Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
für Fragen?«, wollte Adam wissen. »So was interessiert mich immer.«
»Ich glaube nicht, dass Sie diese Art von Fragen interessiert«, warf Laura mit geröteten Wangen ein. Hoffentlich führten die anderen ihre Gesichtsfarbe auf den Alkohol zurück, den sie getrunken hatte!
»Nein, aber eine, die einem gestattet …«
»Sie hat mich gefragt, wann ich zuletzt ein Kondom benutzt hätte«, sagte Dermot brutal.
»Oh!«
Anne und Veronica schnaubten in ihren Wein und konnten ihre Belustigung nicht verbergen.
»Aber Dermot ist mir deswegen nicht mehr böse«, meinte Monica. »Oder? Ich wollte Sie nach Seamus fragen.«
»Ich glaube nicht …«, mischte sich Laura ein.
»Was ist mit Seamus?«, unterbrach Dermot sie. »Wer ist das überhaupt?«
»Er ist ein irischer Musiker«, erklärte Monica und kämpfte für ihren Freund. »Ich weiß nur nicht – ich meine, vielleicht …« Sie hielt inne. »Kennen Sie ihn vielleicht?«
»Nur weil sie beide Iren sind, heißt das nicht, dass sie sich kennen müssen«, meinte Adam. »Hi, Dermot, darf ich mich vorstellen? Adam Saint.« Er beugte sich vor und streckte Dermot die Hand entgegen.
»Wie heißt er mit Nachnamen?«, wollte Dermot wissen, nachdem er Adam kurz angelächelt, seine dargebotene Hand jedoch ignoriert hatte.
»O’Hennessy. Er wohnt …«
»O Gott, der Seamus! Natürlich kenne ich den! Jetzt sagen Sie nicht, er hat sie geschwängert? Ich werde ihn für Sie niederschlagen.«
Monica begann hysterisch zu lachen. »Nein! Das hat er nicht! Und wenn, dann würde ich mich selbst darum kümmern. Er möchte nur etwas spielen bei …«
»Monica«, beschwor Laura sie. »Seine Band ist grauenvoll! Das hast du selbst gesagt.«
»Was will er spielen und warum?«, wollte Dermot wissen.
»Seine Bodhrán. Im Hintergrund, während Sie Passagen aus Ihren großartigen Büchern lesen.«
Jetzt lachte Adam Saint. Dermot sah Laura an und zog eine Grimasse. »War ich damit einverstanden?«
»Ich bin vielleicht nicht dazu gekommen, dich zu fragen«, gestand sie. »Ich war so abgelenkt!«
Dermot lächelte. »Ja, das warst du. Und um was hättest du mich gebeten, wenn du nicht so … abgelenkt gewesen wärst?«
»Zu irischer Musik aus deinen Werken zu lesen«, murmelte Laura. »Das ist die Verbindung der literarischen und der musikalischen Seiten des Festivals. Ich weiß, du hasst die Vorstellung, doch mach dir keine Sorgen, Rupert kann das auch übernehmen.«
»Mit einem falschen Akzent und diesem Celtic-Twilight-Mist?«
Anne und Veronica amüsierten sich köstlich. Selbst Adam Saint schien sehr zufrieden zu sein.
»Ja«, murmelte Laura und konzentrierte sich darauf, ein Maiskorn mit der Gabel zurück in den Reis zu schieben, aus dem es entkommen war. Es war wunderschön, Dermot wieder so nah zu sein, aber es quälte sie auch. Es fiel ihr so schwer, ihre wahren Gefühle nicht zu zeigen. Unerwiderte Liebe war so schrecklich schmerzhaft!
»Dann lese ich lieber etwas, um uns das allen zu ersparen. Und Seamus kann spielen, solange es nicht die Geige ist.«
»Oh, Dermot, danke!«, sagte Monica und beugte sich über drei Teller, um ihn zu küssen, wobei sie die Curry-Mango-Mayonnaise nur knapp verfehlte.
»Und wer wird das große Interview am Sonntagabend mit Ihnen führen?«, fragte Adam. »Es wird sicher sehr viele Leute interessieren, was Sie dort erzählen werden.« In seiner Stimme schwang Schadenfreude mit.
»Ja, da bin ich sicher«, erwiderte Dermot entspannt. »Habe ich zugesagt, ein großes Interview zu geben? Oder hast du das auch vergessen zu erwähnen?« Sein Blick glitt auf eine Weise über Laura, die ihre Knie weich werden ließ und die sie wütend auf sich selbst machte. Warum hatte dieser unverschämte Kerl nur diese verheerende Wirkung auf sie? Offensichtlich glaubte er, dass sie da weitermachen würden, wo sie aufgehört hatten. Dass er sie nur ansehen musste, damit sie willig mit ihm ins Bett sprang.
»Oh, Herrgott noch mal, jetzt hör schon auf, dich wie eine Primadonna aufzuführen! Natürlich wird es ein großes Interview geben! Das hier ist ein Literaturfestival! Da ist das nun mal so!«
»Und wer stellt die Fragen?«, beharrte Adam weiter. Wahrscheinlich hoffte er auf den härtesten, ungemütlichsten Interviewer weit und breit.
»Ich«, erklärte Laura schärfer, als sie beabsichtigt hatte.
»Oh«, murmelte Adam. »Das wird aber ziemlich einfach für Sie, Dermot! Haben Sie etwa Angst vor einem harten Interviewer?«
»Ich versichere Ihnen, dass
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