Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
du wirst ihn ins rechte Licht rücken und ihm die Show nicht stehlen, du bist die Richtige dafür.«
»Weißt du, in diesem Satz kamen mindestens zwei Liedtitel vor«, sagte Monica, die hinter Laura auftauchte. »Aber Dermot ist total süß.«
»Du klingst in letzter Zeit ziemlich irisch, weißt du«, meinte Laura. »Vielleicht verbringst du zu viel Zeit mit diesem Seamus.«
»Da hast du recht«, stimmte sie ihr glücklich zu, »aber ist es nicht nett von Dermot, dass er Seamus bei seinem Auftritt spielen lässt?« Monica schien vergessen zu haben, dass Dermot vor Kurzem noch für sie der böse Kerl gewesen war, der ihrer Freundin das Herz gebrochen hatte.
»Er weiß offensichtlich nicht, wie schlecht Seamus spielt«, gab Laura zurück.
»So schlimm kann er doch nicht sein«, mischte sich Fenella ein.
»Und er kennt ihn«, sagte Monica. »Außerdem ist Seamus nicht schlecht. Es ist die Band, die nichts taugt, und Dermot weiß das wahrscheinlich genau. Es ist eine große Chance für Seamus.«
»Wenn die Damen bitte entweder ein paar Kaffeekannen tragen oder aus dem Weg gehen würden, wären wir sehr dankbar«, sagte eine der Catering Ladies.
»Oh, Entschuldigung«, murmelten sie einstimmig und gaben den Weg frei.
Was sie brauchte, beschloss Laura am nächsten Morgen unter der Dusche, war etwas Zeit allein, damit sie sich noch einmal mit Dermots Büchern beschäftigen und sich einige wirklich intelligente Fragen ausdenken konnte. Aber vor ihr lag ein stressiger Tag, und selbst die Zeit zum Duschen war begrenzt; Monica wartete darauf, ebenfalls duschen zu können.
»Möchtest du hier etwas Toast essen, oder sollen wir rüber ins Haus gehen, wo es ein warmes Frühstück mit Schinken und Eiern und Würstchen gibt?«, fragte sie eine immer noch nasse Monica ein wenig später. »Eigentlich würde ich gern noch mit Veronica und Anne sprechen. Ich bringe sie später zu ihrer Veranstaltung.«
»Wird Dermot denn nicht dort sein?« Monica rieb sich einen großen Klumpen Gel ins Haar.
»Ich darf mit ihm reden, nur nicht allein«, erklärte Laura steif.
»Aber es ist doch okay, dass du das Interview mit ihm machst, oder?«, fragte Monica, während sie ihre Haare stylte.
»Das wäre es, wenn ich in Ruhe darüber nachdenken könnte, aber ich werde erst zehn Minuten vorher Zeit haben, mir Fragen auszudenken.«
»Es muss dir besonders schwerfallen, da du doch mit ihm schläfst.«
»Es war nur ein einziges Mal!« Sie seufzte. »Aber natürlich ist es schwerer. Ich kann ihn nicht so behandeln wie irgendeinen x-beliebigen Autor.« Und ich will ihn nicht wie den Mann behandeln, der mir das Herz gebrochen hat, dachte sie.
»Du musst einfach dafür sorgen, dass du wirklich wütend auf ihn bist«, meinte Monica und steckte den Fön ein, ohne zu bemerken, wie tief Laura das alles schmerzte. »Denk dran, wie schlecht er dich behandelt hat und dass du dich rächen kannst.«
»Er hat mich doch eigentlich gar nicht schlecht behandelt.« Laura verspürte den Drang, Monica die Sache mit Bridget anzuvertrauen, doch dann merkte sie, dass sie das nicht alles noch einmal durchkauen wollte. Ich werde gerade so damit fertig, sagte sie sich. Ihre Freundin wusste, dass sie litt; sie brauchte die traurigen Details nicht zu erfahren.
Monica wollte nichts davon hören. »Oh, Herrgott noch mal! So wie ich das sehe, ist er vielleicht liebenswürdig und charmant und ein Geschenk Gottes an die Literaturszene, aber er hat dich verführt und sich dann nicht mehr gemeldet! In meiner Welt verhält sich ein Gentleman nicht so. Wie viel schlechter könnte er dich denn noch behandeln?« Offensichtlich stand sie nach wie vor loyal zu ihr, und dafür war Laura dankbar.
»Ich denke, noch viel schlechter. Er hätte mich schwängern und sitzenlassen können.« Dann wollte sie lieber schnell das Thema wechseln. »Und, was ist jetzt mit dem Frühstück? Warm oder Toast?«
»Warm, denke ich. Ich für meinen Teil will Dermot sehen.«
»Mon, fang nicht an, ihn zu verhören …« Aber Monica war schon aus der Tür.
Die Küche in Somerby war erfüllt von Stimmen, Geschirrgeklapper und dem Duft von gebratenem Schinken. Rupert hatte sich eine riesige Schürze umgebunden und hantierte mit drei Pfannen und einer weiteren mit Rührei. Von Dermot war nichts zu entdecken.
»He, stell dir vor, Laura: Rupert und Eleanora sind noch bis in den frühen Morgen aufgeblieben«, erzählte eine sichtlich verärgerte Fenella. »Die werden später zu gar nichts mehr in der
Weitere Kostenlose Bücher