Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
Kaffee; Reg, der Fahrer, aß ein getoastetes Brot, mit dem er die Reste eines Eigelbs von seinem Teller aufwischte; und Sarah schrieb etwas in ihr Notizbuch. Hugo, der neben ihr saß, schien ein Sonett über das Würstchen auf seiner Gabel zu schreiben, so gedankenverloren blickte er es an. Eleanora trank mit halb geschlossenen Augen von ihrem Pfefferminztee. Obwohl mehrere Leute in der Küche saßen, wirkte sie leer, zumindest kam es Laura so vor.
»Laura!«, rief Rupert vom Herd, der eine gestreifte Schürze trug und mit einem Pfannenwender wedelte. »Was möchtest du essen? Ein bisschen von allem? Einen Bückling?«
»Keinen Bückling, danke. Aber ich nehme alles außer Blutpudding«, sagte sie. »Danke.«
»Blutpudding hat sehr viel Eisen, Liebes«, meinte Eleanora, »doch ich freue mich zu sehen, dass Sie Appetit haben. Sie sehen ein bisschen blass aus.«
Laura hatte plötzlich keinen Hunger mehr. Warum musste Eleanora das sagen? Warum war sie überrascht und kommentierte ihren Appetit? Ach, sie musste aufhören, so paranoid zu sein!
Laura griff nach einem Toast. »Na ja, Sie wissen doch, wie es ist, ich habe gestern Abend nicht viel gegessen.« Sie holte tief Luft. »Ist Dermot noch nicht auf?«
»Oh nein!« Eleanora strahlte plötzlich über das ganze Gesicht und schien es gar nicht erwarten zu können, die frohe Botschaft zu verkünden. »Ich habe ganz vergessen, dass Sie es ja nicht wissen. Er ist gestern Abend nach London geflogen und war heute Morgen im Frühstücksfernsehen.«
»Aber ich dachte, er wollte mit Jacob Stone noch essen gehen.«
»Das war er auch, und dann sind die beiden in Jacobs Hubschrauber nach London geflogen«, erklärte Fenella. »Wir haben die Sendung aufgenommen«, fuhr sie fort. »Es war schrecklich früh. Doch ich glaube, er tritt in noch ein paar anderen Sendungen auf, nicht wahr, Tante – ich meine, Eleanora?«
»Er geht irgendwann in nächster Zeit auch zu Loose Women «, meinte Eleanora. »Hervorragende Sendung.«
Laura blickte sich verwirrt am Tisch um, auf der Suche nach einer Erläuterung.
Sarah, die ihr Notizbuch geschlossen hatte und jetzt Teller in einer Ecke stapelte, half ihr auf die Sprünge. »Das ist eine Show, die zur Mittagszeit läuft, wo eine Gruppe von Frauen aktuelle Geschehnisse und Klatschgeschichten kommentiert.«
»Das klingt, als wäre es genau Dermots Ding«, sagte Laura, als Rupert einen Teller mit heißem Frühstücksspeck, Eiern und Würstchen vor sie hinstellte. »Oh, sieht das köstlich aus!«
Reg stand auf und nahm seinen Teller mit. »Das war es auch. Aber wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt? Ich habe noch was zu erledigen.«
Nun, da Reg gegangen war, schienen auch alle anderen außer Laura mit ihrem Frühstück fertig zu sein und lasen entweder Zeitung oder tranken noch eine Tasse Kaffee.
Alle benahmen sich so natürlich, dass sie nicht vorgeben musste, so fröhlich wie immer zu sein.
Fenella kam und setzte sich zu ihr. »Also, dann bleibt nur noch die Veranstaltung mit Damien Stubbs heute Abend, und dann haben wir die großen Stars hinter uns. Die Lesung ist ausverkauft, und dieser Mann von der Times kommt gegen Mittag. Genug Zeit für Damien, seinen Zug zu verpassen und den nächsten zu nehmen.«
»Sie scheinen nicht viel von Damiens Pünktlichkeit zu halten«, meinte Veronica, die ihre Zeitung weggelegt hatte. »Es sind die Züge, denen ich nicht traue. Deshalb sind Anne und ich mit dem Auto gekommen. Zum Glück leben wir ganz in der Nähe.«
»Wann werden Sie …« Fenella hielt inne. Etwas zu spät fiel ihr ein, dass es nicht höflich war, jemanden zu fragen, wann er wieder abreisen würde.
»In ungefähr einer halben Stunde«, erklärte ihr Veronica freundlich. »Das Auto ist bereits gepackt, und Anne macht nur noch ein paar Fotos von Ihrem hübschen verwilderten Garten.«
»Wir sorgen immer dafür, dass er während der Hochzeitssaison in Schuss ist, doch er wächst so schnell wieder zu. Den meisten scheint er jedoch so besser zu gefallen«, sagte Fenella.
Veronica stimmte ihr zu, dass er wild wunderschön war.
»Muss irgendjemand zum Bahnhof gefahren werden?«, fragte Laura. »Nein? Dann gehe ich rauf ins Büro, sobald ich mit dem Frühstück fertig bin, und fange schon mal mit den Dankesbriefen und so an.« Sie wandte sich an Veronica. »Sie wären gefahren, ohne sich von mir zu verabschieden? Sie und Anne waren so fantastisch!«
Veronica tätschelte Lauras Schulter, als sie aufstand. »Wann immer sie mich –
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