Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
mitleidig in ihre Richtung.
Und dann kam der große Meister selbst, flankiert von Bewunderern und der Presse. Ihre Blicke trafen sich kurz, und Laura las in seinem zärtliche Besorgnis, was ihr alles sagte, was sie wissen musste: Die Geschichte handelte von ihr! Er hatte allein mit ihr sprechen wollen, um sie vorzuwarnen, und sie hatte ihm eine Aussprache verweigert. Dermot wusste wahrscheinlich, dass sie ihn liebte. Sie war schließlich nicht die Erste, die diesen steinigen Weg nahm. Und nun war Dermot grundsätzlich freundlich und wollte ihr nicht wehtun. Aber ihre Gefühle wurden nicht erwidert. Sie wünschte nur, er hätte das alles nicht in einer Geschichte niedergeschrieben und sie öffentlich vorgelesen. Und wenn er nichts für sie empfand, warum hatte er dann diese Andeutung mit dem »Bett« gemacht? Laura fühlte sich schrecklich verwirrt.
Doch sie lächelte ihn an und versuchte, ihm mit jeder Faser ihres Wesens zu übermitteln, dass es ihr absolut prima ging. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und bahnte sich den Weg durch die Menge, bis sie ihn auf halbem Weg zum Signiertisch traf. »Sehr gut gemacht, Dermot!«, sagte sie tapfer. »Das war fantastisch! Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich jetzt gehe? Ich habe schreckliche Kopfschmerzen.« Zum Teil entsprach das der Wahrheit, das ließ ihre Worte aufrichtig klingen. »Ich sehe dich dann morgen.«
Er blickte sie an und runzelte die Stirn, während sein Stift über eine Buchseite flog. »Dann sehen wir uns später nicht mehr?«
Laura zuckte mit den Schultern. »Oh, doch. Wenn die Kopfschmerzen weggehen, dann komme ich noch rüber. Wahrscheinlich.«
Sie wartete nicht auf seine Antwort, sondern kämpfte sich aus dem Raum und dann aus dem Kino, in der Hoffnung, jemandem zu begegnen, der sie nach Hause fahren konnte.
Sie entdeckte Reg, den Chauffeur, der Dermot zu der Veranstaltung gebracht hatte, und klopfte an sein Fenster. »Könnten Sie mich vielleicht zurück nach Somerby bringen? Dermot braucht noch eine ganze Weile. Ich habe schreckliche Kopfschmerzen.«
Reg kurbelte das Fenster runter. »Springen Sie rein! Sie sind sofort zu Hause.«
So weit, so gut. Sie würde eine Kopfschmerztablette nehmen, ein Glas heiße Milch trinken und ins Bett gehen. Wahrscheinlich würde sie Dermot morgen beim Frühstück begegnen. Wenn es so weit war, würde sie es schon irgendwie schaffen.
Noch ein Zettel für Monica, auf dem sie sich dafür entschuldigte, ein »Drückeberger« zu sein, der andere arbeiten ließ, und dann stieg Laura die Stufen zur Galerie hinauf und fiel ins Bett. Sie war wirklich erschöpft, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie sich genug entspannen konnte, um einzuschlafen.
Laura wachte voller Entschlossenheit auf. Sie würde um neun Uhr zum Frühstück gehen und Dermot wie eine erwachsene Frau gegenübertreten, nicht wie ein liebeskranker Teenager! Eine Nacht voller Liebeskummer war vorbei, jetzt würde sie sich dem »wirklichen Leben« stellen. Und sie würde niemandem, am allerwenigsten Dermot, zeigen, wie verletzt sie war.
Bei der bevorstehenden Begegnung mit ihm hätte sie gern Monica an ihrer Seite gehabt, aber Mon hatte ihr eine SMS geschickt, dass sie bei Seamus übernachte. Sie wolle irgendwann am nächsten Tag zurück sein; Grant sei seine Tante besuchen gefahren.
Na ja, dachte Laura und versuchte, die Sache positiv zu sehen: Das bedeutet auch, dass ich so lange duschen kann, wie ich will. Sie war fest entschlossen, beim Frühstück fantastisch auszusehen. Niemand würde wissen, dass Dermot ihr das Herz gebrochen hatte – am allerwenigsten er selbst – und dass sie sich hintergangen fühlte. Sie würde auf einer Welle des Festivalerfolgs in die Küche reiten und voller Stolz Würstchen, Eier und Schinken essen! Laura fühlte sich sogar versucht, die Stoffrose, die Monica vergessen hatte, hinter ihr Ohr zu schieben.
»Guten Morgen«, rief sie, als sie die Küchentür öffnete, und ihre Stimme erinnerte beunruhigend an die einer Grundschullehrerin, die ihre Klasse begrüßte.
Sie blickte sich hastig im Raum um und stellte fest, dass Dermot nicht da war. Erleichterung und Enttäuschung rangen in ihr miteinander, und die Enttäuschung gewann. Laura schimpfte mit sich selbst. Oh, ihr dummes Herz! Sie setzte sich neben Veronica, die in der Zeitung las. Die Schriftstellerin ließ den Daily Telegraph ein wenig sinken und schenkte Laura ein warmes Lächeln über den Rand der Zeitung hinweg. Fenella gähnte in eine Tasse
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