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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wanderten, überlegte sie, dass eine Veränderung, wie die Tatsache, dass sie bald arbeitslos sein würde, immer auch andere subtile kleine Veränderungen nach sich zog. Dabei hatte sie ihren Job noch, sie stand nicht auf der Straße, aber weil sie wusste, dass sie ihn bald verlieren würde, hatte sie viel offener mit Eleanora gesprochen, als sie normalerweise mit anderen Menschen redete, und sie war gefragt worden, ob sie ein Literaturfestival organisieren wollte. Und als sie mit Grant hergekommen war, hatte sie nur die Band hören wollen. Stattdessen hatte sie getanzt und es wirklich genossen. Es gab vermutlich einen wissenschaftlichen Namen für all das, wie die Theorie, dass ein Schmetterling in Brasilien mit den Flügeln schlagen und damit irgendwo anders einen Hurrikan auslösen konnte. Vielleicht sollte sie ihr Schicksal akzeptieren und mit dem Strom schwimmen, wie Grant sagte. Wenn sie zu dem Festival-Meeting ging, bedeutete das schließlich noch nicht, dass sie die Aufgabe auch tatsächlich übernehmen musste.
    »Geht es dir gut, Hühnchen?«, fragte Grant, als die Band wieder schnelle Nummern spielte und die Leute zurück auf die Tanzfläche strömten. Sie starrte immer noch nachdenklich auf die Bühne.
    »Oh, ja, es geht mir gut.«
    »Noch was zu trinken?«
    »Würdest du mich für sehr bemitleidenswert halten, wenn ich jetzt lieber nach Hause gehen würde?«
    Ausnahmsweise nahm Grant ihre Frage kommentarlos hin, aber als sie im Taxi saßen, meinte er: »Du bist plötzlich so still. Denkst du über das Literaturfestival nach?«
    »Ja. Ja, das tue ich.«
    »Und?«
    »Ich glaube, ich werde zu dem Meeting gehen.«
    »Sehr gut! Siehst du? Ein bisschen Lindy Hop, und du fühlst dich wie neugeboren!«

3. Kapitel
     
    L aura trug das Kostüm, das sie für ihr Bewerbungsgespräch gekauft hatte und das jetzt ein bisschen eng auf den Hüften saß. Es war der Tag des Meetings. Der gesamte Buchladen drückte ihr die Daumen, wahrscheinlich weil sie alle fürchteten, dass sie kneifen könnte. Henry hatte ihr den Nachmittag freigegeben und ihr befohlen, die Zeit klug zu nutzen, und Grant hatte ihr angeboten, mit seinem Auto zu fahren. Jetzt begleitete er sie hinter den Laden, um ihr zu helfen, es zu holen.
    »Ich bin seit Jahren nicht mehr gefahren, Grant«, meinte Laura, plötzlich nervös deswegen. »Das letzte Mal den Wagen meiner Eltern, als mein Dad mich bat, uns vom Restaurant nach Hause zu bringen.«
    »Und du hast nichts umgefahren?«
    »Nein, aber in der Gegend kenne ich mich ja auch aus! Ich hätte mit verbundenen Augen mit dem Rad über diese Straßen fahren können.«
    »Alle Straßen sehen irgendwie gleich aus. Und du hast doch schon geübt.«
    Laura nickte. »Ich weiß.«
    »Ich habe mich nur gefragt, ob blinde Panik deine Erinnerung ans Autofahren vielleicht ausgelöscht hat.«
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, die namenlose Angst zu verdrängen, die mit alarmierender Macht in ihr aufstieg. »Es ist nur natürlich, dass ich nervös bin. Das ist eine große Sache! Ich gehe nicht so oft zu Meetings, und bevor du irgendetwas sagst: Für mich zählen unsere Zusammenkünfte im Personalraum nicht dazu. Das ist etwas ganz anderes.«
    Grant tat sein Bestes, um sie zu beruhigen, aber da sie sich schon die ganze Woche deswegen sorgte, war er es vermutlich ein bisschen leid. »Hol einfach ein paarmal tief Luft. Du schaffst das.«
    »Aber mal angenommen, diese Fenella ist genauso wie ihre Tante? Vielleicht liegt die beängstigende Art ja in der Familie!«
    »Laura, Liebes, bist du so wie deine Eltern? Nein. Keine weiteren Fragen.«
    »So funktioniert das aber nicht immer mit der Genetik.«
    »Also wird Fenella eine unglaublich bezaubernde Frau sein. Sie klang nett am Telefon, oder nicht?«
    »Ja, aber …«
    »Kein ›aber‹. Jetzt steig ein und fahr, Mädchen!«, sagte er. »Der Wagen ist gut versichert. Und du hast den vollen Versicherungsschutz, wenn ich dir die Erlaubnis gegeben habe …«
    »Es ginge mir besser, wenn ich einen Brief hätte, in dem du mir deine Erlaubnis bestätigst oder so etwas.«
    »Oh, zur Hölle noch mal! Du bist viel zu obrigkeitshörig! Geh zu deinem Meeting und erzähl uns alles darüber, wenn du wieder zurück bist. Denk dran, du musst nicht zusagen, wenn du nicht willst, doch ich werde in diesem Fall wissen wollen, warum! So, und hier ist deine Wegbeschreibung.« Er reichte ihr ein paar Blätter. »Diese hier habe ich aus dem Computer, und diese ist von mir. Und das ist die

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