Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
verwandelt?«
»Sei nicht albern!«, erwiderte sie entrüstet und versuchte verzweifelt, nicht verlegen zu klingen.
Sie sah, dass er auf ihren Mund starrte, und wurde ganz atemlos.
»Alles in Ordnung? Der Schlüssel lässt sich manchmal ein bisschen schwer drehen«, meinte Rupert, der hinter Laura auftauchte. Sie war nicht sicher, ob sie in diesem Moment froh war, ihn zu sehen, oder nicht. Rupert lächelte und streckte die Hand aus. »Sie müssen der berühmte Dermot Flynn sein. Willkommen!«
»Ich glaube, Sie meinen, der ›berüchtigte Dermot Flynn‹«, erwiderte Dermot.
»Wie auch immer, es ist schön, Sie zu sehen. Wir haben mit dem Essen schon angefangen, fürchte ich.«
Dermot, der seine Tasche wieder aufgehoben hatte, hielt inne. »Dinner. Ah. Aber ich brauche zuerst eine Dusche und eine Rasur.« Dann blickte er Laura an und flüsterte: »Und ein Bett.«
Sie errötete und wandte den Blick ab. Nur für einen Moment wollte sie mit ihm gehen an einen Ort, an dem sie allein sein konnten. Dann schüttelte sie sich innerlich. Sie würde seinem Charme nicht noch einmal erliegen. Das durfte sie nicht.
»Ich möchte den anderen nicht so ungewaschen gegenübertreten«, fuhr Dermot fort, der vermutlich gar nicht wusste, welche Wirkung er auf sie hatte.
»Sie müssen nicht extra …«, fing Rupert an.
»Glauben Sie mir«, unterbrach ihn Dermot. »Ich muss. Aus verschiedenen Gründen habe ich seit Tagen nicht mehr geduscht.«
»Also gut. Dann zeige ich Ihnen Ihr Zimmer. Es verfügt über ein angrenzendes Bad.«
»Und wie soll ich danach zur Party zurückfinden? Das Haus scheint ziemlich groß zu sein.«
»Ich komme und hole Sie ab«, erklärte Rupert. »In einer Viertelstunde?«
»Eine Viertelstunde ist gut. Aber warum schicken Sie nicht den irischen Kobold hier?« Er nickte mit dem Kopf zu Laura, für den Fall, dass Rupert nicht wusste, wen er damit meinte.
Rupert lachte. »Sie würde sich noch schlimmer verlaufen als Sie.«
»Mm«, murmelte Dermot und blickte Laura auf eine Weise an, bei der sie lächeln und lächeln wollte, »das wäre vielleicht gar nicht so schrecklich.«
18. Kapitel
L aura ging wieder nach oben und versuchte, das Lächeln, das seit dem Wiedersehen mit Dermot auf ihrem Gesicht lag, zu vertreiben. Doch es gelang ihr nicht.
»Er ist da!«, verkündete sie. »Dermot Flynn höchstpersönlich!«
Aufgeregtes Rufen erfüllte den Raum. »Wie ist er denn so?«, fragte Anne Marsh, als Laura wieder auf ihrem Platz saß.
»Na ja, ich habe ihn schon mal getroffen …«
»Sie haben ihn schon mal getroffen? Aber ich dachte, er wäre quasi ein Einsiedler!«
»Überhaupt nicht«, mischte sich Eleanora ein. »Es ist nur verdammt schwer, ihn aus Irland fortzulocken. Es war eine großartige Leistung von Laura, ihn zur Teilnahme an diesem Festival zu überreden.«
Ein Mann sagte: »Mussten Sie mit ihm schlafen, um ihn dazu zu kriegen?«
Laura blickte auf und sah, dass es einer der jungen Schriftsteller war, die gehobene Literatur schrieben. Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Als würde das funktionieren!«
»Na ja«, meinte er, »bei mir würde es funktionieren.«
»Oh«, sagte Laura. Sie errötete heftig.
»Es wäre keine schwere Prüfung, mit ihm zu schlafen«, sagte Veronica. »Ich habe ihn vor Jahren mal im Fernsehen gesehen und gedacht: Mr. Darcy, zieh dich warm an.«
Perfekt angerichtete Portionen Jubilee Chicken wurden über ihre Schultern hinweg serviert. »Ihr Liebesroman-Autoren habt doch nur eine Schwäche für den irischen Akzent und ein charmantes Lächeln«, entgegnete der junge Schriftsteller. Laura erinnerte sich, dass er mal für irgendeinen Literaturpreis nominiert gewesen war und einer der Rezensenten ihn mit Dermot verglichen hatte.
»Oh, das gilt für alle«, erwiderte Veronica mit einem süßen Lächeln. »Alle Frauen stehen auf einen irischen Akzent und ein charmantes Lächeln – ich dachte, das gibt es nur im Doppelpack? Da müssen Sie sich wohl noch etwas anstrengen. Obwohl«, fügte sie freundlich hinzu, als sie seine Verärgerung sah, »sich viele Frauen zu Schriftstellern an sich hingezogen fühlen.«
Anne blickte ihren Kollegen an. Der junge Mann, der jetzt abwechselnd errötete und verärgert dreinblickte, wusste offenbar nicht, wie er diese Bemerkung auffassen sollte.
»Ich weiß nicht, was an ihm so anziehend sein soll«, erklärte er gereizt. »Er ist schließlich nicht J. D. Salinger, oder?«
»Nein, ist er nicht«, stimmte Anne ihm zu.
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