Elisabeth kann leider heute Abend nicht hier sein, aber sie leitet morgen eine Veranstaltung in der Bücherei. Dann sind da noch Damien Stubbs und ein Science-Fiction-Autor. Wir hatten nicht für alle Platz. Also sind es sechs.« Sie erwähnte nicht, dass es eigentlich sieben sein sollten …
»Also, wir sind sehr froh, an diesem Essen teilnehmen zu dürfen«, erklärte Veronica.
»Hallo!« Fenella erschien. »Ich bin Fenella.« Sie schüttelte beiden Frauen die Hand. »Hätten Sie gern zuerst etwas Tee, oder soll ich Ihnen Ihre Zimmer zeigen?«
Die Schriftstellerinnen tauschten Blicke. »Sehen wir uns zuerst die Zimmer an«, meinte Veronica. »Aber eine Tasse Tee wäre wunderbar.«
»Ich kümmere mich darum«, erklärte Laura. »Würden Sie ihn gern im Salon oder in der Küche trinken?«
»In der Küche«, antworteten beide gleichzeitig.
»In diesem Fall bleibst du hier«, sagte Fenella zu Laura, »und ich brühe den Tee auf, während Anne und Veronica auspacken.«
Eleanora kam und hatte einen jungen Autor von gehobener Literatur im Schlepptau, der sich verfahren hatte und darüber überhaupt nicht glücklich war. Zum Glück für Laura hielt ihm Eleanora prompt eine Standpauke darüber, dass er froh über die Aufmerksamkeit sein könne, weil Bücher wie seine sich kaum je gut verkauften. Das Festival sei eine große Chance für ihn.
Dann erschienen zwei Männer, die sich als Lektoren entpuppten. Sie waren zusammen angereist und extrem angenehm im Umgang. »Und, wird Dermot wirklich auftreten?«, fragte einer von ihnen Laura.
Sie zuckte mit den Schultern und lächelte dann zuversichtlich.
Gut gelaunt folgten sie Fenella zu ihren Zimmern.
Endlich waren alle Autoren da, alle außer Dermot.
»Es ist wirklich ein tolles Zimmer«, meinte Laura und blickte sich um.
Der riesige Tisch dominierte die Mitte, doch der Raum war so groß, dass es noch genug Platz für Anrichten und Serviertische an den Wänden gab.
Der große Mahagoni-Tisch glänzte, was durch die funkelnden Gläser und die strahlend weiße Tischwäsche noch hervorgehoben wurde. Laura fiel etwas ins Auge, und sie sah genauer hin. »Da ist eine gestopfte Stelle! In der Serviette!«
Sarah lachte. »Das ist alles antik, aus Ruperts Familie oder vom Flohmarkt, je nachdem. Die Gläser sind auch ein bisschen unterschiedlich, wenn du genau hinsiehst. Fenella sucht immer nach schönen bei Ebay.«
»Aber es sind so viele – das Polieren muss ein Albtraum gewesen sein.«
»Die Catering Ladies hatten wirklich Spaß daran, alles perfekt aussehen zu lassen.« Sarah kicherte. »Sie waren ein bisschen entsetzt, als sie die Anzahl der Weinflaschen sahen, die Rupert bereitgestellt hat.«
Laura zählte nach. »Das ist fast eine ganze Flasche pro Person. Kein Wunder, dass sie schockiert waren.«
»Und das ist nur der Rotwein. Sekt und Weißwein sind kalt gestellt.«
Laura lachte. »Mein Gott!«
»Rupert meint, Dinnerpartys, bei denen die Anzahl der leeren Flaschen die Anzahl der Gäste nicht übersteigt, würden von Geizhälsen veranstaltet. Und Eleanora sagt, Schriftsteller saufen alle wie die Löcher«, fügte sie im Flüsterton hinzu.
»Nun, ich glaube, wir müssen uns keine Sorgen machen, dass heute Abend irgendjemand durstig bleiben muss.«
»Es gibt auch jede Menge Alkoholfreies, wenn du nicht so viel trinken willst.«
Laura verzog reuevoll das Gesicht. »Das würde ich heute lieber nicht. Rupert muss noch seinen Vortrag für Samstag üben, deshalb müssen wir morgen früh zu einer halbwegs anständigen Zeit aufstehen.«
»Rupert macht das Frühstück, also wird die Probe kaum stattfinden können.«
Das war ein ziemlicher Schlag. So etwas ohne richtige Vorbereitung zu veranstalten konnte zu einem amateurhaften Desaster werden: schrecklich peinlich. Laura
Weitere Kostenlose Bücher