Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
aus.«
»Und wenn wir die Cove Road nicht finden können, dann fragen wir ihn, aber ich glaube, das ist alles die Cove Road, also müssen wir nur das richtige Haus suchen.«
Es war überraschend einfach, nur dass Laura vor der Tür die Lächerlichkeit dieser ganzen Geschichte wieder bewusst wurde und sie kichern musste. »Oh Gott, Monica, es tut mir leid, doch ich kann das nicht. Du musst das allein hinter dich bringen.« Sie konnte kaum sprechen. »Das ist so albern! Wir sind auf Rädern gekommen, mein Gott, um einen Mann zu besuchen, der vielleicht gar nicht hier wohnt. Wir sind erwachsene Frauen, keine Dreizehnjährigen!« Sie brach erneut in Gelächter aus.
»Also wirklich, Laura, ich dachte, du wärst die Vernünftige von uns beiden! Ich bin flatterhaft, du vernünftig: Das sind unsere Rollen. Wir müssen uns daran halten.«
»Tut mir leid«, prustete Laura. »Ich kann da nicht einfach klopfen und sagen: ›Hat Seamus Zeit zum Spielen?‹ Das kann ich nicht. Und ich kann auch nicht hinter dir stehen, während du es tust.« Sie schluckte, holte tief Luft und konnte sich endlich beherrschen. »Ich sag dir was, wir bringen zumindest die Räder außer Sichtweite. Ich passe auf sie auf, und du erledigst das allein.«
»Sei nicht albern!« Monica war empört. »Wie bedauernswert wirke ich denn dann?«
»Nicht bedauernswerter, als wenn wir beide da stehen, ich kichere und wir unsere Räder festhalten, als wären wir Schulkinder. Was willst du überhaupt sagen? ›Wir kamen gerade zufällig vorbei und dachten, wir besuchen dich mal‹?«
Monica brummte irritiert. »Na ja, warum nicht? Es stimmt doch!«
»Nein, es stimmt nicht. Wir sind meilenweit hergeradelt, wir sind nicht ›gerade zufällig vorbeigekommen‹.« Sie schniefte, fand ein altes Taschentuch, putzte sich die Nase und sagte: »Aber ich habe aufgehört zu kichern, also los: Mach dich zum Affen. Ich werde dir zur Seite stehen.«
»Danke, Laura, du bist so eine gute Freundin.«
Monica nahm den Türklopfer in die Hand und schlug ihn fest gegen die Tür. Niemand öffnete. »So, und was tun wir jetzt?«, fragte sie nach einer Minute und einem weiteren Klopfen.
»Schreib deine Handynummer auf ein Stück Papier und steck es in den Briefkasten. Allerdings musst du vermutlich einen kleinen Roman dazuschreiben, damit er wieder weiß, wer du bist«, riet Laura ihr.
»Gar nicht! Er wird sofort wissen, wer ich bin, aber das mit der Handynummer ist eine gute Idee. Oh, glaubst du, es funktioniert hier in Irland?«
»Meins funktioniert. Ich habe den Laden angerufen, als du auf der Damentoilette warst.«
»Du meinst bestimmt, auf der Toilette für ›Mna‹? Das ist das keltische Wort für Frau.«
»Ach, halt die Klappe und schreib deine Nummer auf den Zettel! Ich will zurück in unser Zimmer, weil ich mich vor heute Abend noch ein bisschen ausruhen muss.«
Ein kurzer Anflug von Nervosität stieg in Laura auf, doch sie unterdrückte ihn. Sie amüsierte sich und wollte sich dieses köstliche Gefühl von Freiheit auf keinen Fall von der Aufregung wegen des bevorstehenden Abends verderben lassen.
»Dünnbrettbohrer«, murmelte Monica und schrieb.
Während der gesamten Rückfahrt musste Laura kichern, obwohl sie jetzt wirklich erschöpft war.
»Ich werde nie wieder Fahrrad fahren«, sagte sie, als sie endlich in ihrer Pension ankamen. »Wahrscheinlich kann ich auch nie wieder bequem sitzen.«
»Hör auf zu jammern. Es ging den ganzen Weg bergab.«
Ihre Zimmerwirtin richtete ihnen ein riesiges Tablett mit Sandwiches und einer Monsterkanne starken Tee. Sie aßen alles auf und tranken die Kanne leer. Danach gab es noch zwei Sorten Kuchen, beide selbst gebacken und unglaublich köstlich.
»Ich kann nicht glauben, dass wir das alles gegessen haben!«, sagte Laura, als sie aus dem Esszimmer zurück in ihr Zimmer trotteten. »Ich werde Verdauungstabletten oder so etwas brauchen.«
»Gute Idee«, meinte Monica. »Und noch ein guter Tipp: Vor einer langen Nacht solltest du eine Alka Selzer nehmen, dann musst du dich hinterher nicht übergeben.«
Laura blieb stehen, die Hand an der Zimmertür. »Wir haben keine lange Nacht vor uns, Monica«, erklärte sie. »Wir werden vor einem großen Schriftsteller huldigend im Staub liegen und ihn anflehen, zu unserem Literaturfestival zu kommen. Sich übergeben steht nicht auf der Liste.«
Monica lachte, offensichtlich nicht überzeugt. Aber jetzt, da sie kurz davorstand, spürte Laura erneut die Last der Verantwortung,
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